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Das Ende der Weltraumstadt

Das Ende der Weltraumstadt

Titel: Das Ende der Weltraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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elektrischen Einrichtungen mit Störschutzfiltern zu versehen, damit auf keinen Fall irgendwelche Funkenstörungen nach außen gelangen und jemand in der Relaisstation Venus signalisieren konnte, daß da etwas Merkwürdiges vorging. Kingman hatte seinen Duplikator mit allem mitgenommen, was Walt mit seinem Tüftlergeist auch nur die geringste Möglichkeit bieten konnte, ihre Lage zu verbessern.
    Ansonsten war das Häuschen eine Miniatur eines 3-Zimmer-Hauses, nicht viel größer als ein »Spielhaus« für ein verwöhntes Kind, aber mit allem Lebensnotwendigen ausgestattet, da Kingman es ja für sich geplant hatte.
    »Wie soll das bloß weitergehen?« fragte Walt ergrimmt.
    Christine schauderte. »Ich frage mich, wann die Batterien leer sein werden.«
    »Kingman ist ganz offenbar noch etwas altmodisch«, antwortete Walt. »Er ist überhaupt nicht auf die Idee gekommen, daß wir Miniaturenergiestrahlröhren benutzen. Sie liefern bestimmt noch ein ganzes Jahr lang Strom.«
    »Aber so lange halten wir nicht durch.«
    »Nein, leider nicht«, brummte Franks unglücklich. »Diese Anzüge wurden zwar als Schutz gegen große Kälte konstruiert, nicht aber gegen unerträgliche. Im besten Fall halten sie uns bis zu einer Temperatur von minus vierzig Grad einigermaßen warm. Doch wenn das Thermometer noch weiter sinkt, verlieren sie Grad um Grad.«
    Christine gähnte schläfrig.
    »Du darfst dich nicht gehen lassen«, mahnte Walt besorgt. »Das ist das erste Zeichen, daß du dich an die Kälte gewöhnst.«
    »Ich weiß«, murmelte sie. »Ich habe es oft genug auf dem Mars gesehen. Man merkt mit der Zeit gar nicht mehr, wie kalt es ist, wird immer müder, schläft ein und stirbt.«
    Walt vergrub das Gesicht in den Händen. »Ich hätte etwas tun müssen«, sagte er mit hohler Stimme. »Zumindest einen solchen Lärm schlagen, daß Kingman sich kurz nicht mehr um dich gekümmert hätte und sich so eine Möglichkeit für dich ergeben hätte zu fliehen.«
    »Er hätte dich erschossen!«
    »Aber du würdest jetzt nicht hier allmählich erfrieren.«
    »Walt«, sagte Christine ruhig. »Hast du vergessen, daß Kingman sein Gewehr auf mich gerichtet hatte, als du dich ergabst?«
    »Ja, verdammt. Aber ich hätte es trotzdem tun müssen. Du …«
    »Ich wäre deshalb auch nicht besser dran«, beendete sie den Satz für ihn. »Und so leben wir wenigstens beide noch.«
    »Und die Aussichten sind grandios! Niemand weiß, daß wir hier sind. Jeder nimmt an, wir genössen unsere Flitterwochen irgendwo. Inzwischen wird es hier immer kälter, und die in ihrer molligen Wärme unten ahnen nichts, weil sie die Kälteröhre völlig meiner Betreuung überließen – und Channing kennt mich so gut, daß er nie glauben würde, ich ginge einfach mit dir auf und davon, ohne genaue Anweisungen zu hinterlassen, wenn ich nicht sicher wäre, daß das Ding einwandfrei funktioniert, bis ich zurück bin.«
    »Kannst du denn gar nichts mit den Minienergieröhren dieser Anzüge anstellen?«
    »Leider nicht …«
    »Walt! Bitte keine Selbstvorwürfe!«
    Er blickte sie an. »Du meinst es ernst«, sagte er.
    »Allerdings.«
    Er nickte unglücklich. »Die Tatsache bleibt trotzdem, daß es meine Schuld ist.«
    Christine legte ihre kalten Hände auf seine Wangen. »Walt, was wäre geschehen, wenn ich dich nicht begleitet hätte?«
    »Dann säße ich jetzt allein hier.«
    »Und wenn ich dir einfach nachgekommen wäre? Du hättest mich nicht zurückhalten können. Warum willst du dir also die Schuld geben? Wenn jemand für unsere Lage verantwortlich ist, dann allein Kingman. Und Walt, noch was. Wir haben uns unsere Liebe gerade erst gestanden. Glaube mir, Walt, ich bin lieber hier bei dir und in dieser Lage, als irgendwo in Sicherheit, wo ich mir deinetwegen immer Gedanken machen müßte und vielleicht nie erfahren würde, was wirklich geschehen ist. Und solange auch nur ein Hauch Leben in uns ist, werde ich um Hilfe beten.«
    Walt legte die Arme um sie und drückte sie sanft an sich. Christine küßte ihn zärtlich. »Und jetzt kuschle ich mich auf der Couch zusammen, aber laß mich ja nicht länger als sechs Stunden schlafen!«
    »Ich passe schon auf«, versprach Walt.
    »Und ich dann auf dich. Wir werden uns mit dem Schlafen ablösen, denn täten wir es gleichzeitig, wäre es schnell aus mit uns.«
    Während Christine schlief, wanderte Walt aus reiner Verzweiflung immer wieder von Zimmer zu Zimmer. Wenn er bloß irgend etwas technisch Verwendbares gefunden hätte! Aber

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