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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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zu zeigen, aber er hatte wirklich, ehrlich, inbrünstig, aufrichtig das Gefühl, daß Des mehr als seinen gerechten Anteil am heimlichen Lohn ihrer Partnerschaft einbehielt. Er wartete auf den Tag, an dem er es schaffte, Smirnoff irgendeine kleine, im Dienst begangene Unregelmäßigkeit nachzuweisen, die er als Druckmittel einsetzen konnte, um einen größeren Prozentanteil auszuhandeln.
    »Was sollte ich mit einer so rostigen alten Badewanne anfangen, wie sie Sauvignon kutschiert hat? Sie war doch kurz vor dem Auseinanderbrechen, so wie es aussah. Ohnehin erstaunlich, daß er überlebt hat. Ich war sicher, daß wir das Lebenserhaltungssystem durchlöchert hatten, mit diesem letzten Schuß, den wir auf ihn abgefeuert haben.«
    »Stimmt«, bestätigte Ed und kratzte sich am Kopf, »sah wahrhaftig wie ein Volltreffer aus, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Du erinnerst dich besser daran, daß ich beim Zielen immer ins Schwarze treffe.«
    »Ist schon merkwürdig, daß das Schiff das überstanden hat, nicht wahr?«

    Des Smirnoff hob eine Hand hoch, seine großen, blutunterlaufenen braunen Augen weiteten sich.
    »Warte mal ‘ne Nano…«
    »Es hat es nicht überstanden«, warf Ed ein. »Diese Schürfer haben die Kennungssender ausgetauscht.«
    »Haben wir ihre Personenbeschreibungen?« Aber er wartete nicht auf eine Antwort, seine großen Finger hämmerten schon auf die Tasten ein, während er seine eigene Suche durchführte und abschloß. Dann riß er die seinen Unwillen erregende Tastatur hoch, zerrte sie aus der Schreibtischbuchse und wirbelte sie quer durch den Raum, wo sie an die gegenüberliegende Wand krachte und zersplitterte. »Haben wir nicht. Sollten wir aber. Sie waren bei der MME, nicht wahr?«
    »Die MME ist von Amalgamated geschluckt worden, hab ich gehört«, erwiderte Ed, sein Seufzen verbergend, als er über das Komgerät Mercy Kendoro ansprach: »Bringen Sie eine Ersatztastatur herein. Sofort.«
    Als Mercy eintrat, überreichte sie die Tastatur lieber Ed, statt sich Smirnoff zu nähern, der seine Hände unter die Arme geklemmt hatte und augenfällig über was auch immer brütete, das ihn veranlaßt hatte, die vorige Tastatur zu zerbrechen.
    »Räumen Sie außerdem diese Würfel ins Regal zurück, wenn Sie schon mal da sind. Dieses Büro hat zu jeder Zeit ordentlich und vorschriftsmäßig zu sein«, sagte Des und lächelte aufs neue, als er die zitternde Assistentin sich für ihre Aufgabe niederbeugen sah.

    Später an diesem Tag verbrachte Mercy Kendoro ihre Mittagspause in einer Arbeiterkantine in der Nähe der Docks, wo der glatzköpfige Besitzer sie freundschaftlich damit aufzog, in die Technokratenklasse aufgestiegen zu sein und ihre Herkunft vergessen zu haben.

    »Das stimmt, Ghopal«, entgegnete Mercy wie immer, »wenn ich mich erinnert hätte, wie scheußlich dein Eintopf ist, wäre ich auf keinen Fall hierher essen gekommen! Was hast du heute morgen hineingetan, tote Ratten? Mindestens drei, würde ich schätzen; ich habe vorher noch nie soviel Fleisch darin gesehen.«
    Ghopal nahm ihr die Neckerei nicht übel und räumte Mercys Schüssel persönlich ab, als sie zu Ende gegessen hatte. Später, als der Mittagsandrang etwas nachgelassen hatte, schob er einen Anruf bei Aaaxterminator Inc. dazwischen. »Wir haben an verschiedenen Stellen, die für meinen Geschmack zu nahe an der Küche liegen, drei tote Ratten gefunden. Wenn Sie einen Mann vorbeischicken, werde ich ihm eine Liste der genauen Fundorte geben, so daß er herausbekommen kann, wo das Ungeziefer sich versteckt, und es ausräuchern kann. Und –
    wie üblich keine Veranlassung, das Gesundheitsamt mit der Sache zu belästigen. Oder? Schließlich kümmere ich mich ja umgehend darum, wie es sich für einen guten Bürger gehört.«
    Ed Minkus stieß auf die Aufzeichnung dieses Gesprächs, als er die Bänder des Tages mit den Privatanrufen jener Bürger sichtete, für die sich die Sicherheitsbehörden interessierten.
    »He, Des«, rief er, »Zeit, Ghopal einen kleinen, halboffiziellen Besuch abzustatten. Er hat wieder Probleme mit Ungeziefer, und er wäre wahrscheinlich dankbar dafür, wenn das Gesundheitsamt nicht auf die Angelegenheit aufmerksam gemacht werden würde. Ungefähr fünfzehn Prozent dankbar, schätze ich.«
    »Kleinkram«, grunzte Des. »Wenn ich diese Bergleute erwische – und das werde ich –, werden wir es nicht mehr nötig haben, Imbißbuden im Hafenviertel auszunehmen.«
    Inzwischen hatte der Vertreter von

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