Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte
die schweißfleckige Tarnmütze auf den Hinterkopf und kratzte sich das schüttere Haar. Setzte sich die Mütze wieder auf. Grinste mich unverhohlen an.
Aber nein. Wir legen es darauf an, uns noch einmal in Lebensgefahr zu bringen. Genau genommen überlassen wir ihnen für ihre große Mühe den gesamten Anhänger. Übrigens, Hig, du hast mir nie gesagt, dass die Zugmaschine auch noch da steht. Wir hätten den Truck jederzeit herfahren können. Wir hätten einen hübschen Vorrat anlegen können. Dass du nicht mal dran gedacht hast, mich zu fragen.
Er drehte sich um, spuckte aus. Verharrte in der halben Drehung, um ins Sonnenlicht zu schauen, über die Rampe und das Rollfeld.
Er drehte sich wieder zu mir um.
Nun ja, es war deine Entscheidung. Du hast den Laster gefunden. Er starrte mich an.
Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja. Immerhin haben sie versucht, uns zu töten, da sollten wir uns schon ein bisschen Mühe geben. Und ihnen die ganze Coke überlassen. Als Trostpreis. Vermute ich. Wir überlassen ihnen also die Coke, aber nicht, ohne ihnen die Möglichkeit zu geben, uns vorher zu ermorden. Wir erlauben ihnen, uns einen kleinen Trostpreis einzuladen, und dann erlauben wir ihnen, sich uns so weit zu nähern, dass wir sie mit dem Lauf berühren können, diese riesigen, blitzschnellen Kerle. Die perfekte Gelegenheit für einen Angriff. Du allein, die beiden zu zweit. Du hattest die Situation nicht unter Kontrolle, alles andere als das, die beiden waren ständig in Bewegung, standen in verschiedenen Winkeln zu dir, völlig ungehindert, nicht einmal gefesselt waren sie. Freiwilliger Arbeitsdienst, was, Hig? Nun ja.
Spuckte aus.
Ja, und dann tut sich die Möglichkeit des Tages auf. Denn bislang hast du dich vielleicht nicht allzu geschickt verhalten, aber du hast Glück gehabt, Hig. Das muss ich verdammt noch mal zugeben. Denn im nächsten Moment verraten sie dir entscheidende Informationen. Völlig unvorhergesehen. Nicht einmal unter Zwang. Nein, doch nicht von Hig. Und so erfahren wir also von den A-rabern.
Er fing ernstlich zu fluchen an. Ganz leise. Er drehte sich auch nicht mehr um, er spuckte ganz ungeniert auf den Boden des Hangars.
Du hörst von den Arabern, und was tust du? Du legst den Penner um. Jetzt legst du ihn um. Du siehst endlich ein, dass er im Gegensatz zu dir kein Pfadfinder ist, und du machst ihn kalt. Noch bevor er dir erklären kann, was gemeint ist. Zum ersten Mal gibt es Infos über einen wirklichen Besucher, ich meine, über einen Besucher mit Feuerkraft, über eine mögliche Invasion, aber du brichst das Gespräch einfach ab. Warum? Weil du merkst – Überraschung! –, dass der Mann ein Vergewaltiger und Mörder ist, so wie alle anderen Überlebenden in diesem verdammten Land. Heilige Scheiße. Was für eine Überraschung. Verdammt aber auch!
Er kochte vor Wut. Sein Nacken und sein Gesicht waren rot angelaufen. Die Vene an seiner Stirn schwoll an. Ich spürte die Hitze auf meinem Gesicht. Er hatte Recht. Das dachte ich. Wenn ich eines Tages überwältigt und getötet werde, liegt es nur daran, dass ich ein Weichei bin. Richtig? Ist es das wert, sich so zu verbiegen? Wie Bangley zu sein? Ich bin immer noch in der Lehre. Ein Messdiener in Bangleys Kirche. Und das nur, weil ich hier lebe. Ich bin nicht einmal talentiert. Und dennoch.
Gut gemacht, sagte er. Viel Spaß beim Jagen.
Er richtete sich auf, streckte sich, marschierte davon.
Nun, das lief schlechter als erwartet. Ich hatte den Laster angeflogen, um Bangley zu überraschen. Ich hatte an ihn gedacht. Hm. Er weigerte sich sogar, die Coke anzunehmen, wollte keine einzige. Er würde sie auch nicht anrühren, wenn wir unterwegs wären. Ich kannte den Mann. Er mochte uns in der Nacht durch ein Zielfernrohr beobachten, aber niemals würde er irgendwas in meinem Hangar anfassen. Das gehörte auch zu seinem Kodex. Die Coke ist jetzt beschmutzt. Besudelt mit meiner Unfähigkeit. Sie ist hier, aber zu welchem Preis? Denn obwohl ich die Begegnung überlebt habe, habe ich einen Preis bezahlt. Rein statistisch betrachtet, mindestens. Denn nach Bangleys Ansicht kann man sich nur so und so viele Fehltritte erlauben, bevor der letzte Vorhang fällt, und die Schießerei am Coke-Laster geht eindeutig auf meine Kappe, die, ob er es will oder nicht, auch seine Kappe ist. Das ärgert ihn am meisten. Er will nicht verlieren, bloß weil er sich auf einen Idioten wie mich eingelassen hat.
Ich blies die Backen auf. Ich dachte: Die Berge werden mir
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