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Das elektronische Glück

Titel: Das elektronische Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dieverse Autoren
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vollständig und bekam etwas so HilflosVertrauensseliges, daß ich unwillkürlich den Blick abwandte, als fürchtete ich, diese Vertrauensseligkeit zu mißbrauchen.
     Nicht lange danach stieß ich durch einen Zufall auf die Erklärung für die rätselhaften Spitzen. Ich benötigte ein bestimmtes Emogramm, doch ein Laborant hatte es verlegt, und nachdem ich die Hoffnung aufgegeben hatte, es wiederzufinden, setzte ich mir den gehörnten Helm auf. Als die Aufzeichnung fertig war, setzte ich sie in den Projektor ein und entdeckte zu meinem Erstaunen auf dem Bildschirm die bekannten Spitzen.
     Urplötzlich kam mir die Erleuchtung. Ich wußte ganz genau, daß sonst keine Spitzen auf meinen Emogrammen gewesen waren, und so sah ich, meiner Ahnung mißtrauend, noch einmal fieberhaft die Bänder durch, derentwegen wir uns bereits seit einem halben Jahr vergebens den Kopf zerbrochen hatten. Allem Anschein nach irrte ich mich nicht.
     Zu jener Zeit war der Burzew-Generator bereits konstruiert, und wir planten eine umfangreiche Versuchsserie über die Erzeugung von Emotionen. Da kam mir der Gedanke: Was wäre, wenn…?
     Viktor Burzew hatte seine Dissertation erst kurz zuvor verteidigt. Ein in der wissenschaftlichen Welt ungewöhnlicher Fall: Ihm wurden gleich zwei wissenschaftliche Grade auf einmal zuerkannt – der eines Doktors der physikalischmathematischen Wissenschaften und der eines Kandidaten der Medizin. Gegenstand seiner Dissertation war die Erzeugung eines Biofeldes.
     Ich weiß noch, wie ich mit der Anforderung für eine Apparatur zu Fedossejew kam. Aus irgendeinem Grund reduzierte er sie auf die Hälfte. Ich beharrte auf meiner Forderung, und er widersetzte sich immer noch. Viktor, der dabeisaß, versteckte sich diskret hinter seiner Zeitung, warf mir jedoch ironische Blicke zu.
     Und plötzlich überkam es mich. Ich geriet förmlich außer mir. Ich brüllte Fedossejew an, wie ich in meinem ganzen Leben noch niemals gebrüllt hatte. Ich schüttelte die Fäuste, schimpfte ihn einen Geizkragen und Bürokraten und was nicht noch alles, ich geiferte, hieb mit der Faust auf den Tisch und stampfte mit den Füßen auf. Irgendwo im Unterbewußtsein spürte ich, daß ich mich unmöglich, unwürdig und abscheulich benahm, konnte mich jedoch einfach nicht beherrschen. Es fehlte nicht viel, und ich wäre mit den Fäusten auf Fedossejew losgegangen.
     Auf einmal aber war alles vorüber. Ich verstummte mitten im Satz und merkte gleich, wie ich vor Scham rot anlief. Mit gesenktem Blick stand ich da wie ein kleiner Junge, der etwas angestellt hat, suchte vergebens, Worte der Entschuldigung hervorzuwürgen, und erwartete mit Schrecken, daß mir der erzürnte Pjotr Iwanowitsch gleich die Tür weisen würde, zu der bereits die erschrockene Sekretärin hereinschaute.
     Doch merkwürdigerweise war Fedossejew gar nicht zornig. Er machte nur große, erstaunte Augen und sah abwechselnd mich und Burzew an. Der aber verging fast vor Lachen hinter seiner vorgehaltenen Zeitung. Nun brach auch Fedossejew in Lachen aus. Da verstand ich gar nichts mehr.
     Nachdem sie endlich aufgehört hatten zu lachen, erhob sich Burzew aus seinem Sessel, humpelte auf mich zu – seit einer mißglückten Bergtour hinkte er – und legte mir den Arm um die Schultern.
     »Entschuldige«, sagte er. »Pjotr Iwanowitsch wollte sich von der Wirkungsweise des Generators überzeugen. Und da kamst du uns wie gerufen.«
     Erst jetzt bemerkte ich in seiner Hand ein merkwürdiges Gerät, das halb wie ein Taschenhyperboloid, halb wie eine Räuberpistole mit trichterförmiger Mündung aussah. Es war das erste Modell seines heute berühmten Emotionsgenerators.
     Zu jener Zeit kam uns der klobige Apparat wie ein Wunderwerk vor. Er wog rund drei Kilogramm und wirkte nur im Bereich einer Emotion und auf eine Entfernung von höchstens vier Metern. Schon sehr bald verwandelte er sich in ein flaches Miniaturgehäuse mit kleiner trichterförmiger Öffnung und wurde mit einem Bereichsschalter ausgestattet.
     Ich war Viktor wegen dieses Scherzes lange böse und fühlte mich erst gerächt, als ich bei der Verteidigung seiner Dissertation seinem eifrigsten Opponenten zuflüsterte, die Erzeugung von Emotionen sei bereits praktisch erprobt.
     Der wollte sich die Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen und verlangte eine Vorführung des Apparats. Er würde sich freuen, sagte er, der Wissenschaft einen Dienst leisten zu können, und sei bereit, die Wirkung des Generators an

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