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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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Jana«
    schreiend aufwachte und Acorna durch den Versuch abgelenkt wurde, Chiuras Mutter zu identifizieren. Um sie auf andere Gedanken zu bringen, als über die Misere der Kinder in den Bordellen nachzusinnen, nahm Pal voller Eifer die Aufgabe in Angriff, alle Hinweise zu entschlüsseln, die sie aus Chiuras Babyerinnerungen herauszuschälen vermochten… ein wenig zu eifrig, stellte er fest, als sie einem Resultat näherkamen.
    »Diese Jana kann nicht ihre wirkliche Mutter sein«, meinte er nach einer weiteren ausgedehnten Befragung Chiuras, die immer wieder unterbrochen wurde mit Spielen: dem Aufeinanderstapeln von Vidwürfeln, dem Umherrollen eines Rädchens, das von einem Teewagen abgefallen war, und anderen improvisierten Vergnüglichkeiten. »Schau nur, was sie mit den Vidwürfeln gemacht hat.«

    Chiura hatte ein allseitig umschlossenes Areal aufgebaut und stellte dann den ganzen Raum auf den Kopf, um sämtliche Kleingegenstände ins Innere dieses Bereichs zu legen, die sie finden konnte, wobei sie jedem einen Namen gab. »Lata. Faiz.
    Buddhe. Laxmi. Jana. Chiura. Khetala.«
    »Sie hat uns erzählt, daß alle diese Leute auf der gleichen Stufe standen, alles Gefangene.«
    Chiura hatte aufgebracht reagiert, als Acorna versuchte, die kleine Bronzedose, die Jana darstellte, aus der Umgrenzung herauszuheben.
    »Nein, nein, nein!« kreischte sie. »NEIN, renn weg! Siri Teku schlägt dich!«
    Dann, in einem abrupten Stimmungswechsel, hatte sie die aufgestapelten Vidwürfel alle beiseite gefegt, die von ihr gebauten »Mauern« über den ganzen Raum verteilt und jede der Figuren einzeln auf den offenen Boden hinausbewegt.
    »Sie war mit einer Gruppe anderer Kinder eingesperrt, wahrscheinlich alles in Schuldknechtschaft verdingte Arbeitssklaven«, interpretierte Pal. »Jana muß eines der älteren Mädchen gewesen sein, wie Khetala, und versucht haben, sich um sie zu kümmern.«
    Er wollte, sich einen Eindruck davon verschaffen, wo Chiura gefangengehalten worden war, aber sie hatte nicht die leiseste Ahnung von der Lage dieses Ortes. Da war ein großer Hügel ohne Bäume gewesen, nur mit Steinen. Die Sonne ging hinter diesem Hügel unter. Chiura war nicht mit den anderen Kindern an die Arbeit geschickt worden und hatte keinerlei Vorstellung davon, was sie taten, nur daß sie stets verdreckt und müde zurückkamen. Was Chiura selbst gemacht hatte?
    »Dumme Chiura«, schalt sie sich, wobei sich ihr Gesicht in Falten legte. »Laxmi hat Chiura gehauen.«
    In dieser Nacht zog Pal Delszaki Lis hochpräzisen Atlas von Kezdet zu Rate.

    »Ich glaube, daß es irgendwo vergleichsweise nah bei Celtalan sein muß«, erläuterte er Acorna seine Schlußfolgerungen, »weil Chiura sagt, daß sie nicht sehr lange in dem Schweber waren – und alles über einer Stunde Flugdauer würde schon als »lang« gelten, für ein so kleines Kind.«
    Er schlug einen Kreis um die auf dem Schirm dargestellte Position Celtalans, dessen Radiuslinie jener Entfernung entsprach, die ein Schweber in einer Stunde fliegen konnte, und rief Detailausschnitte des betreffenden Gebiets ab.
    Anschließend grenzte er die Suche ein, indem er nach baumlosen Bergen mit auf der Ostseite des Berges gelegenen Fabriken Ausschau hielt. »Es muß die Tondubh-Glashütte sein«, folgerte er, »es sei denn… nein. Das ist der einzige Berg, auf den ihre Beschreibung zutrifft.«
    »Dann werden wir morgen dorthin gehen«, beschloß Acorna,
    »und Jana finden.«
    »Ich glaube nicht, daß das eine allzu gute Idee ist«, wandte Pal ein. »Herr Li arbeitet an seinen eigenen Plänen, um die in Schuldknechtschaft verdingten Kinder zu befreien. Wir könnten ihm die Sache verpfuschen, wenn wir selbst losziehen und bei den Glaswerken einen Aufruhr verursachen.«
    Acorna bedachte ihn mit einem angewiderten Blick.
    »Natürlich werden wir Herrn Li davon erzählen. Aber er wird uns nicht aufhalten. Dieses Kind hat schon sein Heim verloren, seine Eltern und sein Vertrauen in den Rest der Menschheit.
    Da willst du ihm die einzige Person vorenthalten, die sich um es gekümmert hat, und es vollends vernichten? Ich weiß, wie man sich fühlt, wenn man von den Leuten getrennt ist, die sich um einen sorgen«, sagte sie, sich an die Schrecken der kahlen, nach Chemie riechenden Korridore der Amalgamated-Raumbasis und die gemeine Frau erinnernd, die sie nicht zu Gill und Calum und Rafik hatte zurückbringen wollen. Aber die drei waren sie holen gekommen. Wer würde Chiura holen kommen? Sie mußten

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