Das Ende der Geduld
Ermittlungsverfahren. Das ist auch nicht verwunderlich, denn die Wahrung der „Familienehre" nach außen folgt einem ungeschriebenen, aber wirksamen Kodex. Wer die eigenen Leute an die „Deutschen" verrät, riskiert sein Leben. Also bieten die hilflosen Ämter fortlaufend weitere Erziehungshilfen unterschiedlichster freier Träger der Jugendhilfe an. Der Erfolg ist meist gleich null. Dafür reifen die Jungen zu ganzen Männern im Sinne ihres archaischen Verständnisses heran. Ein Sohn einer Großfamilie zertrümmert beispielsweise noch als Kind seiner Lehrerin das Gesicht, ein anderer schlägt mit elf Jahren auf einem Volksfest eine behinderte junge Frau krankenhausreif. Die Eltern reagieren darauf nicht erkennbar. Sie haben ihren Kindern diese Verhaltensweisen ja auch meist vorgelebt. Mit dem einen Kind passiert staatlicherseits nichts Erwähnenswertes, das andere kommt mit Zustimmung der Eltern in eine Jugendhilfeeinrichtung in einem anderen Bundesland. Da die Eltern der Unterbringung zugestimmt haben, wird von einem Sorgerechtsverfahren wieder einmal Abstand genommen. Unter den stark eingegrenzten Heimbedingungen entwickelt sich das Kind positiv. Gleichwohl wird die Maßnahme vorzeitig beendet. Das Amt beugt sich dem Druck der Familie. Der Junge kehrt bald nach Berlin zurück. Die Kinder aus „palästinensischen" Clans nehmen dann eine Entwicklung, die sich vergleichbar gestaltet. Sie haben gelernt, dass es für sie keine Grenzen gibt, und terrorisieren zunehmend ihr gesamtes außerfamiliäres Umfeld. Da sie in ihrer Wohngegend und in den Schulen bekannt sind, funktioniert das bestens, denn alle wissen, dass hinter einem zehnjährigen „Mitschüler" eine gewaltbereite Großfamilie stehen kann, die ihre eigenen Interessen rücksichtslos durchsetzt. Inzwischen reicht es aus, wenn die Kinder in der Schule verlauten lassen, dass sie zur Familie XY gehören. Dann geben alle Schüler „freiwillig" ihre Pausenbrote und Trinkflaschen, Stifte, Hefte und Euros ab.
Die Jugendämter haben neben eigenen Bemühungen, mit den „arabischen" Clans fertig zu werden, auch versucht, Projekte einzurichten, die Mitarbeiter mit demselben ethnischen Hintergrund beschäftigen. Diese werden seitens der Großfamilie nur so lange „akzeptiert", wie sie den Eindruck hat, einen Interessenvertreter gefunden zu haben. Die „Brückenbauer" zwischen den Welten sind spätestens dann höchster Gefahr ausgesetzt, wenn sie mit den deutschen Behörden kooperieren.
Ich habe die Bemühungen der beteiligten Institutionen um diese Familien mit steigender Fassungslosigkeit zur Kenntnis genommen. Die Aufzählung und Bewertung der Maßnahmen würde es ohne
Weiteres ermöglichen, hierüber ein gesondertes Buch zu schreiben. Zum Schutze der Mitarbeiter der Projekte, Initiativen und Jugendämter, die mit „arabischen" Großfamilien arbeiten müssen und von diesen teilweise ernsthaft bedroht werden, unterlasse ich hier die Schilderung genauerer Einzelheiten. Man mag mir aber Glauben schenken: Der überwiegende Teil dieser Clans wird niemals in Westeuropa ankommen. Es werden weiterhin nicht genau bezifferbare Millionenbeträge in die Alimentierung dieser Gruppierungen fließen, ohne Fortschritte zu erzielen. Inzwischen haben sie es allerdings teilweise so weit gebracht, dass die ersten Familienmitglieder es nicht mehr nötig haben, selbst Straftaten zu begehen. Das „erwirtschaftete" Vermögen wird in Immobiliengeschäfte und eigene Läden investiert. Aber auch im Rotlichtmilieu finden sich „halblegale" Betätigungsfelder.
Ich selbst habe mich im Interesse der Kinder ausführlich mit einzelnen Familien beschäftigt und aus Anlass von Strafverfahren die Probleme beim Familiengericht vorgetragen, wo sie seit mindestens zwanzig Jahren hingehört hätten. Niemand hat jedoch bisher diesen Weg beschritten und es liegt auch auf der Hand, weshalb: sozialromantische Verblendung gepaart mit blanker Angst. Ich bin inzwischen zu der Auffassung gelangt, dass die Furcht vor den kriminellen Großfamilien alle anderen Aspekte bei Weitem überwiegt, denn hinter vorgehaltener Hand heißt es: „Man kann kein Kind zwangsweise aus einem arabischen Clan nehmen. Die Familien erschießen jeden, der das versuchen sollte." Angst ist aber ein schlechter Ratgeber. Sie lähmt das System und den Einzelnen. Deshalb müssen wir sie überwinden und handeln.
Die Möglichkeit, aufenthaltsbeendende Maßnahmen gegenüber kriminellen arabischen Großfamilien durchzusetzen, stößt
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