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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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zusammenarbeiteten (um des lieben Friedens willen, sagten die Nachbarn), würde die Nähe der Uhuru jetzt sämtliche Alarmglocken, -pfeifen und -sirenen loslärmen lassen.
    »Also ist der Bericht über Sauvignons Tod maßlos übertrieben«, sagte Des, in boshafter Vorfreude auf zukünftige Vergeltung grinsend. »Wie erfreulich.«

    »Sauvignon könnte tatsächlich tot sein«, meinte Ed. »Die neue Registrierung führt drei Namen auf, und keiner davon ist Sauvignons.«
    »Wie lauten sie?«
    »Rafik Nadezda, Declan Giloglie und Calum Baird«, antwortete Ed.
    »Was?« Smirnoff schoß aus seinem Stuhl hervor wie ein Korken aus einer Flasche Sodawasser. »Sag das noch mal!«
    Ed gehorchte, und plötzlich riefen die Namen auch in seinem Kopf die gleiche Erinnerung wach. »Die?«
    Smirnoff schlug mit schwerer Faust in die offene Fläche seiner anderen Hand, hüpfte auf eine Weise im Büro herum, die wohl irgendeine Art Siegestanz sein mußte, wedelte mit den Armen und johlte vor reiner, unverfälschter, gehässiger Begeisterung.
    »Ist alles in Ordnung?« fragte ihre Juniorassistentin, eine Frau, die sie beschäftigen mußten, um die Sexistenfraktion zufriedenzustellen, obwohl Mercy Kendoros Rolle in ihrer Organisationsstruktur damit begann und endete, die Nachrichten für sie entgegenzunehmen und sie mit Schnell-Nüchtern zu versorgen. Beim Anblick von Smirnoffs außergewöhnlichen Possen hatte sie gehofft, daß er entweder vergiftet worden wäre oder aber einen tödlichen Herzanfall oder Krampf hätte. Daß die zwei ebenfalls nie aus den Ghettos von Kezdet herauskamen, machte die Erniedrigungen, die sie durch sie erleiden mußte, bisweilen wett.
    »Ich hab sie. Ich hab sie alle«, jubilierte Smirnoff, während er von einem großen Stiefel auf den anderen hüpfte. »Tür zu!«
    brüllte er, als er Mercys Kopf sah, der zu ihnen hereinspähte.
    Ihre Reflexe waren ausgezeichnet, und so verfehlte er sie, als sein schwerer Stiefel die Tür zuknallte.

    »Waren Nadezda, Giloglie und Baird nicht diese Erzschürfer, die drei von uns auf einem Asteroiden ausgesetzt haben, bevor sie sich mit einem Vermögen in Titan davonmachten?«
    »Waren sie, waren sie, und wir werden sie kriegen«, frohlockte Des Smirnoff und rieb sich die Hände. Der Ausdruck unbändiger, schadenfroher Vorfreude auf seinem Gesicht verstärkte sich. Seine dicke Oberlippe kräuselte sich: ein Anblick, der viel ängstlichere Gemüter vor Furcht erzittern zu lassen pflegte. Er war kein Mann, dem man in die Quere kommen durfte, und er hatte diesen drei bei allem, was ihm heilig war, Vergeltung geschworen. Anstelle von Gebeten deklamierte Smirnoff allnächtlich eine Litanei all derer, die seinen Weg gekreuzt hatten und an denen er Rache zu nehmen geschworen hatte. Das hielt nicht nur die Namen lebendig, sondern frischte auch seinen Rachedurst auf, da er in seiner ihm eigenen Kleingeistigkeit davon überzeugt war, daß sich seine Wege eines Tages mit jedem einzelnen derer kreuzen würden, die auf seiner schwarzen Liste standen. Diese Schürfermannschaft würde teuer für die Demütigungen und Leiden bezahlen, die er ihretwegen hatte erdulden müssen. Er stotterte immer noch seinen Anteil an den Reparaturen des Patrouillenkreuzers ab. Die Kezdeter Hüter des Friedens waren kein nachsichtiger Dienstherr, und man mußte für jeden Schaden, der über normalen Verschleiß hinausging, mit Credits aus der eigenen Tasche berappen. Auch für Rettung und Bergung.
    In Wirklichkeit hatte er zwar nicht tatsächlich von seinem eigenen, offiziellen Privatkonto bezahlt, sondern alle für die monatlichen Zahlungen erforderlichen Credits aus dem geheimen Konto bestritten, in das er die Erlöse aus seinem kleinen Nebengeschäft mit Schutzgeldern tröpfeln ließ. Aber er hatte andere Pläne mit diesem Guthaben und beabsichtigte, den Bergleuten seinen Verlust aus der Haut zu schneiden, wenn er jemals die Gelegenheit dazu bekam.
    »Also ist Sauvignon vom Haken?«
    »Unsinn.« Des Smirnoff wischte die ordentlich eingereihten Datenwürfel von ihrem Regal. »Sie haben das Schiff, dann haben sie auch die dagegen aufgelaufenen Geldbußen am Hals.« Der Gedanke ließ ihn sich wieder an seine Tastatur setzen, wo er diese Geldstrafen aufrief und sich angesichts der Höhe des Zinsbetrages, der seit Sauvignons Verschwinden aufgelaufen war, ins Fäustchen lachte.
    »Dir wird bald sogar das ganze Schiff gehören, bei diesem Zinssatz«, sagte Ed, neiderfüllt die Nase rümpfend. Er versuchte es nicht

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