Das Elbmonster (German Edition)
Rotenburg“ bemühten, um sie ehest auf die Leinwand zu bannen, so spricht das Bände.
Armin Meiwes tötete in der Nacht vom neunten zum zehnten März 2001 bei laufender Videokamera einen 43-jährigen Berliner Diplomingenieur auf dessen „Wunsch nach einem ultimativen Hochgefühl erotisierenden Verlangens“, indem er ihm zunächst gelüstig den Penis abschnitt und etwa vier Sunden darauf nach einer Schlachtanleitung aus dem Internet mit gezielten Messerstichen in den Hals regelrecht massakrierte. Anschließend zerlegte er die Leiche, um sie einzufrosten. Zwei Tage später verzehrte das Scheusal ein Stück gebratenes Fleisch von seinem Opfer, sah sich nach der Mahlzeit die Filmaufzeichnung an und befriedigte sich dabei sexuell. Als Meiwes rund zwei Monate nach dem himmelschreienden Verbrechen festgenommen wurde, soll er bereits annähernd zwanzig Kilogramm Menschenfleisch gegessen haben.
So weit die absichtliche Kurzfassung jener Horrorszenen im osthessischen Rotenburg an der Fulda. Noch mehr Einzelheiten will ich meinen verehrten Lesern nun wirklich nicht zumuten, denn auch mich schaudert es inzwischen, zumal das überaus makabre Geschehen sicherlich zum Perversesten in der deutschen Kriminalgeschichte gehört.
Doch wie oben angedeutet können wir uns vielleicht demnächst schon in den Kinos oder an den Bildschirmen daran ergötzen, wie das deutsche Monster (welches für seine fast unglaubliche Freveltat Anfang 2004 wegen Totschlags zu achteinhalb Jahren Haft und nach einem zweiten Prozess 2006 als Mörder lebenslänglich verurteilt wurde) sein freiwilliges (?) Opfer behutsam zerlegt, ebenso sorgfältig filetiert und dann triebhaft verspeist. Ethische Schranken sind der Branche offensichtlich unbekannt, oder sie werden einfach missachtet, sobald der heiß begehrte Mammon lockt.
„Geld stinkt nicht!“, meinte bereits treffsicher der römische Kaiser Vespasian, als ihn sein Sohn Titus wegen der Besteuerung öffentlicher Bedürfnisanstalten tadelte. Aber im Unterschied zu den erwähnten und weiteren Money-Fetischisten ging es jenem befähigten Herrscher darum, den durch maßlose Verschwendungssucht seines Vorgängers Nero völlig zerrütteten Staatshaushalt zu sanieren. Das gelang ihm auch innerhalb kürzester Zeit über strengste Sparsamkeit sowie straffer Ordnung im Steuerwesen (er regierte während der Jahre von 69 bis 79 nach Christi).
Die oben genannten „Helden“ des schnöden Horrors befänden sich jedenfalls mit ihrem fragwürdigen Vorhaben auf der sittlichen Ebene eines Hannibal Lecter im Psychogrusel „Das Schweigen der Lämmer“ und somit für sie in bester Gesellschaft. Schließlich sind Geld und Moral unterschiedliche und nicht selten sogar entgegengesetzte Kategorien. Das kann man nicht oft genug betonen, zumal es durch entsprechende Geschehnisse unaufhörlich bestätigt wird.
Gleichwohl muss bei alledem leider eingeräumt werden, dass die Wirklichkeit manchmal noch weit Schlimmeres zutage fördert, als es die skrupellosesten Filmproduzenten mit ihren zweifelhaften Machwerken jemals widerspiegeln könnten.
So haben sich zum Beispiel laut Vernehmungsprotokoll allein dem Ekel und Grauen erzeugenden Menschenfresser Armin Meiwes nach einer entsprechenden Kontaktanzeige über zweihundert potenzielle Kunden via Internet angeboten, um eigens ihre perversen Gelüste zu befriedigen. Nicht wenige von ihnen wären aus eigenem Antrieb bereit, sich in erster Linie die Genitalien verstümmeln zu lassen. Teilweise verlangen sie das sogar ausdrücklich von ihren Peinigern, die meines Erachtens gleichermaßen anormal sind. Ihre krankhafte Sucht nach striktem Ausleben von bizarren Fantasien treibt sie zu solch abscheulichen Handlungen.
Trotzdem ist das ungeheure Verbrechen des seinerzeit 39-jährigen Rotenburger Computertechnikers, welcher tagsüber als „Mann mit tadellosen Manieren“ im Kassler Rechenzentrum seine Arbeit gewissenhaft erledigte, bei Weitem keine Ausnahmeerscheinung. Auf internationalem Terrain gibt es selbst in der jüngeren Geschichte mehrere Vorfälle von Kannibalismus. Es sei hier nur auf das „Monster von Rostow“ verwiesen, ein Russe namens Andrej Tschikatilo, der zweiundfünfzig (!) Frauen und Kinder ermordet haben soll, um hernach von einigen seiner Opfer die Geschlechtsteile zu verspeisen. Er wurde im Jahre 1992 zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Es gehört wohl zum Abartigsten, was man sich überhaupt vorstellen kann. Im Vergleich dazu erweist sich der gewiss
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