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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ruhig und glatt ein Fluss. Acht Fahrzeuge standen auf dem Parkplatz. Am Ende des Platzes, vor einer Wand aus Bäumen, stand eine kleine pavillonähnliche Hütte. Rechts davon begann eine Service-Straße, die mit einer Kette zwischen zwei Zaunpfählen versperrt war.
    »Ich sehe nichts von der Fähre«, stellte Sam fest, während er den Parkplatz in zügiger Fahrt überquerte.
    »Sie hat eben abgelegt.« Remi zeigte zum Fluss.
    Links vom Kartenschalter erkannte Sam einen Schaumstreifen auf dem Fluss. Er fuhr das Fenster nach unten, und in der Ferne konnten sie das typische rhythmische Klatschen von Schaufelrädern hören.
    »Sie sind da«, sagte Remi.
    Sam warf einen Blick in den Rückspiegel. Der blaue Nissan brachte gerade die letzte Serpentine hinter sich, dicht gefolgt von seinem roten Pendant.
    »Ich habe eine trickreiche Idee«, sagte Sam. »Oder eine ausgesprochen dämliche.«
    »Egal, es ist auf jeden Fall besser, als untätig rumzusitzen.«
    Sam rammte das Gaspedal aufs Bodenblech, umrundete die geparkten Fahrzeuge wie ein Slalomfahrer, dann hüpfte er mit dem Rover über den Bordstein auf den Rasen vor dem Kassenhäuschen. Die Reifen gerieten auf dem feuchten, kurz geschorenen Gras ins Rutschen; das Heck des Rovers schlingerte. Sam fing die Bewegung ab, lenkte nach rechts und nahm Kurs auf die Servicestraße.
    »Drück die Daumen, dass die Pfosten nicht zu tief eingegraben wurden«, sagte er. »Und gleich werden wir es wissen!«
    Remi kauerte sich in ihren Sitz und stemmte die Füße gegen das Armaturenbrett.
    Die Stoßstange des Rovers krachte gegen die Kette. Sam und Remi wurden nach vorn in ihre Sicherheitsgurte geworfen. Sams Stirn machte unsanft Bekanntschaft mit dem Lenkrad. In der Erwartung, dass sie still standen, blickte er hoch, wurde jedoch mit dem Anblick von Baumästen belohnt, die über die Windschutzscheibe wischten. Remi kontrollierte den Außenspiegel. Beide Pfosten an der Einfahrt waren entwurzelt worden – wie verfaulte Baumstümpfe.
    »Folgen sie uns?«, fragte Sam.
    »Noch nicht. Sie stehen beide noch auf dem Parkplatz.«
    »Gut. Lass sie ruhig noch ein wenig diskutieren.«
    Was Sam für eine Servicestraße gehalten hatte, war in Wirklichkeit kaum mehr als eine ausgefahrene Piste, wenig breiter als der Rover. Wie auch der Parkplatz wurde die rechte Seite von einer Böschung begrenzt; links von ihnen, durch eine Baumreihe, war das Flussufer zu sehen. Sam packte das Lenkrad fester und bemühte sich, den Rover auf dem schmalen Fahrweg zu halten.
    »Du hast ein kleines Horn an der Stirn«, stellte Remi fest und berührte vorsichtig den Punkt. »Wie ist dein Plan?«
    »Wir überholen die Fähre und erwischen sie beim nächsten Zwischenstopp. Jetzt bist du mit deinem Reiseführer wieder gefragt.«
    Sie blätterte sofort in dem kleinen Buch. »Er ist nicht besonders detailliert, fürchte ich.«
    »Ist kein Zwischenstopp verzeichnet?«
    Remi schüttelte den Kopf, dann nahm sie sich wieder die Landkarte vor. »Und eine Straße gibt es offenbar auch nicht.«
    »Interessant. Wir sind auf einer Straße, die es nicht gibt, unterwegs nach nirgendwo. Ist es möglich, dass auch unsere Freunde nicht existent sind?«
    Remi schaute zurück, bewegte dabei den Kopf hin und her, um zwischen den Bäumen etwas erkennen zu können. »Nein, tut mir leid, sie kommen hinter uns her.«
    »Und die Fähre?«
    »Nein, ich kann sie nicht … Moment! Da ist sie! Etwa zweihundert Meter hinter uns.« Ihre Augen leuchteten. »Es ist ein Mississippi-Raddampfer, Sam!«
    Die Piste stieg an, und der Untergrund wurde zerklüfteter, bis der Rover über freiliegende Baumwurzeln holperte. Am obersten Punkt der Anhöhe wurde der Untergrund wieder eben. Sam trat auf die Bremse. Knapp zehn Meter vor ihnen erhob sich eine Wand aus Bäumen. Parallel dazu verlief ein Wanderweg.
    Sam sagte: »Der Weg auf der linken Seite …«
    »Führt zum Fluss hinunter.«
    Sam schob den Schalthebel in die Park-Position und drückte auf den Knopf für die Verriegelung der Heckklappe. Die Klappe sprang auf. »Nimm alles, was wir haben.« Sie sammelten ihre Siebensachen ein, rannten zum Heck des Rovers und schnappten sich die Rucksäcke.
    Am Fuß der Gefällstrecke kam der blaue Nissan soeben um eine Straßenbiegung und nahm den Anstieg unter die Räder.
    Sam reichte Remi seinen Rucksack. »Schaffst du den auch noch?«
    »Klar.«
    »Dann renn.«
    Remi startete durch. Sam kehrte auf den Fahrersitz zurück, schaltete in den Rückwärtsgang und trabte dann

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