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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Geschichte und Archäologie wartete Dobo noch immer darauf, dass er mit einem Artefakt konfrontiert wurde, das er nicht restaurieren konnte.
    Da Selma aus Rumäniens direkter Nachbarschaft, Ungarn, stammte, liebten sie und Dobo es, ebenso von den alten Zeiten in ihrer jeweiligen Heimat zu schwärmen wie sich darüber zu streiten.
    »Sie sagte, er werde den ganzen Tag daran arbeiten«, fügte Remi hinzu.
    »Was, sind die Wellen heute so schlecht?«
    »Sie sind furchtbar.«
    »Wie kommen sie mit dem Tagebuch weiter?«
    »Sie meinte nur, sie arbeiteten noch immer daran.«
    Damit wollte Selma sagen, dass sich allmählich ein Erfolg abzeichnete, der jedoch durch weitere lästige Fragen gefährdet sein könnte.
    »Sie erwähnte außerdem die Spirale und die Fibonacci-Folge. Sie haben festgestellt, dass sie überall zu finden ist. Wie ein Mantra. Wirklich ein interessanter Mann, dieser Blaylock.«
    Sam klimperte mit den Autoschlüsseln und sagte: »Lass uns endlich losfahren.«
    »Was hast du genommen?«
    »Einen Cadillac Escalade.«
    »Sam …«
    »Mit Hybridantrieb.«
    »Okay.«

    Für Sam und Remi verkörperte Savannah südlichen Charme und geschichtsträchtige Vergangenheit – es steckte in jeder Biegung ihrer mit Eichen und Louisiana-Moos gesäumten Straßen; es schwebte über ihren mit blühenden Kirschbäumen bestandenen Plätzen und den gepflegten Denkmälern; es zierte die Balkone und Mauern in Gestalt von Hortensien und Geißblattblüten und drang aus den Fassaden der mit Säulen geschmückten Plantagenhäuser im Greek-Revival-Stil und den weitläufigen neoklassizistischen Anwesen. Sogar das Zirpen der Zikaden gehörte zum Charme Savannahs. Letztlich war es ihre Liebe zu Savannah gewesen, die sie Seversons Reisevorschlag hatte unwidersprochen annehmen lassen. Auf die Frage nach einer Andeutung hinsichtlich dessen, was sie hier erwarte, hatte die Bibliothekarin lediglich mit einem verschmitzten Lächeln erwidert: »Ich denke, Sie werden dort etwas finden, das Ihnen vertraut ist.«

    Trotz der Hitze ließen sie die getönten Fenster offen, damit sie die Landschaft betrachten konnten. Während sie mit einer Hand ihren flatternden Strandhut festhielt, fragte Remi: »Wohin genau fahren wir?«
    »Whitaker Street, in der Nähe des Forsythe Park. Sehr nahe beim Heyward House, glaube ich.«
    Das Heyward House, Sommerresidenz eines ehemaligen Plantagenbesitzers und Mitunterzeichners der Unabhängigkeitserklärung, war eine der zahlreichen Sehenswürdigkeiten des historischen Stadtteils Bluffton. Ein Spaziergang durch Bluffton war gleichzeitig ein Spaziergang durch die Geschichte.
    Sie parkten auf der Ostseite des Forsythe Park unter einer ausladenden Eiche und gingen einen Block weit nach Süden bis zu einem graubraunen Haus mit minzgrünen Fensterläden. Sam verglich die Adresse des Hauses mit der Adresse, die Severson ihnen aufgeschrieben hatte.
    »Das ist es.«
    Auf einem handbemalten Schild über der Verandatreppe war in geschwungener Kursivschrift zu lesen: MISS CYNTHIA’S MUSEUM AND GALLERY.
    Während sie die Treppe hinaufstiegen, hob ein magerer Coonhound mit weißer Schnauze den Kopf von der Matte, auf der er lag, gab einen einzigen Heulton von sich, dann ließ er den Kopf sinken und schlief gleich wieder ein.
    Die Haustür öffnete sich, und zu sehen war eine runzlige Frau in weißem Rock und pinkfarbener Bluse, die hinter der Fliegentür stand. »Einen schönen Nachmittag, Leute«, sagte sie mit melodisch singendem Georgia-Akzent.
    »Guten Tag«, erwiderte Remi.
    »Bubba ist meine Türklingel, wissen Sie.«
    »Er ist richtig gut«, lobte Sam.
    »O ja, er nimmt seinen Job sehr ernst. Bitte, kommen Sie rein.«
    Sie entriegelte die Fliegentür und drückte sie ein paar Zentimeter auf. Sam öffnete sie vollends, dann trat er mit Remi ins Haus.
    »Ich bin Miss Cynthia«, sagte die Frau und streckte eine Hand aus.
    »Remi …«
    »Fargo, ja. Und Sie werden Mr Sam Fargo sein.«
    »Ja, Ma’am. Woher wissen Sie …«
    »Julianne hat Sie angekündigt. Und ich bekomme nicht mehr allzu viel Besuch, daher war es nicht schwer zu erraten. Bitte, kommen Sie doch. Ich koche uns Tee.«
    Mit unsicherem, aber seltsam elegantem Schlurfen führte sie sie in einen Raum, den Sam und Remi als Salon identifizierten. Die schweren, reich verzierten Möbel, die Spitzenvorhänge und die mit Samt bezogenen Sofas und Sessel hätten direkt aus der Dekoration des Films Vom Winde verweht entnommen sein können.
    Sam fragte: »Miss Cynthia, woher

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