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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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Lächeln ausbrach.
    »Das«, verkündete er begeistert, »erleichtert alles.«
    »Wir hatten, ähm, gehofft, daß du es genau so sehen würdest«, meinte Rafik.
    Gill schaute Judit an.
    »Das ist ein nettes Wohnquartier, das Delszaki Li da für dich in die Maganos-Baupläne eingefügt hat. Mehr als genug Raum für zwei Leute, würdest du nicht auch sagen? Glaubst du, Li würde auch ein Paar einstellen, das mit den Kindern arbeitet, statt es alles allein dir zu überlassen?«

    »Der Vorschlag müßte ihm unterbreitet werden«, antwortete Judit, wobei sie ihre Augen niederschlug.
    »Also dann!« Gill setzte an aufzustehen, aber er war zu sehr mit Kindern beschwert, als es beim ersten Versuch zu schaffen.
    »Und zuallererst«, stellte Judit sehr nüchtern fest, »müßte dieser Vorschlag mir unterbreitet werden. Ich bin altmodisch in diesen Dingen.«
    Gill schaute sie an.
    »Ich auch«, erwiderte er, »und deshalb weigere ich mich auch, dir vor zwei Bergleuten und einer Schar kichernder Kinder einen Antrag zu machen – alles hat seine Grenzen.«
    »Dann werden wir es für dich tun müssen«, verkündeten Calum und Rafik unisono.
    Calum ließ sich vor Judit auf ein Knie nieder. Rafik legte seine Hand auf sein Herz. Gill begann rot anzulaufen.
    »Liebste Judit«, begann Calum, »würdest du uns den unermeßlichen Gefallen erweisen – «
    » – und Gill die große Ehre«, warf Rafik ein.
    »Ein Heim und eine Familie zu stellen für diesen armen, alten, arthritischen – «
    »Ich bin nicht arthritisch!« bellte Gill. »Dieser Ärger mit meinem rechten Knie kommt von einer alten Sportverletzung.«
    » – heruntergekommenen, einsamen, ungeliebten – «, fuhr Rafik ungeachtet Gills Protesten fort.
    »He, halt mal, ihr zwei!« unterbrach Judit sie. »Er ist keineswegs ungeliebt.« Sie schaute Gill schmelzend an, der inzwischen eher purpur als rot war. »Aber ich glaube, er könnte einen Schlaganfall bekommen, wenn ihr nicht bald aufhört.«
    »Dann solltest du ihn besser erhören«, entgegnete Calum prompt. »Du würdest doch nicht dafür verantwortlich sein wollen, daß den armen alten Kerl der Schlag dahinrafft, oder?
    Ein gutherziges Mädchen wie du?«
    »Wir werden Li bitten, dieses Quartier auf Maganos nach dir zu benennen«, schlug Rafik vor. »Das Judit-Kendoro-Heim für herrenlose Bergleute.«
    »Macht, daß ihr hier rauskommt«, brüllte Gill, der sich endlich der Kinder entledigt hatte, »und laßt mich mein Mädchen auf meine eigene Art und zu meiner eigenen Zeit um ihre Hand bitten!« Er scheuchte Calum, Rafik und alle drei Kinder aus dem Raum. »Und wagt ja nicht, an der Tür zu lauschen!«

    Daß es die zwei ehemaligen Partner nicht taten, sprach Bände über ihre Selbstdisziplin und die Tatsache, daß sie beide die Ansicht vertraten, daß Gill und Judit wie geschaffen füreinander waren.
    Mit einem weitaus leichteren Herzen als zuvor ließen sie sich im Antigravschacht hinabsinken, um drunten nachzusehen, was sie tun konnten, um das größte Problem zu lösen, dem sich das Maganos-Mondbasis-Vorhaben gegenwärtig gegenübersah.
    »Selbst Bestechung hat irgendwo ihre Grenzen«, stellte Rafik fest. »Ich habe daher den Verdacht, daß da weitaus mehr auf dem Spiel steht als Geld oder Ansehen oder schlichte Macht.«
    »Macht hat niemals irgend etwas ›Schlichtes‹ an sich, Rafik«, korrigierte ihn Calum in einem plötzlichen Anfall von Schwermut, der gleichermaßen von der sentimental-fröhlichen Szene herrührte, die sich im Quartier der Kinder abgespielt hatte, wie von der Vorahnung, daß sie sich einer unbekannten Anzahl von Widersachern gegenübersahen.

    Es konnte sich nicht allein um diese mysteriöse Rattenfänger-Gestalt handeln, nicht wenn die gegenwärtigen Machenschaften hinter den Kulissen sogar Herrn Li verwirrten.
    »Nun, selbst wenn es Herr Li nicht herausfinden kann, Onkel Hafiz kann es.«
    »Meinst du nicht eher Papa Hafiz?« erwiderte Calum beinahe hämisch.
    »Onkel, Schmonkel, Papa Dappa«, gab Rafik zurück und zuckte gleichgültig mit den Achseln, »wir sind beide Harakamians, und nichts wird uns schrecken!« Er reckte zur Bekräftigung seiner Entschlossenheit eine Faust empor, als sie die Tür erreichten, die in Herrn Lis Reich führte. Dann entspannte sich die Faust, und ihre Knöchel klopften beinahe behutsam an.
    Während der Zeit ihrer Abwesenheit, die sie in den Kinderräumen verbracht hatten, hatte sich Onkel Hafiz zu Herrn Li gesellt, ebenso wie ein etwas schäbiger Mann, den sie

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