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Das Engelsgrab

Das Engelsgrab

Titel: Das Engelsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann?«
    Sie drehte sich von mir weg und nahm einen Zettel von ihrem Schreibtisch. Ich schaute auf ihren Rücken und damit auch auf die schicke weiße Hose, die genau zeigte, dass Glenda wirklich die fraulichen Proportionen aufwies und nicht so mager war wie manche kokainsüchtig wirkende Laufstegschönheit. Als Oberteil trug sie eine orangefarbene Bluse, deren Ärmel sie halb hochgekrempelt hatte. Sie drehte sich wieder um und winkte mit einem Notizzettel.
    »Und?«
    »Hier - lies.«
    Ich nahm ihr das Papier aus den Fingern und las halblaut einen Namen vor. »Lilian Cramer.«
    »Nun?«
    »Was ist mit ihr?«
    Glenda legte den Kopf schief. »Willst du mich jetzt reinlegen, oder weißt du es wirklich nicht?«
    »Im Moment habe ich wohl einen Blackout.«
    »Dann will ich es dir sagen.« Glenda lehnte sich mit dem Rücken gegen die Lehne des Schreibtischstuhls. »Lilian Cramer möchte mit dir reden. Sie ist sogar eine Kollegin von uns.«
    »Tatsächlich?« Bevor sie zu einer Erklärung ansetzen konnte, winkte ich ab. »Lass mich nachdenken.« Ich wiederholte den Namen und sagte:
    »Eine aktive Kollegin ist sie wohl nicht. Ich meine, sie setzte sich nicht so ein wie Suko und ich…«
    »Lilian Cramer arbeitet in der Telefonzentrale!« meldete sich Suko von der offenstehenden Tür unseres Büros her. »Wir haben hin und wieder mal mit ihr gesprochen, und sie hat eine sympathische Stimme, die mir zumindest in Erinnerung geblieben ist.«
    »Dann hast du ein besseres Gedächtnis als ich.«
    »Habe ich schon seit Jahren gesagt«, erklärte Glenda und nickte uns heftig zu.
    Ich ging darauf nicht näher ein und wurde sachlich. »Wenn ich es richtig verstehe, Glenda, dann habe ich oder haben wir mit dieser Dame eine Verabredung.«
    »Ja.«
    »Wann?«
    Glenda schaute auf die Uhr. »In genau drei Minuten, wenn Lilian Cramer pünktlich ist, und das wird sie wohl sein.«
    Ich kratzte an meinem Kinn. Da waren die Bartstoppeln seit dem Morgen schon wieder gewachsen. »Weißt du denn vielleicht noch, um was es ihr geht?«
    »Eine berufliche Angelegenheit, John.«
    »Mehr weißt du nicht?«
    »Nein. Aber sie scheint unter Druck gestanden zu haben, als sie heute morgen anrief.«
    Ich nickte. »Gut, dann werden wir mal abwarten, was uns Lilian zu erzählen hat.«
    Glenda lächelte mir zu. »Sei bitte nett zu ihr, John.«
    Ich gab mich entrüstet. »Bin ich das denn nicht immer?«
    »Darüber breiten wir lieber den Mantel des Schweigens. Ach so, ja, der Kaffee ist fertig. Falls du nach deinem opulenten Mahl eine Tasse haben möchtest…«
    »Du bist ein Engel, Glenda.«
    »Ja, ja, ich weiß. Jetzt nimm deine Tasse, und verzieh dich in dein Büro.«
    »Dabei habe ich ihr gar nichts getan«, sagte ich zu Suko, als wir den gemeinsam genutzten Raum betraten.
    »Sie hat es eben nicht gern, wenn man vergesslich ist.«
    »Hast du denn daran gedacht?«
    Suko setzte sich und grinste dabei. »Ja, habe ich.«
    »Da hättest du mir auch etwas sagen können.«
    Er behielt sein Grinsen bei. »Woher sollte ich denn wissen, dass du so vergesslich bist?«
    Ich winkte ab. »Hör auf, sonst muss ich mich noch selbst bedauern.«
    Zwar wusste ich, dass ich schwitzen würde, wenn ich den heißen Kaffee trank, ich tat es trotzdem und genoss die ersten Schlucke, denn das braune Getränk war wieder super.
    Es klopfte an der Tür. Sofort danach wurde sie geöffnet. Glenda erschien. Sie brachte Lilian Cramer mit, eine Frau, die sich etwas unwohl fühlte und sich dabei leicht verstört bewegte. Sie schaute sich um, als wäre sie in einen völlig fremden und ihr suspekten Raum hineingeraten, und mir fiel sofort die Blässe der kleinen und schmächtigen Frau mit den dunkelblonden Haaren auf. Sie trug blaue Jeans, eine helles T-Shirt, wirkte auch in den folgenden Sekunden leicht verängstigt und ließ ihre Blicke stets durch den Raum gleiten, als wollte sie etwas Bestimmtes suchen.
    Suko und ich waren aufgestanden. Glenda kam uns zuvor. Sie entschärfte die Lage, indem sie Lilian noch einmal vorstellte und ihr erklärte, dass wir nicht so schlimm waren, wie wir aussahen.
    Mrs. Cramer lächelte daraufhin. Ihre Züge entspannten sich. Als Glenda davon sprach, ihr einen Kaffee bringen zu wollen, da war der Bann schon so gut wie gebrochen. »O ja, das wäre nett. Von Ihrem Kaffee, Miss Perkins, wird gesprochen.«
    »Das ist toll. Darüber müssen Sie mir mehr erzählen, wenn wir uns wieder treffen. Wie gesagt, lassen Sie sich von den beiden Herren da vorn nicht

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