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Das Ende Der Ausreden

Titel: Das Ende Der Ausreden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Roser
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was würde ich dann stattdessen glauben?
    Achten Sie auch hier auf Signale Ihres Körpers: Wird Ihnen, wenn Sie den neuen Satz sagen, leichter, warm, gibt es eine kleine Welle von Erleichterung? Sie werden spüren, wenn Sie darauf achten, welcher Satz Ihnen gut tut, auch wenn er sich noch ein wenig gewagt oder fremd anfühlt.
    Es gibt, wenn Sie zu sich selbst Ja sagen, keinen Grund, an Glaubenssätzen festzuhalten, die Ihnen ein Abonnement auf Bescheidenheit, Daueranstrengung oder Resignation geben. Festigen und erweitern Sie also Ihre stärkenden Überzeugungen um Erlaubnisse, die Sie sich heute geben können.
    Hier ein paar schöne Erlaubnisse, die sich meine Klienten in den vergangenen Jahren gegeben haben:
     
    Ich darf glücklich sein, Erfolg haben, schön sein.
    Ich darf mir Ruhe gönnen, mich abgrenzen, mir etwas Gutes tun, ohne etwas zu leisten.
    Ich darf albern sein, Risiken eingehen, das Leben genießen.
    Ich darf die Regel dehnen, mich anlegen, pflichtvergessen, zaghaft und trödelig sein.
    Ich darf mir diesen besonderen Keks von unten aus der Dose nehmen, Nein sagen (wenn ich beim Umzug helfen soll), einen Umweg machen.
    Ich darf etwas Unüberlegtes tun, daheim bleiben, obwohl man diese Vernissage nicht versäumen sollte, un-verschämt glücklich sein.
     
    Was ich mir zugestehe / was ich beginne, für möglich zu halten:

27 Wenn Sie sich sehr über einen anderen Menschen ärgern – nutzen Sie diese Gelegenheit für inneres Wachstum
    Eine der wichtigsten Übungen, die ich je gelernt habe und die ich seit vielen Jahren nun mit anderen Menschen durchspiele, ist die Noody-Übung. Diese Übung dauert fünf Minuten und geht so:
    Schreiben Sie einmal auf, wie der Mensch aussieht, der – wenn er in einen Raum kommt, in dem Sie schon sind – bei Ihnen alle Schalter gleichzeitig drückt. Der Typus, vor dem Sie sofort das Weite suchen wollen, bei dessen Auftritt sich Ihnen die Nackenhaare aufstellen und der Ihnen Übelkeit oder mindestens klaren Widerwillen verursacht. Der negative Holger-Effekt (siehe Kapitel 7) zum Quadrat.
    Stellt sich ein Bild ein? Sie können einen konkreten Menschen nehmen, den Sie kennen, Sie können auch aus mehreren Leuten eine neue Figur bauen.
    Also: Wie sieht der aus, was tut der, wie ist er gekleidet, welches Auto fährt er, und wohin geht es bevorzugt in den Urlaub? Beschreiben Sie so konkret wie möglich, was Sie so an ihm aufregt. Nennen Sie ihn Noody. Beginnen Sie die Beschreibung mit »Mein Noody tut das und das …«
    Ausdrückliche Zusatzinstruktion: Seien Sie nach Herzenslust politisch unkorrekt. Sie müssen nicht »einfach strukturiert« sagen, wenn Sie »total blöd« meinen, Sie dürfen ruhig genau das aufschreiben, was Sie empfinden, was Sie aber normalerweise mehrfach abgepuffert diplomatisiert hätten. Und was Sie auch gar nicht unbedingt sagen sollten im wirklichen Leben (wobei es manchmal zu überlegen wäre …) In dieser Übung geht es darum, pur und klar zu sein. Wenn es Sie nervt, dass jemand Fremdwörter falsch ausspricht oder immer von seinem Haus in St. Moritz erzählt oder seinen Fastenkuren im aromaduftenden Biohotel – notieren Sie es ruhig. Für den Augenblick ist Toleranz weder erforderlich noch hilfreich.
    Im Seminar mache ich diese Übung meist selbst mit und nehme immer aktuelle Fälle. Der dicke, schwitzende Mann, der mich neulich im Zugabteil so aufgeregt hat, dieser eine Reporter, bei dem ich sofort umschalte, wenn er im Fernsehen auftaucht, die arrogante Verkäuferin in der Parfümerie, die Freundin eines wirklich netten Freundes, bei der ich mich frage: Wie kann der nur mit der zusammenleben?? Und schreibe drauflos.
    Wichtig ist, dass man nicht denkt und filtert und sich etwas verbietet, sondern protokolliert, was alles aufsteigt.
    Und jedes Mal lerne ich bei der Auswertung einen neuen Aspekt kennen oder erkenne bereits bekannte wieder. Die Übung kann schockierend sein. Beim ersten Mal auf alle Fälle, später fehlt zwar der Überraschungseffekt, aber die Irritation bleibt. Und das ist gut so. Denn ohne Irritation kein Lernen. Anfangs habe ich immer noch versucht, die Übung auszutricksen, längst habe ich das aufgegeben. Sie gibt mir immer wieder eine neue Lektion. Ich verdanke ihr viel.
    Nehmen wir meine Liste von neulich, als ich mir meinen Ärger über eine Kollegin von der Seele geschrieben habe.

    So weit, so unerträglich.
    Nicht absolut natürlich. An diesen Eigenschaften ist zunächst mal nichts Schlechtes. Warum sollte man sich nicht

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