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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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neben dem Rover her und lenkte ihn zum Anfang des Abhangs. Er schlug die Tür zu und machte einen Satz zur Seite. Der Fahrer des Nissan sah den Rover auf sich zukommen und bremste scharf. Das Getriebe protestierte knirschend, als er überhastet in den Rückwärtsgang schaltete. Hinter ihm kam der rote Nissan um die Straßenbiegung und stoppte schlingernd.
    »Zu spät«, sagte Sam.
    Die Hinterräder des Range Rovers hüpften über nackte Wurzelstränge. Das Heck wurde hochgeschleudert und krachte auf die Motorhaube des Nissan. Die Fahrertür schwang auf. Sam zückte den Webley, duckte sich und schoss einmal. Die Tür schlug wieder zu. Sam wechselte das Ziel und jagte zur Vorsicht ein Projektil durch die Motorhaube des roten Nissan, dann machte er kehrt und nahm ebenfalls die Beine in die Hand.

    Wenig später holte Sam Remi ein. Sie hatte sich geirrt. Der Wanderweg führte nicht zum Fluss hinunter, sondern über ihn hinweg. Remi stand am Kopf einer Fußgängerbrücke. Als Sam zu ihr kam, reichte sie ihm seinen Rucksack. Hinter ihnen, jenseits der Baumreihe, riefen Stimmen einander auf Spanisch etwas zu.
    »Sieht zumindest etwas stabiler aus als die letzte Brücke«, sagte Remi. Die Konstruktion war bemerkenswert simpel – Holzplanken, Querbalken, Seile und zwei Spannkabel. Zu ihrer Linken konnten sie beobachten, wie sich der Bug der Fähre um die Flussbiegung schob, während schwarzer Qualm aus ihrem Schornstein wallte. Bis auf ungefähr ein Dutzend Fahrgäste an der Reling und ein paar auf dem Vorderdeck war das Schiff leer.
    »Komm schon«, drängte Sam und sprintete los. Remi blieb dicht hinter ihm.
    Sie stoppten in der Mitte des Brückenbogens. Die Fähre war von diesem Punkt noch etwa fünfunddreißig Meter entfernt. Sam schaute zum Ufer. Durch die Bäume gewahrte er eine heftige Bewegung und rudernde Arme. Jemand versuchte, den Abhang zu erklimmen.
    Remi beugte sich über das Brückengeländer. »Der Abstand ist viel zu groß, um zu springen.«
    »Zum Vorderdeck sicherlich«, gab Sam ihr recht. »Siehst du das Oberdeck hinter dem Steuerhaus? Das ist an die fünf Meter höher, vielleicht etwas weniger.«
    »Warum nehmen wir nicht das Dach des Steuerhauses? Es ist nur …«
    »Wir wollen versuchen, als blinde Passagiere mitzufahren. Winke, Remi, versuche Aufmerksamkeit zu erregen!«
    »Weshalb?«
    »Rivera wird wahrscheinlich nicht anfangen zu schießen, wenn er Zuschauer hat.«
    »Immer der Optimist.«
    Sie winkten und johlten. Leute auf dem Vorderdeck und an der Reling bemerkten sie und winkten zurück. Der Bug der Fähre glitt unter die Brücke.
    »Zehn Sekunden«, sagte Sam zu Remi. »Nimm den Rucksack vor die Brust. Sobald du auf dem Deck landest, zieh die Knie an und roll dich über den Rucksack ab. Okay, und los geht’s!« Sam half ihr über das Brückengeländer. »Bereit?«
    Remi ergriff seine Hand. »Du kommst doch auch, oder?«
    »Natürlich. Aber wenn du unten bist, such dir sofort eine Deckung für den Fall, dass sie doch noch schießen.«
    Das Dach des Steuerhauses verschwand unter ihren Füßen, wenig später vom Schornstein gefolgt. Schwarzer Qualm umwallte sie. Sam warf einen Blick nach links. Durch den Rauch beobachtete er, wie Itzli Rivera am Ende der Fußgängerbrücke stoppte. Ihre Blicke trafen sich für einen Moment, dann wandte Sam sich ab, drückte Remis Hand und sagte: »Spring!«
    Remi stürzte in den Qualm. Sam spürte, wie die Brücke unter ihm zu schwanken begann. Rivera und seine Männer waren im Anmarsch. Sam kletterte über das Geländer und blickte nach unten. Durch den Qualm sah er, wie Remi auf Händen und Knien das Deck überquerte.
    Sam sprang ins Leere.
    Er landete auf dem Deck, federte von seinem Rucksack hoch und rollte sich nach rechts. Aus dem Qualm kam Remi angekrochen und fasste nach seinem Unterarm. »Hier entlang.« Er folgte ihr blindlings, bis er gegen etwas stieß, das er als die hintere Außenwand des Steuerhauses identifizierte. Sie saßen nebeneinander, atmeten heftig, bis sich ihr Herzschlag wieder normalisiert hatte.
    Da die Brücke jetzt hinter ihnen lag, verteilte sich der Qualm aus dem Schornstein. In fünfzig Metern Entfernung standen Rivera und drei seiner Männer am Brückengeländer und starrten hinter ihnen her. Einer der Männer griff nach seinem Hosenbund und zog eine Pistole hervor. Sam machte es ihm nach, zog den Webley-Revolver heraus, hielt ihn hoch über seinen Kopf und winkte damit.
    Rivera sagte etwas zu dem Mann, der die Pistole wieder

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