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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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Maganos-Mondbasisprojekt zum Abschluß zu bringen«, sagte er schließlich.
    »Das Haus Harakamian ehrt seine Verpflichtungen«, gab Hafiz zur Antwort.
    »Meine Partnerschaft mit Calum und Gill – «
    »Ist es ein lebenslanger Vertrag?«
    »Es ist überhaupt kein förmlicher Vertrag«, erklärte Rafik.
    »Nur daß, nun, die Dinge liefen eben ganz gut für uns drei zusammen.«
    »Möglicherweise«, schlug Hafiz vor, wobei er jedes Wort so behutsam wählte wie ein Chirurg, der eine Fleischwucherung wegschnitt, »ist es nun an der Zeit für euch drei, getrennt zu arbeiten.«
    Rafik warf seinem Partner einen Blick zu. »Calum?«
    »In der Tat«, reagierte Calum, »würde ich selbst ganz gerne losziehen, um meine Entdeckungen über Acornas Heimatplanet zu überprüfen.«
    »Gill…«
    »Wenn Gill kann entschädigt werden für den Verlust der Partnerschaft«, erkundigte sich Delszaki Li, »ist dann Angebot von Herrn Harakamian akzeptabel für Sie?«
    Rafik starrte seinen Onkel durchdringend an. »Du wirst Acorna in Ruhe lassen?«
    »Ich werde es auf die Drei Bücher schwören«, versprach Hafiz.
    »Also gut.« Sämtliche Anspannung schien von Rafiks schlankem Leib abzufallen. »Wenn es dich zufriedenstellt, werde auch ich auf die Drei Bücher schwören, nach Laboue zurückkehren, um in den Bräuchen und Geschäften des Hauses Harakamian geschult zu werden – sobald ich die Maganos-Mondbasis fertiggestellt habe… sofern du meine Partner angemessen entschädigst.«
    Nach einigem formalen Gefeilsche kamen sie schließlich überein, daß Hafiz Harakamian Gill die Mittel zur Verfügung stellen würde, um Rafik und Calum ihre Anteile an der Uhuru auszubezahlen, und Calum für seine Suche mit einem subraumtauglichen Erkundungsschiff der Harakamian-Flotte versorgen würde. Danach verließen die von der anstrengenden Verhandlungssitzung völlig ausgelaugten Rafik und Calum den Raum, um ihre Lebensgeister mit etwas Stärkerem als Kava wiederzubeleben, während Hafiz und Delszaki sich mit dem befriedigten Gefühl von alten Männern zurücklehnten, die dafür gesorgt hatten, daß die Angelegenheiten nun ordentlich geregelt waren.
    Kaum daß sie ein gutes Stück außer Hörweite waren, begann Rafik sich ins Fäustchen zu lachen.
    »Onkel Hafiz ist ein harter Verhandlungsgegner… denkt er!
    Aber wenn es dir wirklich recht ist, unsere Partnerschaft aufzulösen, Calum…«
    »Es hat mich schon vorher schrecklich danach gedrängt, zur Coma Berenices hinauszufahren und meine Resultate in eigener Person zu überprüfen«, beruhigte Calum ihn, »aber ich wollte dir und Gill nichts davon sagen. Jedenfalls werden wir allmählich ohnehin ein bißchen zu alt für dieses Leben als Asteroidenhüpfer. Gill auch. Ich glaube nämlich, daß er drauf und dran ist, sich in einen planetaren Job zurückzuziehen…
    insbesondere wenn es ein Planet ist, auf dem Judit Kendoro lebt!«
    »Und ich«, stellte Rafik mit Befriedigung fest, »habe im Laufe meiner Arbeit als Verantwortlicher für die wirtschaftliche Seite des Maganos-Projekts meine beträchtliche Begabung für das kaufmännische Gewerbe entdeckt. Ich hatte bereits selbst darüber nachgedacht, was für einen Spaß es machen würde, über die Aktiva der Harakamians verfügen und damit spielen zu können. Wir werden Onkel Hafiz aber nichtsdestotrotz weiterhin in dem Glauben lassen, daß er das Geschäft ganz in seinem Sinne durchgeboxt hat. Es macht den alten Mann glücklich.«
    Währenddessen schwelgten Delszaki Li und Hafiz Harakamian bei ihrer dritten Tasse Kava in ihrer eigenen Auslegung der gerade getroffenen Vereinbarung.
    »Mein Neffe ist ein schneidiger Verhandlungsgegner«, lachte sich Hafiz ins Fäustchen, »schneidig genug, sich ins eigene Fleisch zu säbeln. Wenn er es nicht so eilig gehabt hätte, mir ein Versprechen abzuverlangen, würde auch er durchschaut haben, was Sie, wie ich glaube, längst gemerkt hatten.«
    Lis Gesicht legte sich in Falten. »Daß Sie hatten kein Interesse mehr an Acorna, jetzt wo man nimmt an, daß sie ist letzten Endes doch nicht einzigartig?«
    Hafiz nickte. »Wenn dieser Calum ihre Heimat findet – und er macht auf mich den Eindruck jener Art von besessenem Fanatiker, der nicht eher ruht, als bis er das Problem gelöst hat
    –, werden Einhornleute so gewöhnlich wie Neo-Hadithianer sein. Als was für ein Narr hätte ich dagestanden, ein Exemplar davon zu sammeln und es als Rarität auszugeben, wenn sie kurz darauf überall die Straßen bevölkert hätten.

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