Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
betrachtete ihn für einen Moment voller Bewunderung und reichte ihn dann an Kid weiter, der stirnrunzelnd den Kopf schüttelte. »Er gehört jetzt Ihnen.«
    »Wie bitte?«
    »Bis zum heutigen Tag ist er niemals abgefeuert worden. Es ist eine alte Tradition, müssen Sie wissen … chinesisch, soweit ich mich erinnere.«
    Remi lächelte. »Wahrscheinlich denken Sie an ›Rette ein Leben, und du bist dafür verantwortlich‹, nicht wahr?«
    Kid zuckte die Achseln. »Wie auch immer, Mr Fargo, er gehört Ihnen.«
    »Danke. Ich werde ihn in Ehren halten. Was sollen wir mit diesen beiden tun?«, fragte Sam und deutete auf Tolotra und den Toten auf der Straße.
    »Liegen lassen. Je eher Sie nach Antananarivo kommen, desto besser.« Kid sah Sams und Remis ernste Mienen. »Verschwenden Sie keinen zweiten Gedanken an sie. Sie hätten Sie kaltblütig getötet.«
    »Woher wissen Sie das so genau?«, fragte Remi.
    »In den letzten fünf Jahren hat es hier dreiundsechzig Entführungen gegeben. Ganz gleich ob ein Lösegeld gezahlt wurde oder nicht, niemand kam lebend zurück. Glauben Sie mir, Ihnen wäre es genauso ergangen.«
    Sam und Remi ließen sich das durch den Kopf gehen und nickten schließlich. Sam schüttelte Kid die Hand und holte ihre Rucksäcke von der Ladefläche des Trucks, während Remi ihren Retter umarmte. Sie machten kehrt und entfernten sich in Richtung Range Rover.
    »Eine Kleinigkeit noch!«, rief Kid.
    Sam und Remi kamen zurück. Kid griff in seinen Rucksack und holte einen kleinen Jutebeutel heraus. Er drückte ihnen das Päckchen in die Hand. »Ein paar Trüffeln für bessere Zeiten«, sagte er. Dann überquerte er die Straße und verschwand im Unterholz des Dschungels.
    Sam drehte den Jutebeutel hin und her. Auf der Seite befand sich ein Logo in roter Stofffarbe – ein großes C und daneben, in kleineren Lettern, ussler Truffles.
    Remi sagte: »Das ist wirklich nett von ihm. Aber was mag ein ›ussler‹ sein?«

34
Madagaskar, Indischer Ozean
    Sie hatten fast die halbe Strecke nach Antananarivo zurück gelegt und näherten sich einem Dorf namens Moramanga an der Kreuzung der Routen 2 und 44, als ihr Satellitentelefon klingelte. Remi, die sich auf dem Beifahrersitz räkelte, nahm das Gespräch an. »Es ist Rube«, sagte sie nach einem Moment und schaltete dann die Mithörfunktion ein.
    »Hi, Rube«, rief Sam.
    »Wo seid ihr?«
    »Auf Madagaskar.«
    »Verdammt. Das hatte ich befürchtet.«
    Remi sagte: »Irgendwie habe ich den Eindruck, als sei es nicht nur eine ganz allgemeine Abneigung gegen Madagaskar, die dich so besorgt sein lässt.«
    »Jemand hatte eure Reisepässe auf dem Flughafen von Antananarivo markiert.«
    »Wann?«, fragte Remi.
    »Zwei Tage vor eurer Ankunft.«
    »Was genau heißt das?«, wollte Sam wissen. »Wir wurden nicht angehalten, als wir durch die Zollkontrolle gingen.«
    »Genau das macht mir Sorgen. Wenn es eine Anweisung auf Regierungsebene gewesen wäre, hätte man euch gestoppt. In der Agentensprache nennt man die Markierung eurer Pässe ›registrieren und melden‹. Jemand wollte nur wissen, wann ihr dort ankamt.«
    »Und es muss nicht unbedingt jemand sein, der zur Regierung gehört«, sagte Sam.
    »In Ländern der Dritten Welt, in denen das jährliche Durchschnittseinkommen nur ein paar hundert Dollar beträgt, kann man ein ›registrieren und melden‹ für den Preis einer Tasse Kaffee kaufen. Und da Rivera bereits bewiesen hat, dass seine Beziehungen bis nach Afrika reichen …«
    »Schon verstanden«, erwiderte Sam. »Empfehlungen?«
    »Geht davon aus, dass jemand ganz aktiv nach euch sucht; und geht weiter davon aus, dass die Leute euch finden werden. Kehrt auf keinen Fall nach Antananarivo zurück. Lasst euch von Selma einen privaten Flugplatz und einen Piloten suchen, dem es nichts ausmacht, für Bargeld tätig zu sein, und der sich nicht für Reisepässe interessiert.«
    Das war der Nachteil ihres derzeitigen Status. Weit davon entfernt, berühmt zu sein, genossen Sam und Remi in der Welt der Abenteurer und Schatzsucher jedoch einen gewissen Ruf, und während sie natürlich auch einige Kritiker hatten, wurden sie jedoch im Großen und Ganzen geachtet. Dabei erwischt zu werden, dass man mit falschen Pässen in Länder einreiste und sich wieder hinausschlich, konnte mehr Verdruss bereiten, als es die Bemühungen um Geheimhaltung wert waren: Gefängnisstrafen, Ausweisung, Schlagzeilen, zur Persona non grata erklärt zu werden und – vielleicht am wichtigsten – der

Weitere Kostenlose Bücher