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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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fest.
    »Es mag Erschöpfung sein oder Paranoia oder eine Kombination aus beidem, aber ich glaube, dass sich dieser Polizeiwagen für uns interessiert.«
    »Wo?«
    »Dahinten. Den Block hinunter. Unter der Markise mit dem Coca-Cola-Schriftzug.«
    Remi schaute in den Spiegel. »Ich sehe ihn.«
    »Der Fahrer hat neben uns gebremst, dann geparkt und sein Funkgerät benutzt.«
    Sam startete den Motor. Ein paar Minuten lang saßen sie schweigend da und warteten.
    »Was genau tun wir jetzt?«, fragte Remi.
    »Wir geben ihm eine Chance.«
    Remi begriff. »Wenn es eine amtliche Angelegenheit ist, dann hält er uns hier an. Wenn nicht … heißt ihr Auftrag ›registrieren und melden‹.«
    »Richtig.« Sam legte den Rückwärtsgang ein. »Zeit, wieder die Navigatorin zu spielen, Remi. Wir fahren zurück.«
    »Wohin?«
    »Hoffentlich nirgendwohin. Wenn er uns nicht folgt, machen wir wieder kehrt.«
    »Und wenn er uns folgt?«
    »Dann sind wir auf der Flucht. Dann brauchen wir eine dieser unbenannten Straßen, von denen du gesprochen hast.«

    »Wir sind auf der Flucht«, verkündete Remi ein paar Minuten später. Seit sie Manjakandriana verlassen hatten, sah sie aus dem Heckfenster. »Er ist eine Meile hinter uns.«
    »Vor uns liegen einige Senken und Kurven. Sag mir jedes Mal Bescheid, wenn du ihn aus den Augen verlierst.«
    »Warum?«
    »Wenn wir durchstarten, während er uns beobachtet, weiß er, dass wir flüchten; auf diese Weise können wir unseren Vorsprung vielleicht ausbauen, ehe er es bemerkt.«
    »Sehr trickreich, Mr Fargo.«
    »Nur wenn es funktioniert.«
    »Und wenn er versucht, uns anzuhalten?«
    »Daran will ich noch nicht mal denken.«

    Während der nächsten Viertelstunde befolgte Sam Remis Anweisungen, trat das Gaspedal durch und zählte bis zehn, wenn Remi »Los!« rief, ehe er wieder auf das zulässige Tempolimit herunterbremste. Langsam, aber stetig vergrößerte er den Abstand zum Passat um eine halbe Meile.
    »Ist eine der Abzweigungen keine Lehm- oder Schotterstraße?«, fragte Sam.
    Remi studierte die Landkarte. »Schwer zu sagen, aber die nächste sieht ein wenig breiter aus als die anderen. Auf dieser Karte wies das eigentlich immer auf eine Asphaltstraße hin. Warum fragst du?«
    »Keine Staubwolke.«
    »Wenn wir schnell abbiegen«, sagte Remi, als sie den Sinn seiner Frage begriff. »Es kann aber auch von Nachteil sein.«
    Sam runzelte die Stirn. »Gutes Argument. Sag mir Bescheid, wenn die Abbiegung kommt.«
    Während der nächsten Minuten verglich Remi Nebenstraßen und Hinweisschilder mit den Markierungen auf der Landkarte. »Ich tippe auf die nächste Abbiegung nach Süden.« Sie maß die Entfernung mit dem Fingernagel. »Eine Viertelmeile, mehr oder weniger. Es müsste gleich hinter dem Hügel sein.«
    »Was macht unser Freund?«
    »Schwer zu erkennen, aber es sieht so aus, als habe er an Tempo zugelegt.«
    Sie erreichten den Scheitelpunkt der Anhöhe und rollten abwärts. Voraus sah Sam die Abzweigung, die Remi genannt hatte. Jetzt trat Sam das Gaspedal bis aufs Bodenblech durch, und der Range Rover machte einen Satz vorwärts. Die Augen weit aufgerissen, stemmte sich Remi gegen das Armaturenbrett. Etwa einhundert Meter vor der Abzweigung wechselte Sam mit dem Fuß aufs Bremspedal und bremste so kräftig wie möglich, ohne ins Schleudern zu geraten, und drosselte das Tempo des Rovers auf fünfundsechzig Stundenkilometer oder vierzig Meilen pro Stunde.
    »Halt dich fest«, sagte Sam, dann riss er das Lenkrad nach rechts. Trotz seines ziemlich hoch liegenden Schwerpunkts klebten die Reifen auf der Straße, aber Sam erkannte, dass er übersteuert hatte. Er drehte das Lenkrad also wieder leicht nach links, dann tippte er auf die Bremse und riss das Lenkrad erneut nach rechts. Das Heck des Rovers kam herum. Der hintere Reifen auf der Fahrerseite rutschte von der Fahrbahn. Sie spürten, wie der Rover seitwärts kippte. Sam widerstand dem Impuls, nach rechts gegenzusteuern, sondern behielt die Richtung bei und ließ zu, dass auch der Vorderreifen auf der Fahrerseite die Fahrbahn verließ. Jetzt wieder auf gleicher Höhe, griffen die beiden Reifen. Sam gab Gas, kurbelte am Lenkrad nach rechts, und der Rover kehrte mit einem Satz wieder auf die Fahrbahn zurück.
    »Scharf rechts!«, rief Remi und deutete auf eine Lücke im Laubvorhang jenseits des Straßenbanketts.
    Sam reagierte augenblicklich und bremste scharf. Der Rover wurde durchgeschüttelt und kam zum Stehen. Sam schaltete in den

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