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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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weit noch bis zur nächsten Asphaltstraße?«
    Remi zog die Karte zu Rate. »Vier Meilen.«

    Sie brauchten fast zehn Minuten, um diese Strecke zurückzulegen. Ein paar hundert Meter hinter ihnen hielt der Nissan immer noch ihr Tempo. Remis Aufmerksamkeit galt abwechselnd der Karte und ihrem möglichen Verfolger, den sie durch das Fernglas kontrollierte.
    »Was erwartest du, das sie tun?«, fragte Sam lächelnd.
    »Sie werden entweder verschwinden oder die Totenkopfflagge hissen.«
    »Gleich kommt die nächste Kreuzung. Wir sollten sie nach der Kurve sehen können.«
    Remi wandte sich in Fahrtrichtung um.
    Sam nahm den Fuß vom Gaspedal, zog den Rover durch die Kurve und beschleunigte wieder.
    »Sam!«
    In fünfzig Metern Entfernung stand ein rotes Nissan-SUV quer auf der Fahrbahn.
    »Da ist deine Totenkopfflagge!«, rief Sam.
    Er lenkte den Rover leicht nach links in die Fahrbahnmitte und zielte mit der Motorhaube direkt auf die Beifahrertür des Nissan. Dann trat er aufs Gaspedal, und der Motor des Rovers heulte auf.
    »Ich glaube nicht, dass sie Platz machen«, prophezeite Remi und stemmte sich gegen das Armaturenbrett.
    »Wir werden sehen.«
    Remi schaute über die Schulter. »Unser Verfolger hat die Lücke geschlossen.«
    »Wie nahe?«
    »Dreißig Meter, und er holt sehr schnell auf.«
    »Halte dich fest, Remi.«
    Mit dem Daumen auf dem Verriegelungsknopf zog Sam den Hebel der Handbremse nach oben. Innerhalb von zwei Sekunden wurde die Geschwindigkeit des Rovers um die Hälfte gedrosselt. Der Fahrer des Nissan, der kein Bremslicht sah, das ihn hätte warnen können, reagierte entschieden zu langsam. Der Nissan wurde in Sams Rückspiegel rasend schnell größer. Sam riss das Lenkrad nach rechts, tippte aufs Bremspedal, und der Nissan schwenkte nach links, um eine Kollision zu vermeiden. Sam schaute in den Seitenspiegel und sah den Nissan auf gleiche Höhe kommen. Er riss nun das Lenkrad nach links und wurde mit einem lauten Knirschen von Metall an Metall belohnt. Der rote Nissan füllte die Windschutzscheibe des Rovers aus. Sam kurbelte das Lenkrad scharf nach rechts, schlingerte an der Stoßstange des roten Japaners vorbei auf das Bankett, dann lenkte er den Rover wieder zurück auf die Fahrbahn.
    »Das war ein wenig knapp, Fargo«, tadelte Remi.
    »Tut mir leid. Siehst du den blauen?«
    Remi schaute nach. »Er ist noch da, etwa zweihundert Meter hinter uns. Der rote wendet gerade.«
    Innerhalb von zwei Minuten waren ihnen beide Nissans wieder auf den Fersen und versuchten, den Vorsprung aufzuholen. Während der Rover wahrscheinlich den stärkeren Motor hatte, verschaffte der niedrigere Schwerpunkt des Nissan den Verfolgern in den Kurven einen Vorteil. Langsam, aber stetig verkürzten die Nissans die Distanz zum Range Rover.
    »Irgendeine Idee?«, fragte Remi.
    »Ich bin offen für jeden Vorschlag.«
    Remi faltete die Karte auseinander und begann mit einem Finger an ihrer Route entlangzufahren, während sie vor sich hin murmelte. Sie holte einen der Reiseführer aus dem Handschuhfach, blätterte darin und setzte ihr Selbstgespräch fort.
    Plötzlich schaute sie hoch. »Kommt gleich eine Abzweigung nach links?«
    »Wir sind schon da.«
    »Nimm sie!«
    Sam befolgte die Anweisung, bremste scharf und lenkte den Rover auf die Schotterstraße. Ein Hinweisschild huschte vorbei: lac de mantasoa.
    »Mantasoa-See?«, fragte Sam. »Wollen wir angeln gehen?«
    »Dort gibt es Fähren«, erwiderte Remi und sah auf die Uhr. »Die nächste legt in vier Minuten ab.«
    Sam schaute in den Innenspiegel. Die beiden Nissans nahmen soeben die Kurve. »Irgendwie habe ich den Eindruck, als hätten wir keine Zeit, ein Ticket zu lösen.«
    »Ich dachte, dir würde irgendetwas Trickreiches einfallen.«
    »Mal sehen, was ich tun kann.«
    Die Straße ging in eine Folge abfallender Serpentinen über, die auf beiden Seiten von steilen Böschungen gesäumt wurden. Das Blätterdach des Dschungels schloss sich über ihnen und blendete die Sonne aus. Sie passierten ein mit brauner Farbe lackiertes Schild mit einem gelben P, einem Auto-Piktogramm und der Angabe 50M darauf.
    »Wir sind fast da«, sagte Remi. »Hoffen wir, dass dort Betrieb herrscht.«
    Sam bugsierte den Rover durch die letzte scharfe Kurve, und die Straße verbreiterte sich zu einem kleinen Parkplatz, der mit diagonal verlaufenden Linien bedeckt war. Rechts befand sich eine mit Bäumen bestandene Böschung; zur Linken, jenseits eines sorgfältig gepflegten Rasenstreifens, strömte

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