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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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bald zu der Liste hinzugefügt werden sollte, die Calum von seinen berühmten letzten Worten führte, »er ist Judit Kendoros Bruder.«
    Acorna war kaum damit fertig geworden, den Kurs einzugeben, als Rafik erneut zu niesen begann. Das taten auch Calum, Gill – der versuchte, nach Pal zu greifen, welcher sich eine Atemmaske vors Gesicht hielt – und Acorna.

    Sieben

    Am Ende war es Judit, die der Uhuru Delszaki Lis Einladung überbrachte, als das Schiff Kezdet erreichte. »Mit den Schürfern kann Pal verhandeln«, hatte sie klargestellt, »aber wenn Sie wollen, daß Acorna kommt und bei Ihnen bleibt – «
    »Sie muß«, verlangte Li. »Ich noch nicht wissen, wie oder warum, aber das ich glaube fest: Die Ki-lin entscheidend ist für unsere Ziele!«
    »Ich habe diese Männer kennengelernt«, erläuterte Judit. »Sie wurden schon einmal betrogen; sie werden Acorna nicht noch mal Fremden anvertrauen. Mir vielleicht, aber nicht –
    verzeihen Sie mir – einem unbekannten Geschäftsmann auf einem Planeten, der sie nicht gut behandelt hat.«
    »Name Li schwerlich ist unbekannt in Geschäfts- und Finanzwelt«, bemerkte ihr Arbeitgeber trocken.
    »Sie würden wahrscheinlich Ihrer finanziellen Fachkompetenz vertrauen«, räumte Judit ein, »aber werden sie Ihnen zutrauen, für ein junges Mädchen sorgen zu können?«
    Sie war sich nicht mal selbst völlig sicher, ob Delszaki Li begreifen konnte, daß Acorna über eine Ki-lin hinaus auch ein kleines Mädchen war. Pal hatte sie zwar als junge Frau beschrieben… aber das war lächerlich; schließlich hatte Judit das Kind ja selbst gesehen, erst vor einem Jahr.
    Deshalb war sie, mit dem Bild jenes unter Drogen gesetzten Kindes in ihrem Kopf, zunächst aus der Fassung gebracht von der großen, schlanken jungen Frau in einer exquisiten, tiefpurpurnen Wickelbluse und einem dunstigblauen, wallenden Rock, die sie begrüßte, als sie zu guter Letzt doch Lis Erlaubnis erhielt, an Bord der Uhuru zu gehen. Für einen Augenblick fragte sie sich verstört, ob es zwei Acornas geben konnte, ob das die Mutter oder ältere Schwester jenes Kindes sein konnte, an das sie sich erinnerte.
    Ihrerseits starrte auch Acorna Judit an, als sie zu sprechen begann, und ihre silbernen Pupillen verengten sich zu vertikalen Schlitzen.
    »Ich glaube… ich kenne Sie«, sagte sie verwirrt. »Aber woher?«
    »Sie hat dich vor der Operation auf Amalgamateds Raumbasis gerettet«, antwortete Gill. Seine große Hand umschloß kurz die von Judit; sie spürte, wie eine Welle der Wärme und Sicherheit von seiner Berührung ausging. »Aber du warst damals bewußtlos, für die Operation sediert. Du kannst dich nicht erinnern.«
    »Ich erinnere mich an die Stimme«, erklärte Acorna. Sie sah Judit nachdenklich an. »Sie hatten sehr große Angst… und waren sehr traurig. Sie sind jetzt nicht so traurig, glaube ich.«
    »Dann bist du es!« rief Judit aus. »Aber du warst so winzig…«
    »Es scheint, daß mein Volk schneller reift, als Ihres das tut«, sagte Acorna. »Nicht daß wir irgendwas über mein Volk wüßten, natürlich…« Ihre Pupillen verengten sich abermals zu Schlitzen, weiteten sich dann, als sie ihren silbrigen Blick auf Judit richtete und dieses Thema beiseite schob. »Du bist also Judit. Gill und Rafik und Calum haben mir oft erzählt, wie tapfer du warst.«
    »Dann haben sie hemmungslos übertrieben«, widersprach Judit. »Ich habe eigentlich überhaupt nichts gemacht.«
    »Du wirst gestatten, daß wir diesbezüglich anderer Meinung sind«, warf Gill ein, der immer noch Judits Hand in seiner hielt.
    »Und man hat dir hinterher nichts getan?«

    Judit lächelte. »O nein. Sie haben mir die Geiselgeschichte abgekauft… Ich denke, Dr. Forelle hatte einige Zweifel. Aber niemand anderer mochte recht glauben, daß ein Mädchen aus der Gosse, selbst eines, das es durch die Universität geschafft hatte, den Verstand oder die Selbständigkeit besäße, sich gegen so viele Regeln aufzulehnen. Und um dafür zu sorgen, daß sie auch weiterhin nicht auf diesen Gedanken kamen, habe ich mich eine Zeitlang danach sehr tolpatschig benommen. Ich glaube, daß sie froh waren, mich loszuwerden, als Herr Li mir eine Position als seine Assistentin anbot.«
    »Ach ja«, meldete sich Rafik zu Wort. »Dein berühmter Herr Li. Pal hat uns alles über ihn erzählt, und sein Vermögen und seine großartigen Pläne – «
    Judit spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich.
    »Pal, wie konntest du?«
    Wie konnte Pal diesen

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