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Das Ende eines Dämons

Das Ende eines Dämons

Titel: Das Ende eines Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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seinem Verstand Wunden zurück, die er dann und wann spüren würde.
    Als er erwachte, war Daelin bei ihm und eine Frau. Sie war eine Ugalienerin mit fülligen Formen, nicht mehr ganz jung, aber mit einem herbschönen Gesicht. O’Braenn genoß ihren Anblick und dachte darüber nach, wie lange es her war, daß er eine Frau berührt hatte.
    Sie beugte sich über ihn, als sie sah, daß er die Augen offen hatte, und sagte zu Daelin:
    »Er ist wach, Herr. Ich werde ihm zu essen bringen.«
    Sie lächelte O’Braenn zu, als sie verschwand.
    Daelin grinste erleichtert, als sich O’Braenn aufrichtete.
    »Maer…?« fragte er zögernd.
    O’Braenn sah auf eine Hand. Sie war noch immer dunkel - nicht mehr schwarz, aber dunkler, als die eines Südländers. Er konnte sie bewegen; ebenso den Arm. Erleichtert erwiderte er Daelins Grinsen.
    »Erain«, murmelte er. »Ich hatte einen scheußlichen Traum…«
    Daelin schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wo dein Traum beginnt, Maer. Aber du hast eine Stadt erobert.«
    »Eine Stadt?« fragte O’Braenn verwundert.
    Daelin nickte. »Coraux ist deine Stadt. Ugaliener und Caer sind sich darin einig.«
    »Ist der Dämon tot?« fragte O’Braenn.
    »Tot wohl nicht«, erwiderte eine Stimme von der Tür her. Es war der ugalienische Priester, der eintrat. »Sie sterben nicht wie wir. Ich weiß nicht, ob man sie überhaupt vernichten kann. Ich hatte nicht genug Zeit, zu lernen… Ich bin Cavarais, Heerführer. Ich…«
    »Heerführer?« Er sah fragend zu Daelin.
    »Sie wissen, wer wir sind, Maer.« Es klang beruhigend, wie er es sagte, und O’Braenn entspannte sich. »Einen Trupp von deinen Kriegern hat es hierher verschlagen. Sie haben dich erkannt, so war das Geheimnis nicht länger zu hüten. Und keiner sieht es als deine Niederlage. Sie alle berichten, daß die Magie der Priester versagt hat und daß man dir keine Handlungsfreiheit ließ…«
    »Erain weiß, daß sie recht haben«, sagte O’Braenn heftig.
    »Und wir alle wissen es«, ergänzte der Priester. »Wie fühlst du dich, Heerführer?«
    »Lausig«, knurrte O’Braenn. »Aber besser als in meinen Alpträumen. Ich dachte, ich hätte einen Arm verloren…«
    »Das dachten wir auch«, erwiderte der Priester ernst. »Es ist gut zu sehen, daß du heil bist. Du hast viel gewagt, und ich sehe, daß dies nicht zum erstenmal ist.«
    O’Braenn nickte nur. »War das Duldamuur?«
    »Nein, nur eine… Stoffwerdung seiner Macht…«
    O’Braenn sah ihn verständnislos an.
    »Dämonen haben ihre Auserwählten, und niemand sonst vermag sie zu rufen oder zu beschwören…«
    »Wie Amorat?«
    »Ja, Amorat ist einer von Duldamuurs Auserwählten.«
    »Und Kyerlan war es«, ergänzte Daelin.
    »War es…?« fragte der Priester überrascht.
    »Kyerlan ist tot… von Barbaren erschlagen.«
    »Bist du sicher? Woher weißt du’s?«
    »Ich war tief in den Wildländern. Ich weiß es.« Daelin ignorierte den warnenden Blick O’Braenns.
    »Wenn diese Wildländer nicht so erpicht darauf wären, unsere Dörfer zu plündern, wären sie gute Verbündete in diesem Kampf«, stellte der Priester nachdenklich fest.
    O’Braenn antwortete nicht darauf. Er hatte eine Schlacht gegen die Barbaren verloren. Es mochte verräterisch sein, Cavarais’ Meinung zu teilen. Und noch war er mit der neuen Lage zu wenig vertraut.
    »Wenn nicht gegen den Dämon, wogegen habe ich dann gekämpft?«
    »Nur gegen ein Stück Dunkelheit, das unsere Welt bedroht. Es kam aus Duldamuurs Reich. Er hat Amorat gelehrt, wie die Dunkelheit zu beschwören ist, und sein Kult gibt das Wissen weiter. Aber hier wird sie keiner mehr beschwören. Das verdanken wir dir. Wir haben die Statuen zerstört; Dein Schwert ist allerdings verloren. Wir versuchten es vom Stein zu befreien, in den du es gestoßen hattest. Aber da sahen wir, daß es ebenfalls zu Stein geworden war…«
    »Zu Stein?«
    Der Priester nickte.
    O’Braenn berührte unwillkürlich seine Hand. Sie fühlte sich ungewöhnlich fest an. Aber es war wohl nur die plötzliche Furcht, die ihm einen Streich spielte, denn die Hand war warm und beweglich.
    »Wie lange habe ich geschlafen?« fragte er.
    »Einen Tag und eine Nacht«, erklärte Daelin.
    Mit einem Fluch sprang O’Braenn von seinem Lager auf. »Wir müssen weiter! Jede Stunde, die wir hier verlieren, wird uns in Darain fehlen!«
*
    Aber das erwies sich als nicht so einfach.
    Ganz Coraux feierte die Befreiung von der Herrschaft der Dämonenpriester und die Anwesenheit eines so

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