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Das Ekel von Säffle

Das Ekel von Säffle

Titel: Das Ekel von Säffle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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darauf stand an der Wand An der Decke hing ein gelber Lampenschirm mit langen, schmutzigen Fransen Über dem Bett hing ein Bild - ein kleines blondlockiges Madchen, das mit einem Lamm im Arm auf einer grünen Wiese saß - mit einem gesprungenen Deckglas Unter dem Fußende des Bettes stand ein rosa Nachttopf aus Kunststoff Eine Illustrierte lag aufgeschlagen auf dem Tisch, daneben ein Kugelschreiber und auf einen der Stuhle hatte jemand ein rot weiß-gestreiftes Küchenhandtuch geworfen Sonst gab es nichts im Zimmer Martin Beck nahm das Handtuch vom Stuhl Es war fleckig und vom vielen Waschen dünn geworden Er hielt es gegen das Licht Die Flecken waren gelb und erinnerten an den Fettrand, den man m Dosen mit echter Gänseleberpastete rindet Das gelbe Fett machte das Tuch beinahe durchsichtig, und Martin Beck neb den Stoff nachdenklich zwischen den Fingern, ehe er ihn hochhob und daran roch Im gleichen Augenblick, als ihm aufging, um welche Art Flecke es sich handelte und wie sie entstanden waren, sagte Ronn »Guck mal hier, Martin « Er stand am Tisch und deutete auf die Zeitung Martin Beck beugte sich hinunter und sah, daß am oberen rechten Rand über dem Kreuzworträtsel etwas mit einem Kugelschreiber notiert worden war Neun Namen, in Dreiergruppen aufgeteilt Die Zeilen waren ungerade und jeder der Druckbuchstaben war mehrmals nachgezogen Er las die Namen der ersten Spalte STIG OSCAR NYMAN -Tod PALMON HARALD HULT -Tod MARTIN BECK -Tod Er stellte weiter fest, daß in den restlichen Spalten unter anderen die Namen von Melander, dem Obermtendenten und dem Rikspohschef auftauchten Und Kollbergs Dann wandte er sich zu dem Mann in der Tür Der stand mit der Hand an der Klinke und sah sie fragend an.
    »Wo genau auf Dalagatan wohnt Ihr Sohn?« fragte Martin Beck »Nummer 34 Aber «
    »Gehen Sie runter zu Ihrer Frau. Wir kommen gleich nach « Der Mann ging langsam die Treppe hinunter Auf der untersten Stufe drehte er sich um und sah Martin Beck verwirrt an, aber der bedeutete ihm mit einem Wink, daß er weiter ms Wohnzimmer gehen sollte Dann wandte Martin Beck sich an Ronn.
    »Ruf Stromgren an oder wen du gerade erreichen kannst Gib ihm die Nummer hier durch und sag, daß er sich sofort mit Kollberg in Sabbatsberg m Verbindung setzen und ihn bitten soll, so schnell wie möglich hier anzurufen Hast du die Sachen im Auto, daß wir hier Fingerabdrucke nehmen können'«
    »Na klar «
    »Gut Aber erst anrufen « Ronn ging hinunter zum Telefon in der Diele.
    Martin Beck sah sich in der engen Dachkammer um. Dann blickte er auf seine Uhr. Zehn Minuten vor eins. Er hörte, wie Rönn in drei großen Sätzen die Bodentreppe hinaufhastete.
    Martin Beck sah Rönns bleiches Gesicht und die unnatürlich weit aufgerissenen Augen und wußte, daß die Katastrophe, die er den ganzen Tag vorausgeahnt hatte, eingetroffen war.
    Kollberg und Gunvald Larsson befanden sich immer noch im Erdgeschoß des Eastman-Instituts, als die Sirenen ihren Gesang anstimmten. Zuerst hörte man den Ton von einem einzelnen Einsatzwagen, der aus Richtung Kungsholmen zu kommen schien und über S:t Eriksbron fuhr. Dann fielen andere Autos in anderen Teilen der Stadt in den Chor ein, das Heulen tönte von allen Seiten, erfüllte die Luft, kam aber nicht näher.
    Sie befanden sich im Mittelpunkt eines schweigenden Kreises. Ungefähr so, wie wenn man in einer Sommernacht auf eine Wiese tritt und die kleinen Grillen rund herum hören da, wo man steht, mit ihrem Zirpen auf, dachte Kollberg.
    Er hatte gerade vorsichtig auf Dalagatan hinausgespäht und festgestellt, daß sich dort inzwischen nichts neues Grausiges ereignet hatte. Die beiden Polizisten lagen zwar noch in dem runden Bassin, aber außer ihnen waren keine Toten oder Verwundeten auf der Straße zu sehen. Die Personen, die vorher dagewesen waren, hatten sich davongemacht, auch die, die sich auf den Boden geworfen hatten. Offenbar waren sie also nicht verletzt gewesen.
    Gunvald Larsson hatte die Frage, wie sie über die Straße kommen sollen, noch nicht beantwortet. Statt dessen biß er sich nachdenklich auf die Unterlippe und starrte an Kollberg vorbei auf eine Reihe weißer Zahnarztkittel, die an Haken an einer Wand des Raumes hingen.
    Die Alternative war klar.
    Entweder sie gingen über das gepflasterte Quadrat und über die Straße oder sie stiegen aus einem der Fenster, die zu Vasaparken hin lagen, und machten einen Umweg.
    Aber keine der beiden Möglichkeiten sagte ihnen zu. Die erste war reiner Selbstmord

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