Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Rücken und schaute zu Sam hoch. »Danke.«
    »Gern geschehen.« Sam wickelte die Fallschirmleine auf. »Sie werden mir sicher verzeihen, dass ich Ihnen keine Mitfahrgelegenheit anbiete.«
    Der Polizist nickte.
    »Warum haben Sie uns verfolgt?«
    »Das weiß ich nicht. Wir haben den Befehl vom Bezirkskommandanten erhalten. Das ist alles, was ich weiß.«
    »Wohin ging der Befehl?«
    »Nach Antananarivo und zu den umliegenden Gemeinden.«
    »Wann haben Sie sich das letzte Mal bei Ihrer Zentrale gemeldet?«
    »Als ich erkannte, dass Sie diese Straße nehmen.«
    »Was haben sie geantwortet?«
    »Nichts«, sagte der Polizist.
    »Gibt es irgendwelche Hauptstraßen, die aus dem Norden hierherführen?«
    Der Polizist überlegte kurz. »Asphaltstraßen? Ja … drei vor der westlichen Hauptstraße nach Tsiafahy.«
    »Haben Sie ein Mobiltelefon?«, fragte Sam.
    »Es war im Wagen.«
    Sam sagte nichts, sondern fixierte den Polizisten nur wortlos.
    »Ich sage die Wahrheit.« Der Polizist klopfte auf seine Vordertaschen, drehte sich auf den Bauch und tat das Gleiche mit seinen Gesäßtaschen. »Es ist weg.«
    Sam nickte. Er klemmte sich die aufgeschossene Fallschirmleine unter den Arm. Dann machte er kehrt und ging zum Range Rover.
    »Vielen Dank!«, rief der Polizist noch einmal.
    »Nicht der Rede wert«, antwortete Sam über die Schulter. »Das meine ich ernst. Verraten Sie ihnen nicht, dass ich Ihnen geholfen habe. Die Leute, die den Bezirkskommandanten schmieren, würden Sie auf der Stelle töten.«

35
Madagaskar, Indischer Ozean
    »Glaubst du wirklich, dass sie das tun würden?«, fragte Remi, als Sam wieder in den Wagen stieg und das Gespräch in gedrängter Form rekapitulierte.
    »Keine Ahnung, aber wenn er es glaubt, wird er umso eher darauf bedacht sein, den Mund zu halten. Zumindest hoffe ich das.«
    Remi beugte sich vor und hauchte Sam einen Kuss auf die Wange. »Das war richtig gut, was du getan hast, Fargo.«
    Sam lächelte geschmeichelt. »Jemand hat ihm wahrscheinlich ein Monatsgehalt dafür angeboten, dass er ein Touristenpaar verfolgt. Das kann ich ihm nicht übel nehmen. Falls wir abgefangen werden, dürfte das Fahrzeug wohl von einer der drei Asphaltstraßen kommen, die er genannt hat.«
    »Das denke ich auch.« Remi faltete die Landkarte auseinander und studierte sie ein paar Sekunden lang. »Tsiafahy liegt südlich von Antananarivo an der Route 7. Wenn wir bis dorthin kommen …«
    »Wie weit ist es zur Abfahrt nach Tsiafahy?«
    »Sechzig Kilometer – etwa siebenunddreißig Meilen. Weitere zwanzig dann noch bis nach Tsiafahy selbst.«
    Sam nickte und schaute auf die Uhr. »Vielleicht schaffen wir es vor Einbruch der Nacht.«

    Sehr bald mussten sie jedoch erkennen, dass ihr Optimismus unbegründet war. Nach der Brücke führte die Straße weiterhin durch den Dschungel und bestand aus zahlreichen Kurven und Haarnadelkehren, die ihr Tempo empfindlich bremsten. Sie passierten die erste asphaltierte Kreuzung ohne Zwischenfall und stellten schnell fest, dass sie an einem mit großen Steinen übersäten Fluss entlangfuhren – sie nahmen an, dass es derselbe war wie der, den sie eine halbe Stunde zuvor überquert hatten.
    »Die nächste Kreuzung kommt gleich«, kündigte Remi an. »Noch zwei Meilen.«
    Fünf Minuten später sah Sam die Kreuzung. Remi deutete auf die Windschutzscheibe. »Ich habe etwas gesehen … das Blitzen eines Sonnenstrahls.«
    »Das ist eine Stoßstange«, sagte Sam mit zusammengepressten Zähnen. »Duck dich. Wenn wir nicht als Ehepaar auftreten, können sie vielleicht …«
    Remi kauerte sich auf ihrem Sitz zusammen. Als sie sich auf Höhe der Asphaltstraße befanden, stemmte sich Sam gegen die Kopfstütze und warf einen Blick aus Remis Fenster. Das Auto, ein dunkelblaues Nissan-SUV, parkte auf dem Bankett ein paar Meter hinter der Kreuzung.
    »Was ist los?«, fragte Remi.
    Sam sah in den Rückspiegel. »Er fährt los … ist jetzt hinter uns.«
    Remi richtete sich auf, hob das Fernglas vom Wagenboden zwischen ihren Füßen auf und blickte damit durch das Heckfenster. »Fahrer und Beifahrer. Der Figur nach männlich. Ich erkenne einen Europcar-Aufkleber auf der Stoßstange.«
    »Nur schlechte Zeichen. Geben sie Gas?«
    »Nein, sie bleiben auf Distanz. Du kennst doch das Sprichwort, Sam: Für jede Ratte, die man sieht …«
    Er nickte. Wenn dieser Nissan sie tatsächlich verfolgte, war damit zu rechnen, dass ein zweiter Wagen – wenn nicht gar ein dritter – schon vor ihnen lauerte.
    »Wie

Weitere Kostenlose Bücher