Das Elixier der Unsterblichkeit
und den ganzen Tag im Bett zu verbringen. Er ging zu seinem Vater, der entschieden frischer war und letzte Hand an einen Artikel legte, und gab vor, sich erkältet zu haben. Er hustete ein paarmal trocken und bat darum, zu Hause bleiben zu dürfen; er habe an diesem Tag sowieso keine wichtigen Vorlesungen.
Auf dem Weg zurück zu seinem Zimmer fiel sein Blick auf Marika, die vornübergebeugt Abfall vom Küchenfußboden aufhob. Er hielt eine Sekunde inne, den Blick auf ihr birnenförmiges Hinterteil gerichtet, und dachte bei sich, wie gern er die Hände in ihren prallen Arschbacken vergraben hätte. Dann schloss er die Tür seines Zimmers hinter sich, legte sich aufs Bett und gab sich erotischen Phantasien hin. Als alle anderen Familienmitglieder die Wohnung verlassen hatten, trat Marika, ohne anzuklopfen, in Nathans Zimmer. Sie sah sofort, dass die Bettdecke sich an einer Stelle wölbte. Er wurde rot. Es folgte eine Sekunde peinlichen Schweigens. Sie schlug vor, eine Tasse Kamillentee zuzubereiten und sie ihm mit Akazienhonig zu servieren, was einem alten transsylvanischen Rezept zufolge garantiert gegen Schnupfen half. Nathan hatte nichts dagegen. Eine Viertelstunde später kam sie mit einer Tasse Tee zurück und setzte sich auf die Bettkante. Sie erzählte, in ihrer Heimat würde Kamille gegen alle erdenklichen Beschwerden verwendet, von Zahnschmerzen bis zu Impotenz. Doch er hörte nicht zu. Die beiden obersten Knöpfe ihrer Bluse waren geöffnet, und ein starker Duft nach Frau ging von ihr aus. Das einzige, woran er dachte, waren ihre Brüste. Er wollte sie anfassen und konnte kaum seine Hände im Zaum halten. Er zitterte vor Begierde und fühlte, dass er nichts sehnlicher wünschte, als sie in seine Arme zu nehmen. Sie bemerkte es natürlich, und im nächsten Augenblick schob sie ihre Hand unter die Decke und ließ sie langsam an seinem Schenkel aufwärtsgleiten. Nathan bekam am ganzen Körper Gänsehaut. Er errötete und begann zu stottern. Marika erklärte, er irre sich, falls er glaube, sie meine es nicht ernst. Ohne ihm Zeit für eine Antwort zu lassen, schlug sie die Decke zur Seite und sog lüstern und gierig seinen steifen Penis in den Mund.
Nathan war sein Debüt peinlich, es war nach wenigen Sekunden erledigt. Marika wischte sich den Mund ab. Er fragte sich, wie sein Samen wohl schmeckte, wagte aber nichts zu sagen. Sie erklärte, bei der physischen Liebe handle es sich um ein natürliches Talent. Entweder war man dazu geboren, oder man lernte es nie. Sie betonte, ihre erste gemeinsame Erfahrung, obwohl sie nur kurz gewesen sei, zeige, dass ihnen viele wunderbare Stunden im Bett bevorstünden. Sie versprach, ihre Talente in seinen Dienst zu stellen, seine Lehrmeisterin zu werden und ihm alle denkbaren Lektionen zu erteilen, deren er bedürfe, denn sie sei der Meinung, mit seinem gut entwickelten Organ, das ihre Erwartungen übertreffe, sei er wie geschaffen für die Freuden der Liebe.
Ein Weilchen später begann sie erneut, ihn zu streicheln. Als er bereit war für ein neues Liebesspiel, setzte sie sich rittlings über ihn, und sie vereinigten sich, während sie in sein Ohr flüsterte: »Ich bin dein. Mach mit mir, was du willst.«
Als sie sich anzog, betrachtete er verstohlen ihre Hüften und war ihr dankbar dafür, dass sie ihn zum Mann gemacht hatte.
FREUDEN DER EROTIK
In den nächsten sechs Monaten hatte Nathan nur einen Gedanken im Kopf, und der hatte nichts mit Mathematik zu tun. Er hätte nicht sagen können, ob er in Marika verliebt oder nur von ihrem fülligen Körper besessen war. Aber er war bereit, alles Erdenkliche zu tun, selbst seine Seele dem Teufel zu verkaufen, um mit ihr allein zu sein und sich bis zur Ermattung mit ihr im Bett zu wälzen. Denn sie war heiß und wollüstig und kühn und erfinderisch und ganz und gar unwiderstehlich. Die Spannung dieser geheimen Liaison und die Gefahr, ertappt zu werden, steigerte seine Wollust so weit, wie das überhaupt möglich war. Die imponierenden Leistungen, zu denen sie ihn antrieb – und von denen sie behauptete, sie würden das standhafteste Mannsstück so fertigmachen, dass es nur noch für die Mülltonne taugte –, ließen ihn ungemein stolz werden auf seine neu gewonnene Männlichkeit und seine unermüdliche Energie.
Dann und wann verspürte Nathan einen Stich von Eifersucht bei dem Gedanken, dass Marika, die sich nicht lange bitten ließ, von ihren weitgespannten erotischen Erfahrungen zu berichten, in ihrem Leben schon viele
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