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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sämtliches wichtige Material aus dem Lagerraum des Museums entfernt und bei sich zu Hause versteckt. Und tatsächlich, als er am nächsten Morgen ins Museum kam, war dort eingebrochen worden.
    Rivera erschien ein paar Stunden später, die Freundlichkeit selbst. Während der Nacht hatte Morton einige Papiere Blaylocks aussortiert – Seiten aus seinem Tagebuch, das Originalmanuskript der Biografie, ein paar Zeichnungen und Karten …«
    »Moreaus Madagaskar-Karte«, erkannte Remi scharfsinnig.
    »Genau. Er hatte die winzigen schriftlichen Anmerkungen darauf entdeckt, diesen Teil abgerissen und den größeren Rivera überlassen. Morton sagt, Rivera schien damit zufrieden gewesen zu sein. Sie vollzogen den Handel, und Rivera verabschiedete sich. Clever, wie er ist, hatte Morton gedacht, dass Rivera nicht so leicht abzuspeisen sei, daher verlagerte er das Blaylock-Material abermals, und zwar aus seinem Haus an einen anderen Ort.«
    »Und in dieser Nacht wurde in sein Haus eingebrochen«, sagte Sam.
    »Richtig. Morton sorgte dafür, dass er die ganze Nacht mit Freunden unterwegs war. Die Täuschung gelang, sagte er. Rivera habe sich nicht mehr blicken lassen.«
    »Und dann kommen wir fünf Jahre später und stellen die gleichen Fragen.«
    »Warum hat er uns nicht genauso ausgetrickst?«
    »Er sagte, er habe Sie auf Anhieb gemocht. Außerdem wollte er sich zur Ruhe setzen und für seine Enkelkinder sorgen. Als Sie ihm sechzigtausend anstatt zwanzigtausend boten, entschied er sich, alles zu übergeben und nichts zurückzuhalten.«
    »Demnach wissen wir nicht, was Rivera weiß, oder?«, fragte Remi.
    »Nein«, gab Sam zu. »Unglücklicherweise hat Morton ihm genug verkauft, um ihn den richtigen Weg finden und einige Fortschritte machen zu lassen, aber es reicht nicht aus, um zum Ziel zu gelangen. Jetzt, da wir mitmischen, brauchen sich Rivera und Garza nur an unsere Fersen zu heften. Wir müssen also damit rechnen, dass sie irgendwann wieder auftauchen werden – wenn sie nicht schon längst irgendwo in der Nähe lauern.«
    »Was mich zum nächsten Punkt bringt«, sagte Selma. »Wir haben die restlichen Briefe Blaylocks an Constance entschlüsselt. Wollen Sie das Datum seines letzten Briefs erraten?«
    »Nein«, lehnte Sam ab.
    »Nicht mal das Jahr?«
    »Selma!«
    »Achtzehnhundertdreiundachtzig.«
    Remi schüttelte entgeistert den Kopf. »Das heißt, dass er elf Jahre hier draußen zugebracht hat und seinem Schatz nachgejagt ist. Mein Gott!«
    »Was ist mit den Briefen in der Zeit dazwischen?«, wollte Sam wissen.
    »Es gab immer nur ein paar pro Jahr, nachdem Blaylock die Shenandoah II gekapert hatte. Wie gewohnt bestand der größte Teil des Textes aus Reisebeschreibungen … er gefiel sich in der Rolle des kühnen Abenteurers. In den Briefen tauchen sämtliche Geschichten aus Mortons Biografie auf. Sie waren reine Augenwischerei. Eine seiner verschlüsselten Nachrichten an Constance lässt vermuten, dass er überzeugt war, Dudley und die anderen hätten seine Lüge in Bezug auf die Shenandoah II durchschaut und wären hinter ihm her.«
    »Waren sie es denn?«
    »Soweit ich es beurteilen kann, nein. Und wenn sie es wussten, dann war es ihnen wahrscheinlich egal. Die Shenandoah II war verschwunden. Sie war keine Bedrohung mehr. Blaylock hatte seinen Auftrag erledigt.«
    »Zurück zu seinem letzten Brief«, sagte Sam.
    »Richtig. Er trägt als Datum den 3. August 1883 und wurde in Bagamoyo aufgegeben. Ich zitiere den wichtigen Abschnitt:
    Habe endlich den Hinweis entdeckt, den ich so lange gesucht hatte. Mit Gottes Hilfe finde ich den Ursprung meines großen grünen, mit Diamanten besetzten Vogels und kassiere meine mir so lange vorenthaltene Belohnung. Breche morgen zur Sundastraße auf. Rechne mit einer Reisedauer von 23-25 Tagen. Schreibe wieder so bald wie möglich.
    Grüße,
    W. «

    »Sie sagten Sundastraße, oder?«, fragte Sam.
    »Ja.«
    Sam hielt inne. Er schloss für einen kurzen Moment die Augen, wobei sein Gesicht den Anflug eines Lächelns zeigte. Remi fragte: »Was ist los?«
    »Blaylock hat Bagamoyo am 3. August 1883 verlassen. Von der von ihm geschätzten Reisezeit ausgehend müsste er sein Ziel, die Sundastraße, einen oder zwei Tage vor oder nach dem siebenundzwanzigsten August erreicht haben.«
    »Okay …«
    »In der Sundastraße befand sich die Vulkaninsel Krakatau, und der siebenundzwanzigste August war der Tag, an dem der Vulkan explodierte.«

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    Als begeisterte Freizeithistoriker wussten Sam und

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