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Das Ende der Weltraumstadt

Das Ende der Weltraumstadt

Titel: Das Ende der Weltraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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denken.«
    Christine lächelte. »Du könntest es doch gewiß ein wenig verständlicher ausdrücken, oder?«
    »Sicher«, antwortete er und griff nach dem Instrumentenkoffer, »aber nicht in Anwesenheit von Damen.«
    »Vergiß das letztere. Machen wir uns auf und suchen den – Anwalt.«
    »Wir können ja durch einen schnellen Blick herausfinden, ob der Teufel seine Hand im Spiel hat.«
    »Wie denn?«
    »Fünfzig Meter korridoraufwärts hängt ein Wandthermostat.«
    »Du glaubst, wenn Kingman versucht, uns einzufrieren, hat er zuvor an den Thermostaten herumgefummelt, damit sie die Temperatur nicht mehr ausgleichen können?«
    Walt nickte. »Sicher, ohne natürlich zu wissen, daß wir sämtliche Thermostaten ringsum für unser eigenes Experiment abgeschaltet hatten.«
    »Du nimmst also nicht an, daß Kingman etwas von euren Tests wußte und auf seine Weise dazu beitragen wollte?« fragte Christine.
    Walt schüttelte den Kopf. »Nein, denn er würde zweifellos annehmen, daß wir hierher zu oft kommen. Also würde seine Wahl auf einen ungestörten Ort fallen.« Er blieb am Thermostat stehen und nahm mit einem Schraubenzieher die Frontplatte ab. Dann holte er eine lange schmale Pinzette aus seiner Werkzeugtasche. Damit tastete er vorsichtig in die Tiefen des Instruments und brachte ein kleines Stück Papier zum Vorschein. Er hielt es Christine vor die Augen.
    »Mit ein wenig Klebstoff an einer Seite hielt es, bis die Kontakte geschlossen waren, dann gab es eine verdammt gute Legierung ab. Ich möchte wetten, daß dieses Papierstückchen von der Terran Electric stammt«, sagte Walt heftig.
    »Was jetzt?«
    »Ich werde Don verständigen, vorausgesetzt, wir können eine funktionierende Telefonbuchse finden.« Er nahm einen Telefonhörer aus seinem Werkzeugkasten und schloß ihn an die Steckdose unter dem Thermostaten an. Er schaltete an einem winzigen Schalter und drückte einen kleinen roten Knopf. Nachdem drei volle Minuten vergangen waren, murmelte er: »Verdammt!« und warf den Hörer wieder in seinen Werkzeugkasten. »Niemand achtet mehr auf das Telefon von dieser Abteilung«, erklärte er. »Doch das in der Kältekammer funktioniert. Vorher wollen wir uns aber noch etwas umsehen.«
    »In welcher Richtung?«
    Walt überlegte kurz. »Wenn ich Kingman wäre, würde ich meinen Laden möglichst weit vom häufiger frequentierten Teil der Station aufbauen – und auf jeden Fall weit weg von den Labors. Ich glaube, ich weiß, wo wir ihn finden können.«
     
    »Etwa hier«, murmelte Walt und betrachtete das glatte Schott.
    »Und wie sollen wir ihn finden?« fragte Christine.
    Der Korridor war lang und kerzengerade, und beide Wände waren in einer Länge von ungefähr zehn Meter fugenlos.
    »Indem wir uns umsehen«, antwortete Walt. »Ich kenne mich in diesem Teil der Station nicht sehr gut aus«, gestand er, »obgleich ich anfangs, als ich hierherkam, während meiner Freizeit ziemlich viel herumgestreift bin und mich hauptsächlich für die wenig benutzten Korridore interessierte.« Er überlegte kurz, dann legte er die Hände als Trichter an den Mund und brüllte:
    »Heh, Kingman! Gleich haben wir Sie!«
    »Wozu soll das gut sein?« fragte Christine erstaunt.
    »Vielleicht erschreckt ihn das so sehr, daß er etwas unternimmt. Rebhühner lassen sich am leichtesten aufstöbern, wenn man sie aufscheucht. Ich … Ihr Raumgeister!«
    Ein etwa eineinhalb Meter breiter Teil der Wand war plötzlich nicht mehr, ohne daß sie durch ein Geräusch oder sonst etwas auf seine Auflösung aufmerksam geworden wären. Während sie noch entgeistert darauf starrten, blitzte ein häßlicher Lauf im Licht auf, und eine bekannte Stimme forderte sie auf, durch die Öffnung zu treten, oder …!
    »Unsere juristische Leuchte höchstpersönlich!« sagte Walt Franks tief atmend.
    Kingman funkelte ihn wütend an. »Sie haben mich gesucht?«
    »Allerdings.«
    »Ihr Pech, daß Sie mich fanden!«
    »Es war zu erwarten, daß Sie bald aufhören würden, auch nur vorzutäuschen, Sie bewegten sich innerhalb der Legalität«, sagte Walt beißend. »Ich muß Ihnen zugestehen, daß es Ihnen eine lange Zeit gelang, sich dicht an der Grenze zu halten, ohne sie zu übertreten. Aber jetzt können wir Hausfriedensbruch und Entführung zu allen anderen Verbrechen, die Sie inzwischen begangen haben, hinzufügen.«
    Kingman lächelte überlegen. »Vielleicht wäre Mord gar nicht so dumm«, sagte er. »Es gäbe keine Corpora delicti, wenn ich Sie beide in den Duplikator

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