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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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Männern nur derart gefährliche Geheimnisse anvertrauen! Sicher, Gill würde sie vertrauen, aber diesen anderen zwei… ohne Zweifel waren sie gute Männer, aber Pal hatte nicht das Recht, aufgrund seiner intuitiven Beurteilung von ihnen das Leben von Kindern aufs Spiel zu setzen.
    » – Pläne, lunare Bergbaubasen auf Kezdets Monden aufzubauen«, fuhr Rafik fort, und Judit atmete wieder. »Er scheint sehr begierig darauf zu sein, uns einen Vertrag zu geben, um den Aufbau und Fortgang der Arbeiten zu überwachen… ein bemerkenswert lukrativer Vertrag, um ihn drei unabhängigen Asteroidenschürfern anzubieten.«
    »Wie ich euch erklärt habe«, schaltete sich Pal ein, »ist Kezdet ein technologisch unterentwickelter Planet. Wir haben natürlich Bergwerke auf dem Planeten, aber sie sind von der gröbsten Sorte. Für beinahe alles ist körperliche Arbeit notwendig. Und es gibt keinerlei örtliche Fachleute auf dem Gebiet des Erzabbaus unter Niedrigschwerkraft. Kezdets Monde sind an wertvollen Metallen weitaus reicher als der Planet selbst, aber bis jetzt hat es uns an Kapital und der Technologie gefehlt, um diese Lagerstätten auszubeuten. Herr Li bietet an, das Kapital bereitzustellen, aber er braucht Männer wie euch, um ihn bei all den Problemen eines Erzabbaus im Weltraum zu beraten – Schutz vor Sonneneruptionen, hohe Reibungskoeffizienten, Fehlen der üblichen Reagenzien zur Extraktion und so weiter.«
    »Du scheinst jedenfalls recht gut über die Schwierigkeiten unterrichtet zu sein«, bemerkte Calum.
    Pal errötete. »Ich habe ein paar Vidwürfel studiert. Das macht mich nicht zum Experten im Weltraum-Bergbau. Das ist vielmehr der Punkt, an dem ihr ins Spiel kommt.«
    »Ich sollte vielleicht darauf hinweisen«, meinte Rafik samtweich, »daß unser Schiff zu entführen und uns bewußtlos auf einen Planeten zu verschleppen, den wir allen Grund zu meiden haben, nicht gerade das überzeugendste Verhandlungsmanöver ist.«
    »Pal«, tadelte ihn Judit bekümmert, »du hättest versuchen können, es ihnen zu erklären!«
    Pal errötete noch heftiger und fuhr seine Schwester mit abwehrend gehobenen Handflächen an: »Noch vor einer Minute dachtest du, ich hätte es ihnen erklärt, wofür ich obendrein tief im Schlamassel steckte. Kann ich denn gar nichts richtig machen?«
    »Nicht bei einer großen Schwester, Junge«, lachte Gill in sich hinein. »Rafik, Pal, beruhigt euch beide wieder. Wer auch immer im Recht oder Unrecht sein mag, wir sind jetzt hier, und es wird uns nicht schaden, uns Herrn Lis Angebot anzuhören…
    und was mich angeht, so möchte ich die Erklärungen für mein Leben gerne hören.«
    »Ich denke, Herr Li würde es vorziehen, euch seine Sache persönlich zu erläutern«, meinte Pal, »und er verläßt seine Residenz sehr selten. Würdet ihr euch mir daher so weit anvertrauen, mich dorthin zu begleiten, wo wir die Angelegenheit in größerem Komfort besprechen können?«
    Gill warf einen Blick auf die anderen, lächelte mißglückt und zuckte mit den Achseln. »Was soll’s… jetzt sind wir schon mal auf Kezdet, wieviel schlimmer kann es da noch werden?
    Nur laß diesmal das Schlafgas weg.«
    »Kezdet«, erwiderte Pal düster, »kann sehr, sehr viel schlimmer werden, als es sich irgendeiner von euch vorstellen kann.«

    Kurz vor Morgengrauen veränderte sich die Dunkelheit der Schlafbaracke fast unmerklich. Die undurchdringliche Schwärze verblaßte ein wenig, enthüllte die zusammengesackten Umrisse von etwas, das wie auf dem Boden verstreute Lumpenbündel aussah.
    Nach drei Jahren Arbeit Untertage konnte Jana trotz des vierundzwanzigstündigen Rumpelns und Hämmerns der Gesteinsmühle fest schlafen. Aber das fahle Licht in der Baracke ließ sie an den meisten Morgen noch vor dem Weckruf aufwachen. Das war das Gute daran, in der Tagesschicht zu sein. Auf Nachtschicht hatte man dieses Stückchen Vorwarnung nicht. Es funktionierte heute; sie war schon auf ihren Beinen und rieb sich den Schlaf aus den Augen, als Siri Teku mit seinem Eimer eisigen Wassers durch die Baracke kam, es auf die Lumpenhaufen goß, bis die Kinder darunter sich rührten. Er grinste Jana an und zielte mit dem letzten Eimerrest auf sie, aber sie wich aus, so daß er nur ihre nackten Füße erwischte.
    »Danke«, sagte sie, »ich hatte ohnehin vor, meine Füße heute zu waschen.«

    Sie tauchte in die Ecke ab und erwischte die kleine Chiura am Arm, zerrte sie hoch und hielt ihr mit einer Hand den Mund zu, bevor das Kind jammern

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