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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wieder zurück zu Sam, der gerade einen Gehstock betrachtete, der an der Wand hing.
    »Sie sagt, alles entspräche den Tatsachen. Das Museum existiert an dieser Stelle seit 1915.« Sam reagierte nicht. Er stand vollkommen still da und hatte nur Augen für den Stock. »Sam? Hörst du mich? Was fasziniert dich so?«
    »Fällt dir daran irgendetwas Ungewöhnliches auf?«, murmelte er.
    Remi betrachtete das Exponat ein paar Sekunden lang. »Nein, eigentlich nicht.«
    »Sieh dir den Kopf an … das Metallstück mit dem runden Ende.«
    Sie tat ihm den Gefallen, legte den Kopf schief, kniff die Augen zusammen und meinte dann: »Ist das …?«
    Sam nickte. »Der Klöppel einer Glocke.«
    Sie betrachteten das Objekt noch einige weitere Sekunden, dann wandte sich Sam zu Morton und fragte: »Wie viel für alles?«

13
Sansibar
    »Wie bitte?«, drang Selmas Stimme aus dem Telefonlautsprecher. »Sagen Sie das noch mal. Was soll hierhergeschickt werden?«
    Vom Beifahrersitz des Toyota aus meldete sich Remi zu Wort. »Nicht das gesamte Museum, Selma, nur sein Inhalt. Das Ganze wiegt um die …« Sie sah fragend zu Sam hinüber, der meinte: »Fünf- bis siebenhundert Pfund.«
    Selma sagte: »Ich hab’s gehört.« Sie seufzte. »Wen soll ich …«
    »Der Name des Eigentümers lautet Morton Blaylock. Wir bringen ihn im Mövenpick Royal Palm in Daressalam unter, während ihr beide den Transport organisiert. Spätestens heute Nachmittag hat er ein neu eingerichtetes Konto bei der Barclay’s Bank. Überweisen Sie ihm dreißigtausend Dollar von unserem Geschäftskonto, danach noch einmal dreißigtausend, wenn alles zusammengepackt wurde und zu Ihnen unterwegs ist.«
    »Sechzigtausend Dollar?«, fragte Selma. »Sie haben sechzigtausend Dollar bezahlt? Wissen Sie, wie viel das in tansanischen Shilling ist? Ein Vermögen. Haben Sie wenigstens mit ihm gefeilscht?«
    »Er wollte zwanzig«, erwiderte Sam. »Wir haben ihm mehr gegeben, Selma. Er ist ein todgeweihter Mann, und er hat Enkelkinder auf dem College.«
    »Für mich klingt er wie ein Betrüger.«
    »Das glauben wir nicht«, erwiderte Remi. »Der Stab ist knapp über zwei Meter lang, besteht aus schwarzem Eisenholz und hat als Knauf den Bronzeklöppel der Ophelia- Glocke .«
    »Müssen Sie mich unbedingt auf den Arm nehmen?«
    Sam erwiderte: »Sie werden es selbst sehen. Morton packt den Gehstock zur ersten Lieferung aus dem Museum. Außerdem schicken wir Ihnen per FedEx ein Exemplar von Blaylocks Biografie. Sie müssen ihr mit Ihren besonderen Fähigkeiten zu Leibe rücken. Nehmen Sie sie auseinander, suchen Sie nach Querverweisen für jeden Namen, jeden Ort, jede Beschreibung … Sie wissen ja, was zu tun ist.«
    »So aufgeregt habe ich Sie beide nicht mehr gehört, seit Sie mich damals aus dieser Höhle in den Alpen angerufen haben.«
    »Wir sind tatsächlich aufgeregt«, bestätigte Remi. »Es scheint, als habe Winston Blaylock einen großen Teil seines Lebens mit der Suche nach einem wertvollen Schatz verbracht, und wenn wir nicht völlig schiefliegen, muss es etwas sein, das wir, wenn es nach Rivera und seinem Boss geht, auf keinen Fall finden sollen. Blaylock könnte unser Rosetta-Stein sein.«
    Sam lenkte den Land Cruiser auf die Straße, die zu ihrem Haus führte, dann rammte er den Fuß aufs Bremspedal. Ihr Abstand vom Haus betrug etwa einhundert Meter, als er sah, wie eine Gestalt den Patio überquerte und in den Büschen verschwand.
    Remi sagte noch: »Selma, wir rufen zurück«, dann unterbrach sie die Verbindung. »Sind sie es, Sam?«
    »Sie sind es. Schau mal auf den Patio. Die Glocke ist weg.«
    Immer noch weit vor ihnen und weiter rechts tauchte die Gestalt aus dem Gebüsch auf, das den Strand säumte, und sprintete zum Wasser hinunter, wo ein siebenundzwanzig Fuß langes Rinker-Powerboot ihrem Andreyale gegenüber am Pier lag. Knapp einen Kilometer weiter draußen ankerte die Yacht Njiwa. Auf dem Achterdeck des Rinkers standen zwei Gestalten. Der Dritte im Bunde war eindeutig die Glocke der Ophelia zwischen ihnen.
    »Verdammt«, fluchte Sam mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Wie haben sie uns gefunden?«, fragte Remi.
    »Keine Ahnung. Halt dich fest.«
    Er gab Gas. Die Reifen fraßen sich in den Schotter, während der Land Cruiser einen Satz vorwärts machte. Sam verfolgte, wie die Tachonadel zur Siebzig und weiter aufwärts wanderte, dann riss er das Lenkrad erst nach links, dann nach rechts und steuerte geradewegs auf die unter Gestrüpp verborgene

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