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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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unwillkürlich.
    »Ja. Wo ihr Volk herstammt. Verständlicherweise möchte sie zu ihrer eigenen Rasse zurückkehren«, erläuterte Calum.
    »Ihre eigene Rasse? Aber ich dachte…«
    »Daß sie menschlich wäre?« Calum schüttelte seinen Kopf.
    »Völlig unmöglich. Wir wissen nicht viel über ihren Hintergrund, aber die Kapsel, in der sie gefunden wurde, beweist, daß sie einem hochentwickelten raumfahrenden Volk entstammt, dessen Technologie der unseren in mancherlei Hinsicht weit überlegen ist.«
    »Die Kapsel, in der sie gefunden wurde«, wiederholte Hafiz.
    Er schien die ganze Zeit gezwungen, fremde Sätze zu wiederholen. Er mochte das Gefühl nicht, daß er den Boden unter den Füßen verlor und sich alles fortwährend veränderte.
    »Sie meinen, es gibt noch andere wie sie?«

    »Ich bezweifle«, stellte Calum fest, »daß es möglich wäre, eine hochtechnisierte, raumfahrende Zivilisation mit einer Bevölkerung von weniger als, sagen wir, bei absolut niedrigster Schätzung, mehreren Millionen aufrechtzuhalten.
    Schon allein der Zwang zur Spezialisierung würde jede kleinere Gruppierung ausschließen.«
    »Mehrere Millionen.« Bei den Drei Propheten, er wiederholte das Gehörte schon wieder! Hafiz riß sich zusammen. »Das hätten Sie mir auch früher sagen können«, beschwerte er sich gereizt. »Das hätte uns womöglich allen eine Menge Ärger erspart.«
    »Bis zu diesem Morgen habe ich nicht gewußt, wo ihr Planet liegt«, protestierte Calum. »Wo er wahrscheinlich liegt, meine ich. Es gibt nur eine Möglichkeit, darüber Sicherheit zu erlangen: Jemand wird losfliegen und nachschauen müssen…«
    Der Ausdruck blanken Verlangens auf seinem Gesicht überraschte Hafiz, aber er hatte keine Zeit darüber nachzudenken, was er bedeuten mochte. Eine weitere Person war eingetreten, ebenso zwanglos wie Calum.
    »Ich hätte mir denken können, daß du hier sein würdest«, fauchte Rafik seinen Onkel an, als er in den Raum stürzte. »Ich habe kehrt gemacht, sobald ich gehört hatte, daß ein Harakamian-Schiff um Einfluggenehmigung in den Kezdet-Raum ersucht hatte. Du hast nicht lange gebraucht, den Aufenthaltsort von Acorna aufzuspüren, nicht wahr? Nun, es wird nicht funktionieren! Sie ist nicht hier, und du wirst sie nicht zurückkriegen, um mit ihr dein Museum zu bereichern!«
    »Ich bin ebenfalls entzückt, dich zu sehen, mein geliebter Neffe«, gab Hafiz weltmännisch zurück. »Was die Angelegenheit mit Acorna angeht… möglicherweise können wir zu irgendeiner Übereinkunft gelangen, die für uns beide zufriedenstellend sein wird.«
    »Taphas Asche?«

    »Besser ein lebendiger Neffe als ein toter Sohn«, erklärte Hafiz mit seinem huldvollsten Lächeln.
    Rafiks ganzer Körper verkrampfte sich leicht. »Also gut. Ich hätte sie dir in jedem Fall übergeben, weißt du. Und die Einäscherung wurde streng den orthodoxen Ritualen gemäß durchgeführt.«
    »Das weiß ich«, meinte Hafiz. »Genauso wie ich weiß, daß du dir von diesem neo-hadithianischen Unsinn dein Gehirn nicht tatsächlich verrotten und deine anständige religiöse Erziehung verdrängen lassen hast.«
    »Wie…«, krächzte Rafik.
    Hafiz lächelte und deutete mit einer Handgebärde auf Calum.
    »Na hör mal, Junge. Du würdest deine ältere ›Frau‹ doch wohl kaum ohne einen Hijab herumlaufen lassen, wenn du wahrhaftig ein Neo-Hadithianer wärst, nicht wahr? Ich muß zugeben, du hast mich damals wirklich zum Narren gehalten«, fuhr er fort. Er glaubte, daß er sich ein bißchen Großzügigkeit leisten konnte, jetzt, wo Rafik so völlig aus dem Gleichgewicht war. Es würde den Jungen für die Abschlußvereinbarung weichkochen. »Aber ich trage dir nichts nach. Du hast mir vielmehr gezeigt, daß du die wahre Harakamian-Mentalität besitzt.«
    Als Rafik ihn nur ungläubig anstarrte, machte Hafiz weiter, wobei er von dem Jungen wegblickte, so daß seine Worte nicht allzu bedrängend klingen würden.
    »Da ich meinen einzigen Sohn verloren habe, bedarf ich eines Erben. Eines würdigen Erben«, betonte er, »eines von meinem eigenen Blut, eines, der beinahe so schlau ist wie ich selbst. Solch eine Person würde selbstverständlich in den komplexen Geschäften des Hauses unterrichtet werden müssen. Ihn auszubilden wäre nahezu eine Vollzeitbeschäftigung für mich. Ich befürchte, mir würde sehr wenig Zeit für mein Hobby verbleiben: das Sammeln von Raritäten.«
    Rafik schluckte vernehmlich. »Ich habe mich verpflichtet, das

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