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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Remi verfolgten, wie Selma das Dokument studierte, wobei ihr Blick auf dem Bildschirm hin und her wanderte.
    Schließlich meinte sie: »Viel ist das nicht. Wir haben sämtliche Schiffswracks überprüft, die in den entsprechenden Datenbanken aufgeführt werden, und nur achtzehn mögliche Fundorte in den Gewässern rund um Sansibar gefunden. Dann haben wir das Gebiet sogar in alle Himmelsrichtungen um fünfzig Meilen ausgeweitet. Von den achtzehn sind bisher vierzehn identifiziert, und von denen liegt nur einer so nahe wie die Ophelia an dem angenommenen Zeitrahmen.«
    »Fahren Sie fort.«
    »Die Glasgow. 1877 in Auftrag gegeben, nachdem der Sultan von Sansibar seine Flotte im Sturm von 1872 verloren hatte. Das Schiff wurde 1878 ausgeliefert. Aber der Sultan zeigte sich nicht sehr beeindruckt, daher lag es verlassen und unbenutzt bis zum Britisch-Sansibarischen Krieg vor Sansibar vor Anker, als die Engländer es mit Schiffsgeschützen versenkten.
    Im Jahr 1912 wurde das Schiff von einer Bergungsfirma bis auf sein Grundgerüst ausgeschlachtet. Der größte Teil der Trümmer wanderte wieder ins Meer. In den Siebzigern wurden der Motorblock der Glasgow, die Schraubenwelle, einiges Geschirr und ein paar Neun-Pfund-Ge­schützgranaten an der gleichen Stelle gefunden.«
    »Und wo ist das?«, fragte Remi.
    »Etwa zweihundert Meter vor dem Strand von Stone Town. Tatsächlich konnten Sie die Stelle sogar sehen, als Sie an dem einen Abend in dem Restaurant in Stone Town gegessen haben.«
    »Also etwa fünfzehn Meilen Luftlinie von der Stelle entfernt, an der wir die Glocke der Ophelia gefunden haben«, sagte Sam. »Dann können wir die Glasgow streichen. Was sonst noch?«
    »Vier Wracks in der Datenbank sind noch nicht identifiziert. Eins liegt fünfunddreißig Meilen weit im Norden im Pangani-Fluss; die nächsten beiden fünfzig Meilen entfernt im Norden in der Tanga Bay; und das letzte liegt vor Bongoyo Island in der Msasani Bay von Daressalam. Soweit ich weiß, ist das Wasser an keiner Stelle tiefer als zehn Meter.«
    »Zehn Meter klares Wasser«, fügte Sam hinzu. »Wir erkundigen uns mal in den dortigen Tauchshops. Möglicherweise hat jemand die Wracks schon längst identifiziert, jedoch nie etwas darüber verlauten lassen. Wahrscheinlich sind sie jetzt nicht mehr als beliebte Tauchobjekte.«
    »Tut mir leid, dass ich mit leeren Händen dastehe«, entschuldigte sich Selma.
    »Das tun Sie doch gar nicht«, widersprach Remi. »Etwas auszuschließen ist manchmal genauso wichtig wie etwas einzubeziehen.«
    »Zwei andere Dinge noch. Mrs Fargo, Sie hatten mit Ihrer Vermutung recht, was diese beiden Namen betrifft. Sie kommen aus dem Nahuatl und sind alte aztekische Namen. Aus welchem Grund auch immer, aber es zeichnet sich in dieser Hinsicht während der letzten paar Jahre in Mexico City so etwas wie ein Trend ab …«
    »Die Partido Mexica Tenochca«, sagte Remi. Sie bemerkte Sams verwirrten Gesichtsausdruck und fügte hinzu: »Der derzeitige Präsident ist ein Über-Nationalist, der mit der Epoche vor der spanischen Invasion liebäugelt. Er fordert aztekische Namen, einen darauf ausgerichteten Geschichtsunterricht in den Schulen, die Wiedereinführung alter religiöser Bräuche sowie Kunst, die aus dieser Tradition erwächst …«
    »Zu allem anderen sind Rivera und seine Kumpels also auch noch politische Fanatiker«, meinte Sam trocken. »Das hat uns gerade noch gefehlt.«
    »Was sonst noch, Selma?«
    »Ich habe mir die Bilder von der Glocke, die Sie mir geschickt haben, genau angesehen. Ich nehme an, Sie haben den Klöppel bemerkt?«
    »Sie meinen, dass er fehlt?«, fragte Sam. »Das ist uns aufgefallen, ja.«
    Sam trennte die Verbindung, dann sah er Remi fragend an. »Zeitungen?«
    Sie nickte. »Zeitungen.«

    Sam und Remi waren, was das Recherchieren betraf, Verfechter der Pyramiden-Theorie: Man fängt an der Spitze der Pyramide, also mit dem Spezifischen, an und arbeitet sich nach unten bis zum Allgemeinen durch. Die ersten Suchbegriffe, die sie ausprobierten, lauteten Ophelia, Wrack und entdeckt. Sie wunderten sich nicht, dass sie die gleichen Treffer landeten wie Selma schon vor ihnen. Als Nächstes versuchten sie es mit berühmt, Schiffswracks und Sansibar und erhielten die erwarteten Ergebnisse: aufgeplusterte Geschichten über die Glasgow und die El Majidi, ein weiteres Schiff, das dem Sultan von Sansibar gehört hatte und dem Orkan im Jahr 1872 zum Opfer gefallen war, und die HMS Pegasus, die 1914 nach einem

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