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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einen Schluck. Sam erklärte seine Theorie zu der Fibonacci-Spirale, der Schiffsglocke und den aztekischen Symbolen.
    »Einen Versuch ist es wert«, stimmte Selma zu. »Die Krone der Glocke bietet sich als Ausgangspunkt der Spirale an, aber woher wissen wir, wie groß sie ist? Und dann gehen Sie offensichtlich davon aus, dass sie sich entwirrt und am Glockenmund endet. Was aber ist, wenn sie es nicht tut?«
    Sam lächelte matt. »Spielverderberin.«

    Die Truppe nahm das Problem mit vereinten Kräften in Angriff. An erster Stelle stand auf ihrer Liste die Frage nach der Größe. Eine Fibonacci-Spirale ließ sich in jedem Maßstab erzeugen. Falls Blaylock tatsächlich eine Spirale benutzt hatte, dürfte er für das erste Quadrat des Gitters ein Referenzmaß herangezogen haben. Eine Stunde lang machten sie Vorschläge, diskutierten und verwarfen sie wieder. Dann sahen sie ein, dass sie auf diese Art und Weise nicht weiterkämen.
    »Es könnte alles Mögliche sein«, entschied Sam und rieb sich die Augen. »Eine Zahl, eine Notiz, eine Kritzelei …«
    »Oder etwas, das wir noch gar nicht entdeckt haben«, fügte Remi hinzu. »Etwas, das wir übersehen haben.«
    Auf der anderen Seite des Tisches legte Pete Jeffcoat, erschöpft, wie er war, den Kopf auf die Tischplatte und streckte die Arme aus. Dabei stieß er mit der rechten Hand gegen Blaylocks Gehstock, der über den Rand der Platte rollte und zu Boden fiel.
    »Verdammt!«, sagte Pete. »Tut mir leid.«
    »Kein Problem.« Sam bückte sich, um den Stock aufzuheben. Der Glockenklöppel hatte sich aus dem Netz aus Lederschnüren gelöst und hing nur noch mit einem einzigen Strang am Holzteil. Sam hob beides auf. Dabei hielt er inne und betrachtete das obere Ende des Stocks ein wenig genauer. Schließlich runzelte er die Stirn.
    »Sam?«, fragte Remi.
    »Ich brauche eine Lampe.«
    Wendy zog eine Geräteschublade auf und reichte Sam eine LED-Lampe über den Tisch. Sam schaltete sie ein und richtete den Lichtstrahl auf den Kopf des Gehstocks. »Er ist hohl«, murmelte er. »Ich brauche eine lange Pinzette.«
    Wendy bediente sich abermals aus der Schublade und reichte ihm das Gewünschte.
    Behutsam bugsierte Sam die Spitzen der Pinzette in die Öffnung, bewegte sie ein paar Sekunden lang vorsichtig hin und her und begann dann, sie herauszuziehen.
    Zwischen den Greifern klemmte die Ecke eines Stücks Pergament.

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    »Natürlich«, murmelte Sam. »Es konnte ja nichts Simples sein wie zum Beispiel eine Landkarte mit einem großen X darauf.«
    Aus Sorge, den Pergamentrest oder was sonst noch in Blaylocks Gehstock versteckt sein mochte, zu beschädigen, waren Pete und Wendy damit im Archivraum verschwunden, um den Fund zutage zu fördern und zu sichern.
    Zehn Minuten später erschien eine digitale Darstellung dessen, was Sam mit der Pinzette erfasst hatte, auf dem LCD-Schirm des Arbeitsraums:

    Pete kam aus dem Tresorraum. Er sagte: »Wir mussten sie ein wenig verkleinern. Tatsächlich ist die Karte fünfzehn Zentimeter breit und fünfundzwanzig Zentimeter lang.«
    »Was haben diese Anmerkungen entlang der Küste zu bedeuten?«, wollte Sam wissen.
    »Sobald wir die Karte digitalisiert haben, startet Wendy ihr Photoshop-Programm und versucht, die Beschriftung deutlicher zu machen. Auf Grund ihrer Position und des großen nachgestellten R handelt es sich wahrscheinlich um Flussnamen, wie es aussieht auf Französisch. Mit dem Wortfragment in der oberen linken Ecke – ›runes‹ – können wir möglicherweise auch etwas anfangen.«
    »Da ist noch etwas anderes eingezeichnet«, fuhr Pete fort. »Sehen Sie den Pfeil, den ich eingeblendet habe?«
    »Ja.« Remi nickte.
    »Über der kleinen Insel steht etwas in Mikroschrift. Daran arbeiten wir ebenfalls.«
    Die Tür der Archivkammer öffnete sich, und Wendy kam mit einem rechteckigen Stück Pergament heraus, das zwischen zwei Scheiben transparenten Lexan-Polykarbonats gepresst war.
    »Was ist das?«, fragte Remi.
    »Die Überraschung hinter Tür Nummer zwei«, erwiderte Wendy. »Das steckte zusammengerollt im unteren Teil des Gehstocks.«
    Sie legte die Scheibe auf den Arbeitstisch.

    Sam, Remi und Selma drängten sich darum und betrachteten das Bild schweigend einige Sekunden lang.
    Schließlich flüsterte Remi: »Das ist ein Kodex. Und zwar ein aztekischer.«
    Konfrontiert mit zwei anscheinend grundverschiedenen Artefakten, teilten sie ihre Kräfte auf. Pete und Wendy setzten sich an einen Computer, um die Karte zu identifizieren,

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