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Das Erbe der Carringtons

Das Erbe der Carringtons

Titel: Das Erbe der Carringtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Schmidt
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erwiderte Lorraine.
    Fassungslos
sah Sarah sie an. Was wäre denn das für eine Freundschaft, bei der sie ständig
Angst haben müsste, selbst manipuliert zu werden?
    „Und
sie mischen sich auch nicht in das Liebesleben des anderen ein und versuchen,
einem jemanden auszuspannen“, fügte Lorraine aufgebracht hinzu.
    Sarah
starrte sie mit offenem Mund an. Das hatte sie nicht gerade gesagt, oder?
Lorraine war diejenige, die genau das versucht hatte.
    „Du
bist die, die mir Ryan ausspannen wollte, nicht umgekehrt“, sagte sie ebenso
aufgebracht.
    „Ich
habe ihn zuerst gesehen!“, rief Lorraine. „Wer jemanden zuerst sieht, hat
Vorrecht!“
    „Ich
habe ihn schon vor dem Pandora getroffen. Das würde deiner seltsamen Logik
zufolge bedeuten, dass ich…“ fing Sarah an, wurde aber von Lorraine
unterbrochen.
    „Das
hättest du mir doch erzählen können! Und selbst wenn das nicht der Fall gewesen
wäre, du hättest mir nur sagen müssen, dass er dir gefällt und ich hätte ihn
dir überlassen.“ Je mehr Lorraine von sich gab, desto weniger konnte Sarah
verstehen, wie sie die andere Hexe je mögen konnte. Ihre Denkweise war
abstoßend!
    „Es
geht nicht darum, dass du mir Ryan ‚ überlassen’ hättest, Lorraine,
sondern dass du glaubst, du hättest das Recht dazu. Er ist ein freier Mensch,
der selbst entscheiden kann, mit wem er ausgehen möchte. Und genau das ist
unser Problem. Du glaubst, du wärst was Besseres als normale Menschen und kannst
über sie bestimmen. Ich kann vieles bei Freunden tolerieren, aber das nicht.
Nur weil du zaubern kannst, gibt dir das nicht das Recht, dich wie Gott
aufzuführen!“
    Lorraine
sah sie finster an. Ihr neuster ‚Freund’ legte ihr beruhigend eine Hand auf
die Schulter, aber die Hexe schüttelte ihn ab. Sie wirkte verärgert, aber Sarah
kümmerte das im Moment kaum. Sie hatte ihre Enttäuschung und Wut auf Lorraine
seit Wochen in sich hineingefressen. Nun war es Zeit, alles herauszulassen.
    „Aber
genau das ist es, nicht wahr? Du willst alles bestimmen und das Sagen haben. Es
geht nicht um Ryan oder mich, sondern darum, dass dich jemand abgewiesen
hat und dir die Freundschaft gekündigt wurde. So was kann Lorraine
Karras natürlich nicht ertragen.“
    „Sarah“,
flüsterte Ariana in einem mahnenden Tonfall, und Sarah bemerkte, dass Lorraine
nicht nur wütend, sondern auf magische Weise gefährlich aussah. Ihre Augen
glühten. Ein plötzlich aufgetretener Wind wehte ihre Haare durch die Luft.
    „Warum
beruhigen wir uns nicht alle wieder?“, schlug Ariana vor und zog Sarah hinter
sich.
    Sarah
schluckte. Was hatte sie angerichtet? Sie hatte doch vorgehabt, Lorraine und
einer Konfrontation mit ihr aus dem Weg zu gehen. Zumindest solange, bis sie
besser zaubern konnte. Diesen Vorsatz hatte sie offensichtlich vergessen und
sich so richtig in Fahrt geredet. Sie bereute es aber nicht wirklich. Jemand
musste Lorraine mal die Meinung sagen. Eine Auseinandersetzung, die in einen
Kampf ausartete, bei dem Magie eingesetzt wurde, war jedoch keine gute Idee und
das nicht nur, weil Lorraine stärker war. Sie könnten beobachtet werden. Es war
helllichter Tag, und obwohl sie sich in einer kleinen Seitenstraße befanden,
konnten jederzeit Prima Vista auftauchen. Wenn sie von ihnen beim Zaubern
beobachtet wurden, würden bestimmt Wächter einschreiten. Ein Kampf war kein
Versehen.
    „Lorraine,
sie hat recht“, sagte ihr Begleiter zu Sarahs Überraschung. „Wir sollten
verschwinden.“
    „Gute
Idee, am besten gehen wir nach Hause“, stimmte Sarah kleinlaut zu, in der Hoffnung,
die Situation noch retten zu können, bevor etwas passierte, das sie alle
bereuen würden.
    Lorraine
sah direkt zu ihr und fing an zu lachen. „Wahrscheinlich ist es gut, dass wir
keine Freundinnen mehr sind. Mit einer Hexe, die sich hinter einer Beraterin
verstecken muss, will ich sowieso nichts zu tun haben.“
    Schockiert
starrte Sarah sie an und wurde rot vor Wut. Das klang, als wäre sie ein
Feigling! Das war sie ganz sicher nicht… oder doch? Sie trat hinter Ariana
hervor, die das nicht zulassen wollte, und funkelte Lorraine an.
    „Zumindest
habe ich, im Gegensatz zu dir, Freunde, die mir freiwillig helfen wollen. Du
musst dir deine durch magische Manipulation gefügig machen, wie deinen neusten
Schoßhund da.“ Sie zeigte auf Lorraines Begleiter.
    Ariana
drehte sich zu Sarah, hörte auf zu versuchen, sich vor sie zu stellen und
betrachtete sie mit offenem Mund, als wolle sie sagen ‚ das hast du

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