Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
wegsteckte.
    Sam meinte: »Wink doch auch mal den netten Männern, Remi.«

36
Goldfish Point, La Jolla, Kalifornien
    »Geheimnisse wurden aufgedeckt und Rätsel gelöst«, verkündete Selma, während sie mit Pete und Wendy im Schlepptau den Arbeitsraum betrat.
    Sich noch immer an der Madagaskar-Zeit orientierend, saßen Sam und Remi am Arbeitstisch, jeder einen doppelten Espresso vor sich. Wieder hatten sie den größten Teil ihres Transatlantikflugs nach Hause verschlafen, und doch waren sie noch immer erschöpft.
    Nachdem sie von der Fußgängerbrücke auf den Raddampfer gesprungen waren, hatten sie beschlossen, die Touristenrolle zu spielen, und waren, nachdem sie sich so gut wie möglich gesäubert und präsentabel gemacht hatten, auf den Decks herumspaziert und hatten gemeinsam mit ihren Mitpassagieren die Landschaft betrachtet. Sie wurden nicht nur nicht nach ihren Fahrkarten gefragt, sondern ihnen wurden sogar von weiß befrackten Kellnern im großen Salon Cocktails und ein Abendessen serviert. Nachdem sie den Tag damit verbracht hatten, durch Höhlen zu kriechen, sich mit Krokodilen herumzuschlagen, gegen Rebellen zu kämpfen, von Bergen stürzenden Findlingen auszuweichen und durchs ländliche Madagaskar gehetzt zu werden, nutzten Sam und Remi jetzt die Chance, einfach nur gemütlich zusammensitzen zu können und verwöhnt zu werden.
    Zwei Stunden nachdem sie an Bord gesprungen waren, legte der Dampfer an einem Pier an, der zu einer bewaldeten Halbinsel gehörte. Sam und Remi gingen mit allen anderen Passagieren an Land und gelangten durch einen Torbogen auf einen gepflegten Kiesweg. An seinem Ende stand ein vierstöckiges Gebäude, dessen Baustil irgendwo zwischen Südstaatenplantage und französischem Landhaus anzusiedeln war. Ein Schild an einem Pfosten verkündete: HÔTEL HER-MITAGE.
    Verblüfft darüber, ein solches Etablissement mitten in der madagassischen Wildnis anzutreffen, blieben Sam und Remi unschlüssig draußen stehen, während die restlichen Passagiere der Fähre durch den überdachten Eingang verschwanden.
    Hinter ihnen sagte eine weibliche Stimme in makellosem Französisch: »Willkommen im Hôtel Hermitage.«
    Sam und Remi drehten sich um und sahen eine dunkelhäutige Frau in blauem Rock und schneeweiß gestärkter Bluse lächelnd vor sich stehen.
    Remi fragte: »Parlez-vous anglais?«
    »Natürlich, Madam. Kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Sam berichtete: »Es sieht so aus, als hätten wir unsere Reisegruppe verloren. Können Sie für uns eine Fahrgelegenheit zurück nach Tsiafahy organisieren?«
    Die Frau lächelte. »Bien sûr. «
    Eine Stunde später trafen sie in Tsiafahy ein. Ein Telefonat mit Selma verschaffte ihnen für die Nacht ein Zimmer in einer privaten Unterkunft, und schon am nächsten Morgen bestiegen sie eine Chartermaschine nach Maputo, Mozambique.

    Jetzt nahm Selma neben ihnen auf einem Hocker Platz. »Sie beide sehen müde aus.«
    Sam sagte: »Vielleicht haben wir Sie nicht ausreichend mit den Details unseres madagassischen Abenteuers unterhalten.«
    Selma nickte und wedelte mit der Hand. »Krokodile, Rebellen, Felsbrocken … ja, ich erinnere mich. Unterdessen haben wir eifrig daran gearbeitet, das Entwirrbare zu entwirren.«
    »Das ist nicht der Rede … Haben wir die Brücke erwähnt, die wir …«
    Remi schaltete sich ein. »Selma, Sie haben unser volles, wenn nicht gar lebhaftestes Interesse.«
    »Gut. Der Reihe nach: Wir haben Ihre Proben von dem Auslegerboot ins Labor in Point Loma geschickt. Die Ergebnisse müssten in zwei Tagen vorliegen. Entsprechend Ihrer Bitte, Remi, habe ich Ihre Fotos von dem Boot und den gescannten Orizaga-Kodex per E-Mail an Professor Dydell übermittelt. Er meinte, er werde sich mit einem ersten vorläufigen Kommentar dazu spätestens morgen melden.«
    Remi sah Sams fragenden Gesichtsausdruck und sagte: »Stan Dydell. Mein Anthropologie-Lehrer am Boston College. Selma, haben Sie …«
    »Ich habe ihm keine Details mitgeliefert, sondern lediglich gesagt, Sie wünschten sich eine kursorische Untersuchung von ihm. Kommen wir zu unserem geheimnisvollen Mr Blaylock«, fuhr Selma fort. »Pete und Wendy und ich selbst …«
    »Vorwiegend wir«, warf Wendy ein.
    »… haben die meisten Briefe Blaylocks an Ophelias Schwester Constance gelesen. Miss Cynthia irrt sich: Wir nehmen an, dass es doch so etwas wie Liebe zwischen Blaylock und Constance gab – allerdings mehr von ihrer Seite als von seiner.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Die ersten

Weitere Kostenlose Bücher