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Das Elbmonster (German Edition)

Das Elbmonster (German Edition)

Titel: Das Elbmonster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerner, Károly
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es Juden sind, die unablässig das Völkerrecht verletzen. Sie scheren sich nicht den Teufel darum, was die internationale Gemeinschaft empfiehlt oder beschließt. Das ist offenbar nur möglich, weil die US-Amerikaner in vielerlei Hinsicht ihre zuverlässigen Stützen sind und die meisten deutschen Politiker sich längst als ihre scheinheiligen Befürworter oder gar folgsame Lakaien erweisen. Demgegenüber habe ich ein höchst ungutes Gefühl!
     
     
    Aber mich plagen jetzt ohnehin ganz andere Sorgen. Es sind Ängste rein privater Natur. Solange sich in der zweisamen Partnerschaft einer noch halbwegs auf dem Damm befindet, braucht man nicht unbedingt zu lamentieren. Wenn es jedoch gleich beide arg erwischt, kann es in mancherlei Hinsicht echt problematisch werden.
    Obwohl meine holde Lady noch mit ihren Beschwerden vom vergangenen Jahr zu ringen hat (zweite Knieprothese), kommen unaufhörlich frische hinzu, die uns martern. Momentan ist es infolge einer weiteren Komplikation so schlimm, dass sie nicht einmal ihre Frühstücksschnitte allein bereiten kann, von sonstigen lebensnotwendigen Verrichtungen ganz zu schweigen. Aber wir klagen nicht, denn schließlich bin ich ja noch da, um ihr hilfreich beizustehen. Im Übrigen kennen wir mehrere Leute persönlich, die viel härter dran sind. Etwas Zuversicht bleibt uns außerdem, denn so leicht lassen wir die Hoffnung auf bessere Zeiten nicht fallen. Glücklicherweise unterscheiden wir uns auch von jenen Erdenkindern, die mit Blick auf ihre eigenen gesundheitlichen Probleme des Öfteren und obendrein sichtlich verzweifelt die Frage stellen: „Warum gerade ich?“ Wir meinen: Es können nicht immer die anderen sein, die es zuweilen ausgesprochen hart trifft. Hin und wieder muss man eben auch damit rechnen, von irgendeinem bösen Unheil befallen zu werden. Insoweit ist die ziemlich launische Schicksalsgöttin sogar einigermaßen gerecht. Oder?
     
    Sei’s drum, nun demonstriert mir der arglistige Knochenmann aufs Neue seine hässlichen Krallen. Mal kommt er auf leisen Sohlen, dann wieder mit lautem Gepolter, doch immer, wenn er uns brutal am Zopfe packt, sieht die Welt schlagartig anders aus. Was dir bisher wichtig schien, tritt jäh in den Hintergrund und umgekehrt gewinnt einiges sprunghaft an Bedeutung, das früher vollkommen nebensächlich war. Urplötzlich verschieben sich die Relationen.
    Wer in einer solch überraschend prekären Situation aufrichtig sagen kann, er habe jahraus, jahrein sinnvoll gelebt, brauchte nichts zu bereuen und sei auf alles gefasst, wird vermutlich mit sich und der Welt zufrieden sein. Will ich hingegen glaubhaft bleiben, darf ich das von mir gegenwärtig nicht behaupten, jedenfalls nicht ohne Einschränkung. Noch habe ich die Absicht und den festen Willen, Verschiedenes zu bewältigen, darunter diese Abhandlung.
    Indessen werden mir abermals deutlich vernehmbare Schranken gesetzt.
     
    Hier nur ein Beispiel aus meinem derzeitigen Dilemma (aber bitte nicht als Klagelied auffassen!):
    Es ist nicht lange her, da verblüffte mich ein hiesiger Facharzt für Krankheiten der Harnwege durch seine unverblümte Mitteilung, mein PSA-Wert (Prostata-Spezifisches-Antigen) wäre erneut gestiegen und sonach recht bedenklich. Der Urologe meinte, es müsse schleunigst etwas unternommen werden, denn die Skala stünde bei knapp zwölf, womit der normale Standard bereits mehrfach überschritten sei. Um jedoch sicher zu gehen, das heißt, eine eventuelle Entzündung oder einen möglichen Irrtum ebenso auszuschließen wie den abermaligen Eingriff mit speziellen Instrumenten zur Gewebeentnahme, könne ich kurzzeitig ein Antibiotikum einnehmen, um danach erneut die Blutwerte zu analysieren. Dem stimmte ich selbstverständlich vorbehaltlos zu.
    Jedenfalls legte mir der sympathische Medikus, wie er es sicher auch jedem anderen Patienten anempfiehlt, der vom gleichen Problem betroffen ist, wieder eindringlich ans Herz, ich solle mich bis dato körperlich bewusst schonen: Nicht Rasen mähen, das Radfahren sein lassen und vor allem keinen Sex, weil solcherlei Aktivitäten die entsprechenden Werte unseres Lebenssaftes beeinflussen können. Nun raten Sie mal, meine sehr geehrten Leser, was mir von den konkreten Empfehlungen bei meinen derweil reichlich siebzig Lenzen wohl am leichtesten fällt! Herausgefunden? Prima!
     
    Das Ergebnis der bald darauf folgenden Blutprobe war freilich kein besseres als jenes vom Test zuvor, eher schlechter, was dem Heilkundigen schon arg

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