Das Ende der Weltraumstadt
Übereinstimmung mit den winzigen Eingravierungen. Aber nach dem Hochgefühl, daß sein Gerät funktionierte, kam eine Enttäuschung. Die Sache war eigentlich ziemlich langweilig. Meßgeräte zeigten etwas an; die glühenden Kathoden der Röhren tauchten die Rückseite der Frontplatte in einen rötlichen Schein; einige Anzeigelämpchen blinkten, und das Meßgerät am Ende des Zimmers zeigte an, daß er sendete und auch empfangen wurde. Laut Ausschlag des Meßgeräts war es ein durchaus kräftiges Signal, aber es war unsichtbar und unhörbar und gab sich auch anderen Sinnen in keiner Weise zu erkennen.
Wofür konnte er es benutzen, nachdem er es nun einmal hatte? Um einen Schatz zu heben? Wozu war ein Schatz in diesem Zeitalter denn überhaupt noch gut? Mit dem Channing-Franks Materievervielfältiger konnten Gold und jedes andere seltene Metall synthetisch hergestellt werden, indem man einfach mit dem richtigen Signal überlagerte. Für Münzen war Metall nicht mehr verwendbar. Gold wurde in großen Mengen für elektrische Geräte benutzt. Platinbarren waren um einen Solarkredit zu haben. Elemente bis herauf zu Atomgewichten von 600 und 700 waren hergestellt und untersucht worden. Ein Schatz war lächerlich. Er konnte keinen Wert haben!
Der Channing-Franks Duplikator wurde erst nach dem Tod Hellion Murdochs entwickelt, und erst nach der Zeit der Duplikatoren wurde Identium hergestellt und als nicht kopierbares Zahlungsmittel eingeführt. Und da Murdoch Identium also noch gar nicht gekannt haben konnte, bestand wohl kein Zweifel, daß sein Hort nur aus jetzt Wertlosem bestand, aus alten Münzen, vermutlich, Juwelen und ähnlichem.
Jedenfalls empfand Cal Blair nun eine gewisse Enttäuschung. Das Rätsel war gelöst, damit war die Sache zu Ende. Er würde den Schlüssel an das Museum zurücksenden. Sollte man seinetwegen von dort eine Expedition ausschicken.
Benj Blair fuhr den Mann vor ihm an: »Du verdammter Idiot! Deine Chancen sind gleich Null!«
Der Angesprochene lief rot an und warf sich auf Benj. Cals Zwillingsbruder riß ein Messer aus dem Gürtel und stieß es dem Angreifer in den Rücken, dann schob er den Toten mit dem Fuß zur Seite und wandte sich den anderen zu.
»Hört zu!« sagte er wütend. »Die Sache ist idiotisch. Dieser Trottel bildete sich ein, er könnte Identium fälschen. Jetzt haben wir einen Dummkopf weniger. Und jedem, der hier in der Station oder sonstwo, wo er zu einem von uns zurückverfolgt werden kann, versucht Identium herzustellen, wird es wie ihm ergehen. Kapiert?«
Alle nickten, oder brummten ihr »ja«.
Plötzlich begann ein Lämpchen zu blinken. Es saß in einem verstaubten Gerät im Regal. Benj sah auf das blinkende Licht und fluchte.
»Tom!« schnaubte er. »Was machst du?«
Der Techniker streckte den Kopf aus dem Labor. »Ich versuche, Alkohol ausnahmsweise wieder einmal durch Destillation zu gewinnen.«
»Deshalb dürfte der Detektor nicht blinken!«
»Es gibt nur eines, das das fertigbringt!«
»Nicht nach all dieser Zeit!«
»Solange ist es noch gar nicht her«, entgegnete Tom. »Erst zehn Jahre. Benj, jemand hat den Schlüssel gefunden, und er hat ihn zum Funktionieren gebracht!«
»Das scheint mir die Streitfrage zu sein«, sagte Benj scharf. »Warum hast du das nicht geschafft, als wir ihn vor zehn Jahren hier hatten? Du hast ja später einen Detektor bauen können.«
»Zwischen einem Detektor und einem Sender ist ein ziemlicher Unterschied, Benj. Aber machen wir uns auf den Weg. Ich möchte den Trottel sehen, der den Schlüssel hat.«
Hätte Cal Blair sich tatsächlich damit zufriedengegeben, sein Gerät zum Funktionieren zu bringen, wäre er wahrscheinlich nie behelligt worden. Aber er bastelte daran herum und machte Messungen und spielte damit. Er rief Tinker Elliott an, um damit anzugeben, und erfuhr, daß sie mit ihrem berühmten Bruder nach Northern Landing abgereist war, um bei einem Ärztekongreß einen Vortrag zu halten. Also widmete er sich wieder seinem Spielzeug. Sein Herumspielen mit dem Schlüssel ließ ihn oft genug senden, daß er angepeilt werden konnte, und zwei verschiedene Gruppen taten das auch.
Die Türglocke läutete. Als Cal öffnete, blickte er in die glitzernde Linse eines Nadelstrahlers. Er erbleichte und stolperte rückwärts, bis er mit den Kniekehlen gegen einen Sessel stieß, in den er sich fallen ließ.
»Neh-nehmen Sie das – das Ding weg!«
»Das?« fragte der Mann und schwenkte seinen Nadelstrahler.
»Maul
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