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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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private Briefe zwischen Belknap, Marineminister George Robeson und dem Direktor des Secret Service, Herman Whitley.
    In einem Brief vom November 1871 an Belknap und Robeson zitiert Whitley aus einem kurz zuvor von ihm empfangenen Geheimdienstbericht. Die Quelle erwähnt er zwar nicht, aber es gab drei Zeilen, die mir geradezu ins Auge sprangen. Erstens ist von Geheimdienstberichten die Rede, die ›darauf hindeuten, dass Apostel von Kapitän Jim in seine Fußstapfen treten‹; zweitens: ›unser Mann in Sansibar hält uns zum Narren‹ und drittens: ›ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass der fragliche Ankerplatz häufig leer ist.‹«
    Remi sagte: »›Unser Mann in Sansibar‹, das könnte Sultan Majidi II. sein.«
    »Und ›Kapitän Jim‹ entspricht dann James Waddell, dem Kapitän der Shenandoah« , erwiderte Sam. »Whitneys Wortwahl ist interessant: ›Apostel.‹ Ein Mann wie er wäre sicher nicht in seine Position gelangt, wenn er sich nicht geschliffen auszudrücken gewusst hätte. Ein Apostel ist ein Gläubiger, jemand, der dem Beispiel seines Führers folgt. Was den leeren Ankerplatz angeht …«
    »Die Formulierung könnte sich auf den Ort beziehen, wo der Sultan die umbenannte El Majidi sich selbst überlassen hat«, sagte Remi.
    »Genau meine Meinung.«
    »Da ist noch mehr«, sagte Severson. »In einem Brief ein paar Tage später ermutigten sowohl Belknap als auch Robeson Whitley, mit ›unserem Quäker-Freund‹ Verbindung aufzunehmen – ich tippe auf Thomas Haines Dudley – und ihn zu fragen, ob er keine Agenten zur Ver fügung habe, die das ›fragliche Schiff‹ inspizieren können. Sechs Wochen später antwortete Whitley. Den Quäker-Quellen zufolge wurde das fragliche Schiff gesichtet. Aber nicht an seinem Ankerplatz. Sondern in Daressalam während seiner Rückkehr – und ich zitiere – ›vollständig aufgetakelt, unter Dampf und mit Kanonen bewaffnet, mit einer Mannschaft erfahrener Seeleute hellhäutiger Abstammung ausgestattet.‹«
    Sam und Remi ließen sich mit einem Kom mentar einige Sekunden Zeit. Dann meinte Sam: »Es könnte natürlich sein, dass ich etwas zu erkennen glaube, das gar nicht da ist, aber ich würde meinen, dass Kapitän Waddells ›Apostel‹ die Shenandoah für den Kriegseinsatz bereit gemacht hatten.«
    »Das Beste kommt noch«, sagte Severson. »Im gleichen Brief informiert Whitley seine Adressaten Belknap und Robeson darüber, dass er den Quäker – Dudley – angewiesen habe, seinen besten Mann loszuschicken, um die Lage in Daressalam zu sondieren.«
    »Und wir wissen, wen Dudley für seinen besten Agenten hielt – Blaylock.«
    »Der zwei Monate später in Bagamoyo ankommt«, fügte Remi hinzu.
    »Alles scheint genau zu passen, aber wie Sie selbst meinten, Julianne, bisher sind es nur Indizien und keine handfesten Beweise.«
    »Ich habe noch nicht alle Briefe katalogisiert, aber bis dahin kenne ich jemanden, der vielleicht helfen kann. Was halten Sie von einem kleinen Ausflug nach Georgia?«

25
Savannah, Georgia
    Nachdem sie sich den Rest von Julianne Seversons Vortrag und ihren Tipp, wo sie möglicherweise Klarheit über den nächsten Abschnitt von Blaylocks Lebensgeschichte erhalten könnten, angehört hatten, buchten Sam und Remi Plätze in einer Maschine, die am frühen Nachmittag von Dulles abflog. Kurz vor drei Uhr landeten sie in Savannah.
    Während Sam am Hertz-Schalter stand und die Formalitäten erledigte, um einen Wagen zu mieten, hörte Remi ihre Mailbox-Nachrichten ab. Sam kam mit den Autoschlüsseln in der Hand zu ihr.
    »Heute Morgen ist die Glocke bei Selma eingetroffen«, verkündete Remi.
    Sam stieß einen übertriebenen Seufzer aus. »Ich muss zugeben, dass ich nach allem, was wir durchgemacht haben, um dieses Ding in die Finger zu bekommen, schon fast damit gerechnet hatte, dass sie aus dem Flugzeug fällt und im Meer versinkt.«
    »Ich auch. Sie sagt, die Glocke sei in einwandfreiem Zustand. Sie hat Dobo Bescheid gesagt; er holt sie im Laufe des Tages ab.«
    Alexandru Dobo – der es vorzog, wenn man ihn nur mit seinem Nachnamen ansprach – war ein Vollzeitsurfer und – Strandgammler. Und außerdem ein Teilzeit-Restaurationsexperte sowie ihr Ansprechpartner für Projekte, die über ihre Fähigkeiten und Erfahrungen hinausgingen. Als ehemaliger Kurator der Abteilung für Architektur, Restaurierung und Konservierung der Ovidius-Universität in Rumänien und Chefberater des rumänischen Marinemuseums und des Museums für Nationale

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