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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Sams Drehung brachte gleichzeitig den Webley herum, so dass er in die Richtung von Remis Wächter zielte. Wie Sam befürchtet hatte, war der Mann gerade im Begriff, die Kalaschnikow hochzureißen, deren Lauf Remi verfolgte, während sie in Richtung Range Rover sprintete.
    Sam feuerte einmal und traf den Mann mitten in die Brust. Wie eine Marionette, deren Schnüre gekappt worden waren, sackte er zu Boden, tot. Sam schlang den linken Unterarm um Tolotras Kehle, zog ihn dichter an sich heran und zielte auf die beiden Rebellen, die die Straße überquerten. Beide hatten ihre AK-47 auf Sam gerichtet und waren sich offensichtlich nicht schlüssig, ob sie den Schuss riskieren sollten oder nicht. Sam ließ die Mündung des Webley von Mann zu Mann wandern. Dabei konnte er die beiden Männer hinter dem Chevy durch das hohe Gras am Straßenrand rennen hören.
    Ein dumpfes Donnern ertönte. Der Untergrund bebte, gefolgt vom Krachen brechender Äste. Dann folgte ein weiteres Beben, als wäre ein Riese im Anmarsch. Sam spürte es bis in seine Eingeweide.
    Remi rief: »Achtung, Felsklotz!«
    »Wo?«
    »Er kommt in deine Richtung!«
    Ein dumpfer Schlag. Näher diesmal.
    Die Männer auf der anderen Seite des Chevy riefen etwas.
    »Sie fliehen!«, meldete Remi.
    Die beiden Männer vor Sam folgten ihrem Beispiel, machten kehrt und hasteten die Straße hinunter.
    Donner.
    »Pass auf, Sam! Er hat dich fast erreicht! Drei … zwei … eins …«
    Sam rollte sich zusammen. Über seinem Kopf ertönte ein stählernes Knirschen. Glas zerbarst klirrend. Er spürte, wie der Chevy zur Seite gewuchtet wurde und ihn und Tolotra auf die Schotterstraße schob. Ein Schatten flog über ihn hinweg. Lautes Krachen. Der Felsklotz prallte auf den gegenüberliegenden Straßenrand auf, sprang hoch, verschwand hinter der Böschung und walzte Bäume nieder. Nach weiteren zehn Sekunden verstummte das Dröhnen. Sam hob den Kopf und sah sich um.
    Auf der Straße waren die Rebellen stehen geblieben. Nach einer kurzen Beratung kehrten sie zu Sam und Remi zurück. Sam, der verfolgt hatte, wie Tolotra die Schlüssel des Rovers einsteckte, angelte sie aus seiner Tasche.
    »Remi, starte lieber sofort den Rover!«, rief er, warf die Schlüssel auf die Straße, richtete den Webley dann in die andere Richtung und zielte auf die vier heranrückenden Rebellen.
    Einer von ihnen stolperte zur Seite, umklammerte seinen Oberschenkel und sackte auf die Straße. Den Bruchteil einer Sekunde später folgte ein tiefer Knall. Obgleich Sam vor allem diesen Ton noch nie gehört hatte, ging er mit einiger Sicherheit davon aus, dass es der Explosionsknall einer Kugel Kaliber .455 aus einem 1915er Webley-Revolver, Modell Mark VI gewesen war.
    Die drei restlichen Rebellen stoppten sofort und wirbelten zu den Three Wise Men herum.
    Ein zweiter Schuss fiel. Diese Kugel flog dem Mann in der Mitte zwischen den Beinen hindurch. Er machte ein paar Schritte rückwärts, gefolgt vom zweiten Mann. Der dritte Mann hingegen war ein wenig schwer von Begriff. Halb geduckt, die Umgebung absuchend, brachte er das Gewehr an die Schulter. Als Belohnung für seine Mühe bekam er eine Kugel ins linke Knie. Schreiend wälzte er sich auf dem Schotterbett am Straßenrand.
    Aus der Richtung der Wise Men erklang eine körperlose Stimme und rief einen Befehl. Die beiden immer noch bewaffneten Rebellen ließen ihre Gewehre fallen. Ein weiterer Ruf. Die unverletzten Männer halfen ihren Kameraden auf die Beine, und das Häuflein entfernte sich humpelnd die Straße hinunter.
    Sam schob den bewusstlosen Tolotra von sich herunter und kam auf die Füße. Remi näherte sich. Gemeinsam betrachteten sie, was von dem Chevy übrig geblieben war. Abgesehen von den vier verbogenen Holmen, die das Führerhaus bildeten, war der Pick-up regelrecht enthauptet worden.
    Eine Stimme rief: »Wenn man sich das ansieht, könnte man fast annehmen, ich hätte es genauso geplant.«
    Jetzt erschien eine Gestalt zwischen den Bäumen am Fuß der Three Wise Men und kam mit gemütlichen Schritten auf sie zu.
    »Hatten Sie das denn nicht?«, wollte Sam von Kid wissen.
    »Das verrate ich nicht.«
    Remi nickte anerkennend. »Sie kennen sich in Sachen Ablenkungsmanöver offenbar bestens aus.«
    Kid blieb vor ihnen stehen. »Das war alles Mutter Natur, meine Liebe. Und natürlich der Hüpfer im richtigen Moment.«
    »Danke, dass Sie uns nicht im Stich gelassen haben«, sagte Sam.
    »Nicht der Rede wert.«
    Sam wog den Webley-Fosbery in der Hand,

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