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Das Erbe der Braumeisterin - Thomas, C: Erbe der Braumeisterin

Das Erbe der Braumeisterin - Thomas, C: Erbe der Braumeisterin

Titel: Das Erbe der Braumeisterin - Thomas, C: Erbe der Braumeisterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Thomas
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anderenfalls für vogelfrei erklären würde, doch falls Johann mitten im Kampfgetümmel auf dem Markt oder beim Dom ein Messer zwischen die Rippen bekäme, würde man das dem Hardefust nicht so leicht anlasten können.
    Hermann hatte allerdings gemeint, es werde wohl diesmal eher nicht zu Unruhen kommen, jedenfalls seien keine vorgesehen, so habe es zumindest geheißen. Genauere Einzelheiten hatte er jedoch nicht gewusst und sich auch weiter darüber ausgeschwiegen, von wem er das alles hatte. Johann vermutete jedoch längst, dass die Informationen von Ott kamen; der Hauskaplan war nicht nur Leibwächter, sondern zugleich engster Vertrauter des Erzbischofs und genau der passende Mann für solche Aufgaben.
    Die vier Männer, die Johann für die Dauer der anstehenden Ereignisse zum Schutz angeheuert hatte, dienten der zusätzlichen Sicherheit, denn ehe der Tag kam, an dem er anfing, Wendel Hardefusts Friedfertigkeit zu vertrauen, würde es in der Hölle schneien.
    Madlen hatte das Auftauchen von Eberhards Boten mitbekommen, sie stand bei der Hintertür und blickte besorgt in den Durchgang. Johann nickte ihr beruhigend zu und schloss das Tor zur Einfahrt wieder. Die Männer blieben draußen auf der Gasse und bewachten das Haus. Sobald Ärger drohte, würden sie ein vereinbartes Zeichen geben, und dann hieß es entweder kämpfen oder – für den Fall, dass es zu viele Angreifer waren – fliehen. Johann hatte vorsorglich zwei Bretter am Zaun gelockert.
    Er ging zu Madlen und umarmte sie. Sie lehnte den Kopf an seine Schulter und umklammerte ihn, als wolle sie ihn nie wieder loslassen.
    »Hab keine Angst«, sagte er. »Bald ist alles vorbei.«
    Wendel Hardefust erlebte die folgende Stunde als die triumphreichste seines Lebens, dagegen war sogar jener Tag bedeutungslos, an dem der Erzbischof Simon das Lehen der Bergerhausens übertragen hatte.
    Dem Fischhändler hatte er einiges zahlen müssen, doch dafür hatte der Mann seine Rolle überaus glaubhaft gestaltet, die Zunftherren hatten ihre Anhänger gar nicht schnell genug zu den Waffen rufen können. Noch leichter war es gewesen, anschließend die Geschlechter zu mobilisieren. Ein paar ebenfalls von ihm bezahlte Aufwiegler stachelten deren Wut gehörig an, sie wussten, was sie zu sagen hatten.
    Der Erzbischof ist an allem schuld! Er lässt den Zunftbrüdern freie Hand, die Macht der wahren Herrscher wird jedoch immer mehr beschnitten! Die Gelegenheit ist gut, Konrad von Hochstaden endgültig aus der Stadt zu jagen!
    Die Worte fielen bei den Edelleuten auf fruchtbaren Boden, die Kränkung des demütigenden Bußgangs brannte immer noch wie ein Schandmal. Die Männer der vornehmsten und reichsten Familien Kölns sammelten sich mit Reitern und bewaffneten Fußsoldaten rund um Sankt Kolumba, andere bei Klein Sankt Martin. Hardefust, der zuerst die eine und dann die andere Gruppe aufsuchte und dabei die Hetztiraden vernahm, mit denen sie sich in ihre wilde Angriffslust hineinsteigerten, frohlockte innerlich. Es kostete ihn Mühe, angemessen besorgt dreinzuschauen, und als er sich einmal zu Jobst umsah, der ihm schon den ganzen Tag wie ein Schatten folgte, sah er auch in dessen Miene ein verstohlenes Grinsen.
    Er verlor keine Zeit, es galt zu handeln, bevor die Ereignisse ihn überrollten. Eilends begab er sich zum Palast des Erzbischofs, der inmitten seines Gefolges im großen Saal Hof hielt. Und der, was sonst niemand wusste, schon auf ihn wartete.
    Hardefust fiel vor Konrad von Hochstaden auf die Knie und küsste unterwürfig seinen Ring. »Exzellenz«, sagte er mit volltönender Stimme, damit auch wirklich alle Umstehenden es hörten. »Um Sankt Kolumba und Klein Sankt Martin rotten sich Verschwörer gegen Euch zusammen. Die Geschlechter wollen mit entrolltem Banner gegen den Bischofspalast ziehen.« Laut zählte er die Namen all derer auf, die den Erzbischof befehden wollten.
    »Euer Leben ist in unmittelbarer Gefahr!«, schloss er.
    Der Erzbischof neigte sich zu ihm hinunter und flüsterte ihm etwas zu, sodass es für die übrigen Anwesenden aussah, als wolle er sich mit ihm beraten.
    »Was seid Ihr für ein heuchlerischer, wahrhaft bösartiger Mensch, Hardefust.«
    Wendel Hardefust verstand das als Kompliment, er küsste erneut den Ring des Bischofs und erhob sich.
    »Exzellenz, seid versichert, dass ich mein Bestes gebe!« Wieder sprach er mit lauter Stimme. »Ich werde sehen, was ich ausrichten kann.« Mit einer tiefen Verneigung zog er sich zurück, dann lief er im

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