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Das Ende der Weltraumstadt

Das Ende der Weltraumstadt

Titel: Das Ende der Weltraumstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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»Was werden Sie damit tun?«
    »Ihn an das Museum zurückschicken. Dorthin gehört er ja.«
    »Damit geben Sie dem Museum den Hort.«
    »Angenommen, er wäre tatsächlich etwas wert, stünde er ihm ja sowieso zu«, sagte Cal lachend.
    »Da irren Sie sich. Das Gesetz ist zwar tausend Jahre alt, aber immer noch rechtsgültig. Ein vergrabener Schatz gehört dem, der ihn findet. Sie haben also ein Anrecht auf den Hort, Cal.«
    »Großartig! Er hat in etwa den Wert eines Kanisters Seewasser in Chicago.«
    »Darf ich den Schlüssel haben?« fragte Dr. Lange aufgeregt.
    Cal starrte ihn an. Es wurde ihm allmählich zu viel. Erst dieses Schurkenpaar, dann sein Bruder, der ihm das Ding stehlen wollte, vermutlich nur, weil es ihm Spaß machte, ihn zu berauben, und jetzt Dr. Lange, ein ausgezeichneter und ausgeglichener Chirurg – normalerweise. Täuschte er sich vielleicht, hatte der Schlüssel eventuell doch einen Wert? Wenn ja, was mochte er sein? Ein Schatz taugt nichts als Zahlungsmittel, nicht wenn alles beliebig kopiert werden kann. Was also mochte Murdochs Hort sein, wenn die Menschen sogar jetzt noch darum kämpften?
    »Tut mir leid«, lehnte Cal ab. »Aber ich will die Sache selbst in der Hand behalten.«
     
    Was immer dieser Hort war, Cals Neugier wuchs. Sie und der Wunsch, es Benj heimzuzahlen, nagten während der folgenden Woche Tag und Nacht an ihm. Er war gezwungen, sich zu verstecken, denn Benj suchte ihn. Um das Gerät zu bedienen, mußte man sich genau auskennen. Viele Fachleute hatten schon die gleiche Schaltung zusammengebaut, um den Schlüssel zu betreiben – aber es war die genaue Anweisung, wie man damit umgehen mußte, die ihn richtig funktionieren ließ, und nicht so sehr die Schaltung.
    Cal spielte längere Zeit mit der Idee, doch der Wunsch sich selbst umzusehen, war nicht größer als seine Abneigung gegen Raumreisen. Sein Abscheu davor war echt. Aus geschäftlichen Gründen hatte er sich zu drei Raumreisen durchgerungen, aber sie waren eine Qual für ihn gewesen. Doch irgendwann einmal, das beschloß er, würde er der Sache nachgehen. Was ihn im Augenblick wirklich störte, war eigentlich nur, daß er sich verborgen halten mußte. Aber er blieb in seinem Versteck, bis Tinker Elliott zurückkehrte, und dann ersuchte er um ihren Rat. Sie versprach, sich noch am gleichen Nachmittag in einem nahen Restaurant mit ihm zu treffen.
    Der Oberkellner kam mit einem freundlichen Lächeln auf Cal zu, als er in den chromglänzenden Raum mit den roten Tischtüchern trat. »Darf ich Sie an einen Tisch bringen?«
    »Ich erwarte eine Bekannte.«
    »Dann werden wir Ihnen einen schönen Tisch reservieren. Möchten Sie sich einstweilen an die Bar setzen?«
    Cal nickte dankend und kletterte auf einen Hocker. Er kramte nach einer Schachtel Zigaretten in seiner Tasche. Der Barkeeper blickte ihn fragend an. »Was hätten Sie gern?«
    »Palan und Ingwerbier«, bat Cal. Er nippte noch an seinem ersten Glas, als Tinker sich auf den Hocker neben ihm schwang.
    »Hallo, Tinker«, begrüßte er sie erfreut.
    »Hallo, Cal.« Sie betrachtete sein Getränk. »Das gleiche für mich«, wandte sie sich an den Barkeeper. »Cal«, sagte sie, »du bist schon ein merkwürdiger Mensch. Deine Lieblingsgetränke kommen von der Venus und vom Mars. Du begeisterst dich für diese abscheulich schmeckenden Flechten vom Titan als Vorspeise. Du schlägst dir den Bauch mit den Loganbeeren vom Kallisto voll, und ziehst als Hauptspeise Knolla jeder anderen vor. Und doch verabscheust du Raumreisen.«
    »Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Es verlangt doch niemand, daß man seine Lieblingsspeise am Ursprungsort verzehrt, oder? Vor vierhundert Jahren, Tinker, aßen die Menschen alles mögliche, das sie nie selbst wachsen sahen. Und viele Menschen kannten die Tiere, von denen sie ihr Leben lang das Fleisch aßen, nur von Bildern.«
    Cal blickte düster vor sich hin, und eine kurze Weile setzte Schweigen ein, bis Tinkers Gesicht plötzlich einen Ausdruck von Ekel aufwies.
    »He! So kenne ich dich gar nicht! Was hast du denn?« fragte Cal.
    »Bestell mir etwas wirklich Aufmunterndes«, bat sie, »dann erzähl ich es dir.«
    »Natürlich möchte ich es wissen«, antwortete Cal und betrachtete sie erstaunt. Er bestellte puren Palan, den Tinker in einem Schluck hinuntergoß und daraufhin entsetzlich hustete. Aber offenbar hatte er geholfen, denn ihr Gesicht erhellte sich wieder ein wenig.
    »Und jetzt erzähl schon«, forderte Cal sie auf.
    »Bestell

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