Das Elixier der Unsterblichkeit
seinen Blick nicht von ihren weißen Brüsten losreißen, denn noch nie hatte er etwas so Schönes, so Erregendes gesehen.
Sie nahm seine Hand, führte ihn ans Bett und zog ihm die Kleider aus. Dann drückte sie ihn sanft zurück und erkundete seinen Körper Zentimeter für Zentimeter mit ihrer weichen Zunge. Zeit und Raum existierten nicht mehr. Rudolf wähnte sich ins Paradies versetzt. Schließlich setzte sie sich rittlings über ihn und begann mit erfahrenen Händen, rhythmisch seinen Penis zu streicheln. Rudolf hatte sofort die heftigste Ejakulation seines Lebens. Er schämte sich, weil er so schnell gekommen war, und wagte nicht, ihr ins Gesicht zu schauen. Er schloss die Augen und schlief auf der Stelle ein.
Am nächsten Tag, als Rudolf an Arabella dachte, röteten sich seine Wangen, sein Puls schlug schneller und seine Augen glänzten. Er spürte eine wollüstige Erregung, eine drängende und verzehrende Sehnsucht nach dieser Frau, die seine Seele in Unruhe versetzt hatte. Das war etwas Neues und Fremdes für ihn. Er zählte die Stunden und konnte es kaum erwarten, auf direktem Weg wieder ins Salon Rouge zu gehen. Diese Begegnung war noch leidenschaftlicher. Jetzt war er es, der mit seinen Fingern jeden Zentimeter ihres Körpers erforschte. Sie presste ihren Schoß an ihn, und als er in ihr explodierte, war er so erschöpft, dass er fast in Ohnmacht gefallen wäre.
DER ANTRAG
Als Rudolf am dritten Abend ins Salon Rouge kam, war Arabella nicht frei. Seine Enttäuschung kannte keine Grenzen. Mit heiserer und drohender Stimme versuchte er, mit Madame Sonja zu argumentieren. Vergebens. Arabella war für den ganzen Abend ausgebucht.
Sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse, und gleichsam aus Reflex war er drauf und dran, die Bordellmutter zu schlagen. Aber er vermochte sich zu beherrschen, um die eventuellen Folgen fürchtend, und kämpfte seine Wut nieder. Er war untröstlich und lehnte das Angebot einer jungen rothaarigen Schönheit und einer reifen Blondine ab. Stattdessen befahl er seinem Kutscher, ihn zum nächsten Gasthaus zu fahren, wo er eine Flasche Wein leerte und versuchte, sich die Verzauberung, die ihn in Arabellas Bett überkommen hatte, zurückzurufen.
Er fand die ganze Nacht keinen Schlaf und verbrachte den folgenden Tag schweißgebadet im Bett. Eine verzehrende und tierische Liebe zu Arabella, eine furchtbare und leidenschaftliche Sehnsucht peinigten ihn. Er wollte sie besitzen. Er wollte sie für sich allein haben, in Abgeschiedenheit, fern von fremden Menschen. Er wollte sie seinem Blut einverleiben. So kam er auf den Gedanken, sie zu heiraten. Er fand, es sei eine glänzende Idee. Die Ehe würde ihm ständigen Zutritt zu ihrem Körper verschaffen.
Am Abend hastete er ins Salon Rouge. Mit heruntergelassener Hose und seinem angeschwollenen Glied in Arabellas Mund, bot er ihr an, seine Frau zu werden. Sie hörte höflich zu und fühlte sich ein wenig geschmeichelt, doch sie war vollständig desinteressiert an einer Heirat mit ihm. Aus Rudolfs täppischem Auftreten hatte Arabella in ihrer Unkenntnis der Aristokratie gefolgert, seine Position auf der sozialen Rangskala sei nicht besonders hoch. Außerdem war er nicht der Typ, von dem sie träumte, und weder seine Berührung noch seine Gesellschaft war ihr angenehm. Mit der Feigheit, wie man sie oft trifft bei Menschen, die nach reichen Bekanntschaften dürsten, entschied sie sich jedoch dafür, ihn nicht abzuweisen, sondern machte sich rar.
Am nächsten Vormittag erzählte Madame Sonja Arabella, dass Rudolf ein Prinz sei, verwandt mit dem Kaiser, unerhört reich, Besitzer eines großen Schlosses und einer prachtvollen Residenz in Wien. Vor der unwiderstehlichen Macht in den magischen Worten der Bordellmutter kapitulierte Arabella. Sie betrachtete diesen Mann plötzlich mit anderen Augen, dachte weniger an seine schlechte Ausstrahlung als an seine ahnenreiche Familie, sein luxuriöses Schloss und seinen großen Reichtum. Sie konnte sich auch gut vorstellen, wie die höchste Gesellschaft der Prinzessin zu Biederstern zu Füßen liegen würde. Deshalb beeilte sie sich bei ihrem nächsten Treffen, mitten während eines vorgetäuschten Orgasmus, schüchtern aber deutlich zu flüstern, dass sie gern seine Frau werden wolle.
EINE SCHWERE PRÜFUNG
Mit seinem Heiratsantrag an Arabella setzte Rudolf seine Familie einer harten Prüfung aus. Keiner konnte verstehen, dass er sich von einer Hure hatte umgarnen lassen.
Für Clementina, die nach
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