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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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Vater des Opfers ist auf dem Weg hierher, und wir müssen nachweisen, daß es nicht unsere Fahrlässigkeit war, die den Tod seines Sohns verursacht hat.«
    »Fahrlässigkeit? Fahrlässigkeit?« schreckte Des aufbrausend hoch, weil jeder Anruf vom Inspektor eine unangenehme Überraschung war – und gefährlich. Denn eines Tages würde der Mann womöglich herausfinden, wie wenig er tatsächlich über diese Abteilung wußte. Und wenn er ein Interesse an den Dingen zu zeigen begann, gab es da eine riesige Zahl von
    »Dingen«, die man würde schleunigst »verlegen« müssen.
    »Jawohl, Herr Inspektor, das werden wir ganz bestimmt, Herr Inspektor. Alle Akten bereithalten und auch die Drei-D-Aufzeichnung des… äh… bedauerlichen Zwischenfalls«, katzbuckelte Ed, wobei er beinahe in das Komgerät hineinkroch, um seinem Vorgesetzten den Eindruck beflissener und unschuldiger Aufrichtigkeit zu vermitteln. »Jawohl, ja. Ich habe den Namen: Hafiz Harakamian.« Er unterbrach die Verbindung und zuckte vor dem Komgerät zurück, als ob es eine hautzerfressende Seuche übertragen würde.
    »Harakamian der Vater kommt hierher?« Von seinen elektronischen Ausflügen in die Handelsdatennetze her war der Name Smirnoff sofort vertraut, und plötzlich wurde ihm auch klar, wer der ihnen als »Farkas Hamisen« bekannte Mann mit der Verbindung zu Rafik Nadezda in Wirklichkeit gewesen sein mußte. Dieser Planet schien Aliasnamen ins Kraut schießen zu lassen, so wie manchen Leuten… Ohren wuchsen.
    »Haben wir die Akten denn noch? Ich dachte, wir hätten das ganze Zeug Nadezda gegeben?«
    »Er hat nur Kopien bekommen, auf unseren Dateien ist die Wolframbombe weiterhin deutlich zu sehen, und das wird uns den Hals retten!«
    Smirnoff starrte seinen Untergebenen böse an: »Hoffst du!«
    Dann flog die Tür zu ihrem Büro auf, und herein kam ihre neue Bürogehilfin, Cowdy, eine sehr wohlgeformte junge Frau, die vom bohrenden Finger eines Mannes rückwärts gescheucht wurde, der ohne ordentliche Anmeldung hereinstürmte.
    »Wie oft muß ich Ihnen noch sagen – « Smirnoff schaltete noch in dem Augenblick in einen anderen Gang, als er ihren Besucher erblickte, der Cowdy großspurig in den Raum zurücktrieb. »Oh, Herr Harakamian, so schnell haben wir Sie nicht erwartet«, fiel er sich selbst ins Wort und stand so huldvoll auf, als ob er nie angesetzt hätte, seine Untergebene zur Schnecke zu machen. »Dürfen ich und mein Partner Ihnen unser tiefempfundenes Mitgefühl und Bedauern über die unglückselige Art und Weise ausdrücken, auf die Ihr Sohn sein Ende gefunden hat?«
    »Ich will die Unterlagen sehen«, forderte Hafiz Harakamian mit einer völlig ausdruckslosen Stimme, während er gleichzeitig vor dem Vidschirm Platz nahm und Smirnoff von dort aus erwartungsvoll anblickte.
    Minkus stolperte fast über seine eigenen und Smirnoffs Füße, um per Tastatur die fragliche Viddatei aufzurufen. Und da war sie: das zielstrebige Vordringen des Eindringlings in Richtung eines ganz bestimmten Schiffs, die Entdeckung der Wolframbombe mit Hilfe der Scanner, ihr Wettlauf, um ihn abzufangen, und dann ihr sauberes Niederstrecken des Attentäters mit Betäubungsstrahlschüssen. Zuletzt die alles entscheidende Nahaufnahme von Des, wie er die Wolframbombe entschärfte.
    »So dumm konnte doch nicht mal er sein«, hörte man Hafiz murmeln, was der Punkt war, an dem Minkus und Smirnoff sich beide zu entspannen begannen.
    »Sie sehen, Ehrenwerter Harakamian, daß es kaum eine andere Wahl gab! Wenn diese Teufelsmaschine plaziert worden wäre…« Smirnoff zuckte vielsagend mit den Achseln.
    »Ja, ich sehe.« Er stand vom Tisch auf und wandte sich mit einem sehr kalten und distanzierten Gesichtsausdruck zu ihnen um. »Ich bin gekommen, um seine sterblichen Überreste heimzuholen.«
    »Es gab keine. Er wurde eingeäschert«, platzte Ed heraus.
    »Eingeäschert? Sie Esel! Sie Pferdearsch, Sie schleimige Kamelspucke…«
    »Rafik behauptete, das wäre die angemessene Weise – «
    »Rafik?« Hafiz ließ verblüfft den Arm sinken, mit dem er zuvor dramatisch gestikuliert hatte. »Rafik ist hier?«
    Erleichterung überzog sein Gesicht. »Dann wurde es auf die von den Propheten verfügte Weise getan?«

    »Selbstverständlich. Wie konnten Sie unsere Aufmerksamkeit bezüglich eines solchen Details in Zweifel ziehen?« entrüstete Smirnoff sich. »Und natürlich hatten wir Nadezda, der die Zeremonie leitete. Aber er ist gerade auf dem Weg zu Ihnen. Er meinte, es wäre

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