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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Blaylock-Museum.«
    »Ja, ist dasselbe. Anderes boma. Ein Kilometer weiter. Livingstone Cross, ja?«
    »Ja. Asante sana« , erwiderte Sam.
    »Gern geschehen, bye-bye.«
    Mit einem Zungenschnalzen setzte der Junge mit dem Esel seinen Weg fort.
    »Dein Swahili wird immer besser«, stellte Remi anerkennend fest.
    »Bitte mich bloß nicht, Essen zu bestellen. Dir würde gewiss nicht gefallen, was man uns dann vorsetzt.«
    »Was meinte er mit Crazy Man House?«
    »Ich vermute, das werden wir beizeiten erfahren.«

    Sie fanden das andere boma ohne viel Mühe, indem sie sich an seinen weiß getünchten Mauerzinnen orientierten, bis sie den mit gemahlenem Muschelkalk bestreuten Parkplatz erreichten. Hier gingen zahlreiche Einheimische ihrem Gewerbe nach, verkauften Speisen und alle möglichen Waren aus Läden und von Handkarren, die mit bunten Markisen überdacht waren. Sam und Remi stiegen aus und machten sich zu Fuß auf die Suche nach einem Hinweiszeichen mit der Aufschrift Blaylock oder Crazy Man. Nach zwanzig Minuten fruchtlosen Herumstreifens blieben sie schließlich vor dem Karren eines fliegenden Händlers stehen, kauften zwei eisgekühlte Flaschen Coca-Cola und erkundigten sich nach dem Weg zu ihrem Ziel.
    »Ja, Crazy Man House«, sagte der Mann. Er deutete nach Westen auf eine enge Gasse. »Zweihundert Meter in diese Richtung, erst Mauer, dann dicke Bäume. Gehen rechts bis zu Weg, dort Haus.«
    »Asante sana« , sagte Remi.
    »Starehe. «

    Wie beschrieben gelangten sie zu einer hüfthohen Lehmziegelmauer vor einem Wäldchen aus Akazien und wildem Lavendel. Sie wandten sich nach rechts und stießen nach knapp zehn Metern auf eine Öffnung in der Mauer. Auf der anderen Seite brachte sie ein gewundener Pfad durch den Wald zu einem weißen Lattenzaun, hinter dem sie ein altes Schulgebäude erkennen konnten. Es war lang gestreckt und schmal. Seine Außenfassade war buttergelb mit dunkelblauen Fensterläden. Auf einem mit Schwarz auf Weiß handbemalten Schild über der Verandatreppe war BLAYLOCK MUSEUM UND SOUVENIR SHOP zu lesen. Die letzten drei Worte wiesen eine völlig andere Handschrift auf, so als wären sie nachträglich hinzugefügt worden.
    Eine Glocke über der Tür schlug an, als sie eintraten. Eine lange Reihe von Hand bearbeiteter Stützpfeiler verlief in der Mitte des Raums und trug Dachsparren, von denen Dutzende nachlässig ausgestopfter afrikanischer Vögel in Posen herabhingen, die sie, wie Sam und Remi annahmen, in vollem Flug darstellen sollten. Auf den Dachsparren über ihren leblosen Vettern und Cousinen hockten mehrere höchst lebendige Tauben. Ihr Gurren hallte durch den weiten Raum.
    Die Wände wurden von Korbregalen beherrscht, von denen nicht einmal zwei die gleiche Höhe, Breite oder Tiefe oder auch nur Farbe hatten. Ebenfalls in der Mitte des Raums, zwischen den Stützpfosten, standen acht wacklige Kartentische, die mit fadenscheinigen Tüchern bedeckt waren. Sowohl in den Regalen als auch auf den Kartentischen drängten sich Hunderte Exemplare von Volkskunst-Nippes: kleine Statuen von Giraffen, Löwen, Zebras, Dikdiks, Schlangen und Menschen aus Holz und Elfenbein; Kollektionen von Messern – von winzigen Taschenmodellen bis hin zu Dolchen, die aus Knochen geschnitzt waren; handbemalte Fetische mit Federn und Baumrinde; handgezeichnete Landkarten auf Tierhaut; mit Kohlestift gezeichnete Porträts und Landschaften; Kompasse; Wassersäcke aus Tiermägen und mehrere Webley-Revolvermodelle und Patronen unterschiedlichen Kalibers.
    »Willkommen im Blaylock Museum und Souvenir Shop«, rief eine Stimme in überraschend gutem Englisch.
    Am hinteren Ende des Raums stand ein einsamer Kartentisch, den sie noch nicht bemerkt hatten. Dahinter saß ein älterer dunkelhäutiger Mann, der eine Baseballmütze der Baltimore Orioles auf dem Kopf hatte und ein weißes GOT-MILK?-T-Shirt trug.
    Sam und Remi gingen hinüber und stellten sich vor.
    »Ich bin Morton«, erwiderte der Mann.
    »Verzeihen Sie, aber was ist das hier?«, fragte Sam.
    »Das Blaylock Museum und Souvenir Shop.«
    »Ja, ich weiß, aber wem ist es gewidmet?«
    »Dem größten unbesungenen afrikanischen Entdecker, der jemals einen Fuß auf den Dunklen Kontinent gesetzt hat«, erwiderte der Mann. Offenbar spulte er diese Ansprache mehrmals am Tag ab. »Der Mann, dem Hunderte ihr Leben und die Leben ihrer Enkelkinder verdanken: Winston Lloyd Blaylock, Mbogo von Bagamoyo.«
    »Der Mbogo von Bagamoyo« , wiederholte Sam. »Der Büffel von

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