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Das einsame Haus

Das einsame Haus

Titel: Das einsame Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Borell
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macht mich ganz konfus. Ich hätte Ihnen nichts sagen sollen.«
    »Sagen Sie, was hat der Junior Ihnen und Ihrem Kollegen eigentlich dafür gezahlt, daß Sie nichts sahen?«
    »Raus!« schrie er mich an. »Raus, sage ich! Und wenn Sie nur ein Wort darüber schreiben, oder irgendwas der Polizei verraten, dann werden mein Kollege und ich vor Gericht aussagen, daß Sie sich alles aus den Fingern gesogen haben. Hauen Sie ab, Mann, sonst...«
    »Keine Sorge, ich weiß ganz genau, daß es diesmal nicht der Junior war, der den Wagen geklaut hat. Gute Nacht.«
    Als ich vor meiner Wohnungstür stand, hörte ich das Telefon klingeln. Es war halb drei. Wer konnte mich um diese Zeit anrufen?
    Ich rannte ins Wohnzimmer, hob den Hörer ab, aber es kam nur das Freizeichen.
    Lautes Gepolter ließ mich in meine winzige Küche rennen.
    Giacomo schob seinen Futternapf mit der Schnauze kreuz und quer über den Boden, und als er mich sah, sprang er am Spülbecken hoch. Ich schloß daraus, daß auch Hunde Durst haben, und als ich ihm Wasser hinstellte, schlapperte er es gierig in sich hinein. Und da läutete wieder mein Telefon. Ich hob den Hörer ab.
    Eine Frauenstimme.
    »Herr Brenthuisen?«
    »Ja?«
    »Vergessen Sie das einsame Haus. In ein paar Monaten können Sie es billig mieten, ich werde mich dann bei Ihnen melden. Aber forschen Sie jetzt nicht weiter nach. Sie würden damit niemandem helfen.«
    »Hallo! Bitte hängen Sie nicht ein, ich habe ja keine Möglichkeit, die Leitung...«
    Knack... Es war eine weiche, sehr sympathische Frauenstimme gewesen…

3

    Mir schien, ich sei gerade erst eingeschlafen, als mir Cornelia mit einem nassen Lappen übers Gesicht wischte. Bemüht, meine Augen nur ja nicht zu öffnen, murmelte ich: »Nelly, Liebling, laß mich noch ein Viertelstündchen schlafen.«
    Statt einer Antwort wischte sie weiter, an meinem Kinn und auf der rechten Backe.
    »Was soll denn der Unsinn! Liebling, es ist spät geworden, sehr spät, und... zum Teufel!«
    Ich riß die Augen auf. Giacomos treuherziges Hundegesicht war über mir, und seine lange rote Zunge setzte soeben wieder dazu an, mir liebevoll übers Gesicht zu lecken.
    Mit einem Satz war ich aus dem Bett. Die Uhr auf meinem Nachttisch zeigte dreiviertel sieben.
    Und plötzlich wußte ich wieder, woher ich den Namen van Straaten kannte: man hatte mir heute nacht im Wirtshaus erzählt, ein gewisser Baron van Straaten habe ursprünglich das einsame Haus gebaut.
    Und der kleine, weiße Fiat mit der Nummer M — U 77 gehörte einer Anna van Straaten, die 1946 geboren und demnach ganze neunzehn Jahre alt war!
    Wenn der Briefträger nicht geschwafelt hatte, um zehn Mark zu verdienen, war die Miete aber von einem Herrn Arnold Schwenk gezahlt worden. Wenn der Tote Arnold Schwenk hieß, und wenn das Mädchen Anna van Straaten die Mörderin war, dann mußte sie über ganz außergewöhnliche Kräfte verfügen; denn Herr Schwenk wog bestimmt nicht viel weniger als zwei Zentner!
    Ich duschte, rasierte mich, versorgte mich mit Kaffee, Herrn Giacomo mit Milch und eingebrocktem Weißbrot, und nach diesem ausgiebigen Frühstück saßen wir einander gegenüber und schauten uns unternehmungslustig an.
    »Giacomo, woher wußte die Telefonstimme meinen Namen, meine Adresse, und daß ich mich für das einsame Haus interessiere?«
    Giacomo klopfte mit seinem Ringelschwanz auf den Teppich, und ich verstand.
    »Die Mörderin hat doch deinen Wagen geklaut. Sie wird im Handschuhfach deine Papiere gefunden haben. Das kommt davon, wenn du sie immer im Wagen liegen läßt.«
    »Giacomo, das ist nicht originell, das hat mir Nelly schon oft gesagt. Dann ist es also wirklich eine Mörderin und kein Mörder?«
    Die Antwort bekam ich nicht mehr mit, denn der Hund schoß laut bellend zur Tür, in der sich Cornelias Schlüssel drehte.
    »Was!« rief sie überrascht. »Du bist schon auf?«
    »Noch«, sagte ich. »Wir, Giacomo und ich, haben so gut wie gar nicht geschlafen. Tasse Kaffee?«
    Während wir unsere Morgenzigarette rauchten, erzählte ich, was sich in der vergangenen Nacht ereignet hatte.
    »Das ist kein Fall, sondern ein Irrgarten, Hänschen. Und ganz wüste Kombiniererei von dir. Fest steht doch nur, daß die kleine van Straaten...«
    »Sie ist neunzehn, und du bist zweiundzwanzig. Bitte mehr Respekt vor beinahe Gleichaltrigen!«
    »... der Alten im Dorf einen Topf Farbe von der COLORAG gebracht hat. Der Wagen, in dem Arnold Schwenk gefunden wurde, stammt auch von der COLORAG. Möhnert

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