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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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das Risiko eingehen, die Polizei auf sich aufmerksam zu machen.«
    »Ich denke, wir sind von zweitrangiger Bedeutung für ihn. Jetzt besitzen sie das, weswegen sie hergekommen sind. Ohne das haben wir nicht mehr zu bieten als eine interessante Geschichte. Sam, was um alles in der Welt kann bloß an dieser Glocke so wichtig sein?«

    Um auf Nummer sicher zu gehen, kamen sie darin überein, dass die Villa als Bleibe nicht mehr für sie geeignet war. Sie packten ihre wenigen Habseligkeiten, die sich noch darin befanden, zusammen, stiegen wieder in den Toyota und fuhren gut zwölf Kilometer nach Chakwa, eine südlich gelegene kleine Stadt, deren einzige Bedeutung darin bestand, dass sie die Behörde mit dem seltsamen Namen Zanzibar Institute of Financial Administration in seinen Mauern beherbergte. Am Hafen fanden sie ein Restaurant mit Meerblick und Klimaanlage und betraten es. Dort baten sie um einen ruhigen Platz in der Nähe eines Aquariums. Remi deutete aus dem Fenster. »Ist das …?« Sam folgte ihrem Finger. Zwei Meilen von der Küste entfernt konnten sie die Njiwa sehen, die sich immer noch mit mäßiger Geschwindigkeit auf südlichem Kurs befand. Sam murmelte einen halblauten Fluch und trank einen Schluck Eiswasser.
    »Und – was willst du deswegen unternehmen?«, bohrte Remi.
    Sam zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht, ob mein Ego heftig genug angekratzt ist, weil sie etwas gestohlen haben, das in unseren Besitz zu bringen verdammt viel Mühe gemacht hat. In meinen Augen reicht das nicht als Grund aus, um Gefahr zu laufen, von ihnen noch einmal ins Visier genommen zu werden.«
    »Es ist mehr als das. Wir wissen, wie wichtig es für sie ist, dass niemand etwas von der Glocke oder von dem Schiff erfährt, zu dem sie gehörte. Wahrscheinlich haben sie deswegen sogar schon einen Mord begangen. Entweder zerstören sie die Glocke, oder sie versenken sie an der tiefsten Stelle des Ozeans, damit sie niemand mehr finden kann. Sie ist ein wichtiger Zeuge der Geschichte, und sie behandeln sie wie ein Stück Schrott.«
    Sams Mobiltelefon trällerte. Nach einem Blick auf das Display sagte er »Selma« zu Remi und schaltete die Mithörfunktion ein. Wie immer kam Selma ohne Einleitung zur Sache. »Mit Ihrer Glocke haben Sie einen interessanten Fund getan.«
    »Hatten«, erwiderte Sam. »Wir haben sie nicht mehr.« Er berichtete, was geschehen war.
    Remi meinte: »Erzählen Sie es uns trotzdem, Selma.«
    »Was wollen Sie zuerst hören, die faszinierende oder die erstaunliche Neuigkeit?«
    »Die faszinierende.«
    »Wendy hat wie immer gekonnt mit Photoshop herumgezaubert und die Bilder auf verschiedenste Art und Weise gefiltert. Das meiste, was sie dazu erzählt hat, habe ich sowieso nicht verstanden, aber so viel ist hängen geblieben: Unter der Kruste aus Muschelkalk befindet sich eine Inschrift.«
    »Mit welcher Bedeutung?«, fragte Sam.
    »Das wissen wir nicht genau. Zu erkennen sind einige Symbole, ein paar Worte in Swahili, ein wenig Deutsch, Piktogramme, aber von allem nicht genug, um darin irgendeinen Sinn zu erkennen. Alles weist darauf hin, dass fast die gesamte Innenseite der Glocke damit bedeckt ist.«
    »Okay, und jetzt die erstaunliche Neuigkeit«, bat Remi.
    »Wendy konnte ein paar weitere Buchstaben des Namens unter Ophelia sichtbar machen. Außer den ersten beiden, S und H, und dem letzten, ebenfalls H, fand sie zwei Buchstaben in der Mitte, nämlich ein doppeltes N mit einem Buchstaben dazwischen, der nicht zu entziffern war.«
    Während Selma sprach, hatte Remi eine Serviette aus dem Spender auf dem Tisch genommen und begonnen, zusammen mit Sam das Buchstabenrätsel zu lösen.
    Selma fuhr fort: »Wir haben die Buchstaben und die Reihenfolge in ein Anagramm-Programm eingegeben und die Ergebnisse mit den Schiffswrack-Datenbanken verglichen und kamen schließlich zu …«
    »Shenandoah« , sagten Sam und Remi gleichzeitig.

14
Sansibar
    Das Confederate States Ship Shenandoah faszinierte Sam und Remi schon lange, aber sie hatten bisher nie ausreichend Zeit gehabt, um das Rätsel hinter der Legende aufzulösen. Nun schien es, als überreiche ihnen das Schicksal eine bronzene Einladung in Gestalt einer Schiffsglocke.
    Die Shenandoah, ein 1160 Bruttoregistertonnen großer Dampfkreuzer, lief im August 1863 unter dem Namen Sea King in der Schiffswerft Alexander Stephen & Sons am Clyde in Schottland vom Stapel. Mit ihrem Stahlgerüst, dem Teakholzdeck und einem geschwärzten Rumpf war die Sea King entsprechend

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