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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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verkündete sie. »Sie sollten die Nährstoffmischung überprüfen.«
    »An Ihrer Stelle würde ich es tun«, pflichtete ihr Pal angesichts des entgeisterten Ausdrucks auf Brantleys Gesicht erheitert bei. »Sie hat ein feines Gespür für diese besonderen Dinge… allerdings nicht das mindeste Gespür für manches andere, also gleicht es sich wieder aus.«
    »Was meinst du damit, kein Gespür?« wollte Acorna wissen.
    Großartig. Sie mochte sich womöglich über ihn ärgern, aber wenigstens schenkte sie ihm nun Beachtung. Pal grinste.
    »Denkst du nie über die Zukunft nach?«
    Brantley Geram stahl sich unbemerkt davon, um die Wasserprüfgeräte einzuschalten. Es würde zwar ein paar Minuten dauern, um den Nachweis zu liefern, daß das Mädchen mit ihrer Behauptung, das Wasser in den Hydroponiktanks würde einen zu niedrigen Kaliumgehalt aufweisen, nur gesponnen hatte, aber die Genugtuung würde es wert sein. Er kannte dieses System; er hatte es gebaut, er wartete es. Kein hübsches Mädchen konnte eine bessere Arbeit leisten als sein KI-gesteuertes, vollautomatisches System zur Nährstoffgleichgewichtserhaltung!
    »Natürlich denke ich über die Zukunft nach«, fuhr Acorna Pal ungehalten an. »Das ist praktisch alles, woran ich denke –
    wie viele Kinder wir hier oben unterkriegen können und wie bald wir damit anfangen können, sie hier hochzubringen.«
    »Ich meinte deine persönliche Zukunft«, insistierte Pal geduldig.
    »Camm arbeitet daran.«
    »Deine Heimat zu finden? Sicher, aber das ist doch nicht alles, was es gibt.«
    Acornas Pupillen verengten sich zu vertikalen Schlitzen.
    »Ohne andere Leute wie mich«, wandte sie ein, »habe ich keine persönliche Zukunft.«

    »Das«, sagte Pal, »ist es, was ich mit deinem beeinträchtigten Gespür meinte, Acorna. Es gibt andere Leute wie dich genau vor deiner Nase, und du hast nie auch nur Notiz davon genommen. Wollen wir nicht die gleichen Dinge? Liegen uns nicht die gleichen Dinge am Herzen? Muß ich mir erst weißes Fell auf meinen Beinen wachsen lassen, bevor du mich wahrnimmst? Oder ist all deine Liebe ausschließlich kleinen, hilflosen Menschen vorbehalten? Vielleicht sollte ich mir das Bein brechen. Würdest du dann Notiz von mir nehmen?«
    »Das würde ich nicht empfehlen«, entgegnete Acorna. »Ich weiß nicht, ob ich gebrochene Knochen heilen kann.« Sie hatten bereits festgestellt, daß ihrer Heilkraft gewisse Grenzen gesetzt waren. Delszaki Lis Nervenlähmung etwa war zu weit fortgeschritten, als daß sie mehr tun konnte, als einige seiner minderschweren Symptome zu lindern.
    Pal warf seine Arme in die Luft. »Du bist unmöglich! Du willst mit Absicht nicht verstehen, worum es geht!«
    Acorna nahm seine Hand. »Ist es dir schon mal in den Sinn gekommen«, wandte sie sanft ein, »daß dieses besondere Thema vielleicht tatsächlich besser mißverstanden werden sollte?«
    »Nein, ist es nicht, und ich sehe auch nicht ein, warum es das sollte«, gab Pal zurück.
    Acorna holte tief Luft.
    »Pal. Wir wissen nicht das Geringste über meine Gattung.
    Deine Leute brauchen zwanzig Jahre, um ihre körperliche Reife zu erreichen; ich habe es in vier geschafft. Nach allem was wir wissen, könnte ich in weiteren vier Jahren vergreist sein.«
    »Das ist mir egal«, unterbrach Pal sie. »Und selbst wenn es so wäre, ist das irgendein Grund, jetzt nicht zu leben?«
    »Wir wissen noch nicht einmal, ob unsere beiden Spezies kreuzungsfähig sind.«

    »Ich wäre willens, ein paar Tests anzustellen. Wir würden dafür noch nicht einmal ein Labor brauchen – « Pal lächelte,
    »und ich wäre mehr als bereit, dieses Experiment wieder und wieder zu wiederholen.«
    »Möchtest du keine Kinder?«
    »Liebste Herrin meines Herzens«, erwiderte Pal, »wir werden Kinder haben. Mehrere hundert von ihnen, für den Anfang!«
    Gerade als er mit ungläubigen Augen die Resultate der Wasseruntersuchung prüfte, hörte Brantley Geram sie lachen und dachte, daß sie ihre eigenen Untersuchungen der Tankmischung angestellt haben mußten. Also gut, das Mädchen hatte also recht gehabt: Die Kalium werte waren zu niedrig. Einfach gut geraten, das war alles. Ein Zufallstreffer.

    Ed Minkus nahm den Anruf entgegen, der im Büro der Hüter des Friedens einging. Als ihm bewußt wurde, woher die Sprechverbindung kam, hielt er das Mikrofon des Komgeräts zu und zischte Des Smirnoff quer durch den Raum an.
    »Wir haben den Inspektor im Nacken. Wegen dieser Schießerei im Raumhafen. Der trauernde

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