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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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goldenem Kalkstein hinaufzulaufen.
    »Ist womöglich«, vermutete Li mit ob des erstaunten Ausdrucks auf Hafiz’ Gesicht funkelnden Augen, »nicht jene, die Sie kennen als Acorna? Ist womöglich zufällige Übereinstimmung von Namen und Aussehen?«
    »Unmöglich«, begehrte Hafiz auf. »Es kann keine zwei wie sie geben.«
    Ebenso war unmöglich, daß sie so schnell gewachsen sein konnte. Die Vids mußten irgendein Schwindel sein. Er beschloß, die Streitfrage wegen Acornas Alter vorerst zu vergessen und statt dessen mit seinem zweiten Punkt weiterzumachen. Er hatte es dem Schweberpiloten zu verdanken, daß er die Gerüchte kannte, die ihm dieses zusätzliche Argument verschafften.
    »Es war in höchstem Maße unverantwortlich von meinem Neffen, sie zu diesem vom Aberglauben beherrschten Ort zu bringen«, erklärte er, »und ich werde deswegen ein ernstes Wort mit Rafik reden, wenn ich ihn sehe. Sie ist in Gefahr, wird durch angeheuerte Meuchelmörder bedroht, wovon einige möglicherweise wahrhaftig von der Regierung bezahlt werden.
    Es ist daher meine Pflicht, sie an einen Ort zurückzubringen, wo sie sicher beschützt, geliebt und als das einzigartige Wesen verehrt wird, das sie ist.«
    »Wünscht vielleicht nicht, zu werden beschützt, geliebt und verehrt‹ in Raritätenmuseum.« Li lächelte. »Zieht vielleicht vor Gefahr und wichtige Arbeit, die nur sie tun kann.«
    Hafiz holte tief Luft und zählte langsam bis dreizehn. Es wäre höchst unklug, seinem Gastgeber vorzuwerfen, er würde Blödsinn reden. Aber welche wichtige Arbeit könnte ein Kind wie sie schon tun? Das war doch nur eine weitere Lüge, um ihn hinzuhalten, genau wie diese gefälschten Vids.

    Er war erst bei zehn angelangt, als die Tür aufdonnerte und ein kleiner, blondhaariger junger Mann hereinstürmte.
    »Delszaki, ich glaube, wir haben es!« rief er aus. »Die Statistik dieses jüngsten Durchlaufs zeigt eine neunzigprozentige Wahrscheinlichkeit dafür an, daß er irgendwo im Gebiet des Coma Berenices ist – « Er hielt inne und starrte Hafiz mit dem Ausdruck eines wie vom Donner gerührten Wiedererkennens an. »Ähm, das heißt, macht nichts, ich werde später wiederkommen…«
    »Bitte.« Li brachte ihn mit einem einzigen Wort zum Stehen.
    »Nehmen Sie doch Platz. Ich sicher bin, Herr Harakamian wird sein ebenso interessiert an den Ergebnissen Ihrer Forschung wie ich.«
    Der junge Mann verbeugte sich und versuchte verstohlen, die Krümel von seinem zerknitterten Overall zu wischen. Seine Augen waren rot umrandet, als ob er mehrere Nächte lang ohne Schlaf durchgearbeitet hätte.
    »Delszaki«, sagte er, »ich glaube, Sie verstehen nicht. Dieser Kerl hat schon einmal versucht, Acorna zu entführen.«
    »Entschuldigen Sie«, erwiderte Hafiz, »ich glaube nicht, daß ich schon mal die Ehre hatte, Ihre Bekanntschaft zu machen.«
    »Calum Baird«, stellte sich der junge Mann vor. So jung war er doch nicht, erkannte Hafiz jetzt, wo er ihn näher betrachten konnte: vielleicht Ende Dreißig. Es waren die Unbeholfenheit und die Überschwenglichkeit, die Hafiz irregeleitet hatten.
    »Und wir sind uns schon mal begegnet… in Ihrem Heim auf Laboue… obwohl Sie mich wohl nicht wiedererkennen werden. Ich war Rafiks ältere ›Ehefrau‹«, erklärte er mit einem spröden Lächeln. »Die häßliche.«
    Hafiz brach in hemmungsloses Gelächter aus. »Dieser Halunke, wie er mich wieder und wieder reingelegt hat!
    Wahrlich ein würdiger Nachfolger des Hauses Harakamian!
    Wie hat er Sie dazu gebracht, einen Hijab anzulegen? Sie wirken auf mich nicht gerade wie die Sorte Mann, die ein heimliches Vergnügen daran findet, Frauenkleider anzuziehen… obschon der Eindruck ja täuschen kann. Ich war mit Sicherheit getäuscht.«
    »Rafik hat mich dazu überredet«, antwortete Calum. »Rafik, wie Sie bemerkt haben dürften, kann jeden zu fast allem überreden.«
    »Selbstverständlich kann er das«, nickte Hafiz. »Er ist schließlich mein Neffe. Wenigstens bei ihm kommt das Erbgut der Harakamians stark zum Ausdruck.« Tapha, andererseits…
    Na ja, Tapha war jetzt kein Faktor mehr. »Aber ich unterbreche Sie. Sie hatten Herrn Li etwas mitteilen wollen?«
    Ein beinahe unmerkliches Nicken von Delszaki Li versicherte Calum, daß es in der Tat in Ordnung war, mit seinen Ausführungen fortzufahren.
    »Ich glaube, wir haben Acornas Heimatwelt ausgemacht, Herr Li. Nachdem ich die astronomischen Datenbanken erst mal normiert hatte…«
    »Heimatwelt?« unterbrach Hafiz ihn

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