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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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unmoralische Zwecke«, beendete er seinen Satz überstürzt.
    »Du meinst, damit Männer sexuellen Verkehr mit ihnen haben können?« übersetzte Acorna ruhig. Dann, auf Pals überraschten Gesichtsausdruck hin: »Calum und Rafik und Gill haben eine umfangreiche Bibliothek von Vidwürfeln auf dem Schiff, und ich habe viele davon angesehen – und zwar nicht nur die interaktiven Schulungswürfel über Bergbautechniken! Ich glaube nicht, daß ich von den anderen hätte wissen sollen. Aber manchmal war es schon sehr langweilig, wenn sie alle draußen gearbeitet haben und es noch kein zerkleinertes Erz für mich gab, das ich raffinieren konnte.
    Diese Vidwürfel, die Calum hinter seiner Koje aufbewahrte, waren aber ohnehin langweilig«, fügte sie nachdenklich hinzu.
    »Ich verstehe nicht, warum irgend jemand so unbequeme und unwürdige Dinge tun wollte – und auch noch wieder und wieder! Mal davon abgesehen, daß ich der Enzyklo entnommen habe, daß es notwendig ist, um Babys zu machen. Und trotzdem schienen einige der Schauspieler in den Vidwürfeln einen übermäßigen Enthusiasmus für ihre Arbeit zu empfinden.«
    »Dieser Enthusiasmus ist etwas, das… ähm… sich entwickelt, wenn man reifer wird«, erklärte Pal und machte einen gedanklichen Vermerk, den Bergleuten zu berichten, daß ihr Schützling eine etwas breitere Bildung besaß, als ihnen bewußt war. Dann mußte er Acorna erklären, daß, ja, manche Menschen so enthusiastisch waren, daß sie Frauen dafür bezahlten, sich für diese entwürdigende Aktivität mit ihnen zu vereinigen – und manche sogar so pervertiert waren, daß sie sehr junge Frauen bevorzugten.
    »Aber Chiura ist doch nur ein Baby«, protestierte Acorna.
    »Es würde ihr weh tun!«
    »Die Männer, die sich Kinder kaufen«, stellte Pal düster fest,
    »schert es nicht, wenn es ihnen weh tut. Mercy – « Er hielt inne. Mercy hatte ihn schwören lassen, Judit niemals zu erzählen, was mit ihr geschehen war, nachdem Judit jenes Stipendium gewonnen hatte, das es ihr ermöglichte, den Planeten zu verlassen. Weder Pal noch Mercy wollten sie mit unnötigen Schuldgefühlen belasten. »Nun, die Kleine hier scheint Glück gehabt zu haben. Offenbar hat sich diese Kheti eine Menge Mühe gegeben, ihr eine Gelegenheit zur Flucht zu verschaffen. Das war zudem wahrscheinlich nicht ganz so leicht, wie es sich bei Chiura anhört.«
    »Glück? Zu betteln und auf der Straße zu verhungern!«
    »Ist besser«, entgegnete Pal. »Glaube mir… es ist besser.«
    »Dann müssen wir dieses andere Mädchen finden, diese Kheti, und auch sie freibekommen.«
    »Und was«, erkundigte Pal sich, »planst du wegen der hunderte anderen in vergleichbarer Lage zu unternehmen?«
    »Einen zu retten ist besser als keinen zu retten«, erwiderte Acorna mit Nachdruck.
    Pal konnte dieser Bekundung schwerlich widersprechen.
    Aber er konnte genausowenig glauben, daß Acorna viel erreichen würde, indem sie einen Kreuzzug gegen die Didis von Ost-Celtalan begann. Oder gegen diese geheimnisvolle, mächtige Gestalt, den Rattenfänger, dem man nachsagte, daß er die Bordellindustrie kontrollierte und aus deren Gewinnen ein gewaltiges Vermögen bezog.
    Delszaki Li hatte seit Jahren versucht, den Rattenfänger zu identifizieren, und als Pal sich ihm anschloß, hatte er zusätzlich das Gerüchte- und Spionage-Netzwerk der Kinderarbeitsliga auf dieses Problem angesetzt. Aber keiner ihrer verdeckt operierenden Sympathisanten hatte auch nur den Hauch eines Gerüchts über die Identität dieses Mannes zutage gefördert. Selbst Mercy, so ideal sie in einem Büro der Hüter des Friedens auch plaziert sein mochte, war nicht imstande gewesen, ihnen einen Hinweis zu verschaffen. Sogar die Hüter, so schien es, hatten nicht die geringste Ahnung, wer der Rattenfänger wirklich war. Sie wußten lediglich, daß er wohlhabend, mächtig und vollkommen skrupellos darin war, jeglichen Widerstand gegen ihn zu zerschlagen. Es gab Gerüchte, daß er sich einige der von den Didis gekauften Kinder für seine persönliche Verwendung reservierte und daß es genau diese Kinder waren, die man von Zeit zu Zeit erdrosselt und im Fluß treibend auffand… außerstande, Zeugnis gegen ihn abzulegen. Pal stellte sich vor, wie Acornas langer, silbriger Leib mißhandelt und in das verseuchte Wasser geworfen würde, und fühlte sich deswegen körperlich krank.
    Unter Berücksichtigung aller Umstände war es daher beinahe eine Erleichterung, als Chiura wieder nach »Mama

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