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Das Ende der Weltraumstadt

Das Ende der Weltraumstadt

Titel: Das Ende der Weltraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Händchenhalten und ein Küßchen auf die Wange.«
    »Mir kannst du ja alles erzählen«, sagte Walt grinsend. »Doch wie auch immer, du kommst nicht darum herum, jetzt eine Flasche Sekt zu spendieren, Opa!«
    »Nenn mich nicht Opa!« japste Don.
    »Warum soll es dir besser gehen als mir?« Walt lachte.
    Don wandte sich an Jeffrey Franks. »Du junger Spund, der du meine Tochter verführt hast, such mal die Spezialaufzeichnung heraus, die ich für besondere Anlässe zur Seite legte, und gib sie dem Duplikator ein. Dein Vater hält Sekt in diesem Fall für das einzig Richtige.«
    Jeffrey machte sich bereitwillig an die Arbeit, während Walt einige der zerknüllten Zeichnungen rund um Dons Stuhl begutachtete. »Was soll das denn werden, Don?«
    »Du erinnerst dich doch, als wir damals durch den Duplikator unser damaliges Wirtschaftssystem ganz schön durcheinanderbrachten, sagte dieses alte Großmaul Keg Johnson, daß der Materietransmitter, den wir erfunden hatten, in Wirklichkeit gar keiner sei. Wir tasten einen Körper ab und gewinnen ein Signal, das Information über alle seine Elementarteilchen enthält, und dann bauen wir ihn im Empfänger wieder zusammen. Deshalb können wir das Signal auch aufzeichnen und eine Million Duplikate machen. Keg will etwas haben, das ein garantiertes Unikat überträgt und es dabei weiterhin ein garantiertes Unikat bleiben läßt, weil es immer noch dasselbe Objekt ist und nicht ein exaktes Duplikat.«
    »Das ist allerdings ein Problem«, murmelte Walt nachdenklich.
    Jeffrey kehrte mit einem eisgefüllten Eimer zurück, aus dem er eine Flasche Sekt hervorzauberte. Er schenkte sechs Gläser voll und verteilte sie, dabei fiel sein Blick auf das Diagramm, das noch auf dem Tisch lag. Nach dem ersten Schluck sagte er: »Ich möchte ja nicht unverschämt klingen, aber ihr – eh – kamt ein wenig zu früh zur Welt.«
    »Was soll denn das heißen?« fragte sein Vater streng.
    »Nun, Dad, du und Channing-Dad habt auf der Relaisstation Venus noch mit Elektronenröhren gearbeitet, mit heißen Kathoden, Leistungsklystronen, Wanderwellenröhren und solchem Zeug. Ihr hattet noch nicht einmal etwas von parametrischen Verstärkern gehört. Wenn ihr damals etwas konstruieren wolltet, besorgtet ihr euch erst einmal Röhren und Widerstände und Kondensatoren und diesen ganzen Schrott. Und dann habt ihr tatsächlich alles selbst zusammengebaut! Und so ist eure Denkweise noch immer.«
    »Ich fürchte ja«, gestand Don. »Wir sind zu alte Hunde, als daß man uns noch einen Haufen neue Tricks beibringen könnte. Sag uns lieber, was du dir für Gedanken gemacht hast.«
    »Nun, die Festkörperphysik hat zu ganz neuen Konzepten geführt. Die alte Elektronenröhre war eine rohe Sache, aber als erst einmal der Halbleiter da war, hat auch gleich die Quantenmechanik wie das sprichwörtliche Kamel die Nase ins Zelt gesteckt, und so wie das Kamel hat sie das Zelt für sich mit Beschlag gelegt. Jetzt wollen wir einmal überlegen, was wir über die Tunneldiode wissen.«
    »Sag es uns.«
    »Nun, Werner Heisenberg hat einmal darauf hingewiesen, daß unter bestimmten Umständen zwar die genaue Position des Elektrons bestimmt werden kann, aber nicht seine Energie, während unter anderen Umständen die Energie exakt meßbar ist, dafür aber die Position unbestimmt wird. Zwischen diesen Extremen regiert die Wahrscheinlichkeit. Unter den richtigen Bedingungen kann man mit einigem Vertrauen annehmen, daß das Elektron mit genausoviel Wahrscheinlichkeit auf dem hypothetischen Planeten des Aldebarans sein könnte wie hier im Zimmer. In der Tunneldiode«, fuhr er fort, »gibt es die Schicht zwischen den beiden Anschlüssen, und innerhalb dieser Schicht die sogenannte verbotene Zone, in der sich das Elektron nicht aufhalten kann. Aber man braucht nur die richtige Vorspannung an die Tunneldiode anzulegen und schon verschwinden die Elektronen heimlich auf der einen Seite und tauchen auf der anderen wieder auf, als wenn sie durch einen Tunnel gegangen wären – daher der Name.«
    »Und du meinst, wenn das mit Elektronen passieren kann, sollten wir das auch mit schwereren Sachen schaffen?«
    »Ja.«
    Don sah seinen Schwiegersohn amüsiert an. »Du schlägst doch deinem Vater sehr nach. Nur ein Franks bringt es fertig, die Glaubwürdigkeit einfach zu ignorieren und von einer verrückten Idee zu einer vorgegebenen Schlußfolgerung zu springen.«
    Christine Franks warf Arden einen Blick zu. »Ich fürchte, wir müssen wieder einmal

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