Das Erbe der Carringtons
ohne magische Schutzsymbole zu benutzen. Wenn du unbedingt Tote
kontaktieren willst, kauf dir bei uns im Magie-Laden ein gescheites Brett oder
frag deine Freundinnen . Die haben bestimmt ein brauchbares. Mit diesem
hier lockst du zu viel an, mit dem du sicher nicht reden willst.“ Sie sah, wie
sich Sarahs Augen weiteten. Vielleicht hatte sie endlich kapiert, dass man ein
Hexenbrett nur benutzen sollte, wenn man davon Ahnung hatte. „Und da wir gerade
bei Dingen sind, die du nicht magst… an deiner Stelle würde ich mir noch mal
überlegen, mit wem ich meine Zeit verbringe.“ Sie deutete zu den Hexen.
Sarah
wirkte verärgert, Lorraines Hand auf ihrer Schulter hielt sie jedoch davon ab,
etwas zu sagen.
„Lass
mal Sarah, Ariana wollte sowieso gerade gehen“, säuselte Lorraine in einem
zuckersüßen Ton. „Nicht wahr, Beraterin?“
Ariana
funkelte sie wütend an, drehte sich um und verließ das Zimmer. Lorraine war es
nicht wert, dass sie sich aufregte und Aufregung hatte sie sowieso schon genug
gehabt. Als sie vor zwei Stunden aus dem Haus gegangen war, hatte sie nicht
damit gerechnet, dass sie sich heute Abend mit einem verärgerten Werwolf, einer
möglicherweise fehlgeschlagenen Geisterbeschwörung und einer Gruppe
zwielichtiger Hexen herumärgern müsste. Sie seufzte und überlegte, ob Sarah und
ihre unwissenden Freunde wirklich einen Geist, oder etwas anderes, das auf der
Geisterebene gefangen gewesen war, heraufbeschworen hatten. Wahrscheinlich
nicht . Sarah schien kaum etwas über die Welt des Übernatürlichen zu wissen,
und es gab keine Anzeichen, dass sie magisch begabt war. Die beiden anderen
waren Prima Vista, da war sie sich sicher. Um Geister zu beschwören, brauchte
man zumindest ein bisschen magische Begabung und Zeit. Mit ein wenig Glück
hatten Sarah und ihre Freunde weder das eine noch das andere gehabt, bevor
Ariana eingeschritten war, und es hatte sich wirklich nur einer von ihnen einen
Scherz mit dem Zeiger erlaubt. Und falls nicht… Lorraine und ihre Hexenbande
konnten sich auch mal nützlich machen.
Sarah
stöhnte leise und ließ sich auf ihr Sofa fallen. Was für eine Nacht! Erst hatte
sie sich James Lobeshymnen auf sich selbst anhören müssen. Dann war ihr
Versuch, endlich ein paar Antworten vom Geist ihrer Mutter zu bekommen, von
Ariana ruiniert worden. Danach waren Lorraine und die anderen aufgetaucht, und
sie hatte versuchen müssen, ihr Hexenleben vor Kelly, Frank und Selina, die
aufgetaucht war, nachdem Ariana mitsamt Hexenbrett verschwunden war, geheim zu
halten. Sarah war froh, dass die Party endlich vorbei war und so langsam auch
draußen Ruhe einkehrte.
„Das
waren also deine neuen Freundinnen?“, fragte Selina, stellte zwei Gläser mit
Wasser auf den Tisch und setzte sich. Sie klang nicht begeistert.
„Mochtest
du sie nicht?“, fragte Sarah, obwohl sie nicht wusste, ob sie die Antwort hören
wollte. Ariana schien nicht viel von Lorraine und den anderen zu halten, aber
die Meinung der Verkäuferin war ihr egal. Was Lina hingegen dachte, war sehr
wichtig. Auch wenn Sarah nicht vorhatte, Selina mit ins Pandora oder zu
Lorraine nach Hause zu nehmen, wollte sie dennoch, dass sie ihre neuen
Freundinnen mochte. Was sollte man an ihnen auch auszusetzen haben? Okay,
Elaine war manchmal ein bisschen seltsam und zynisch, aber mit Joanne, Cassy
und Ira verstand sie sich gut, und Lorraine war einfach toll. Sie hatte ihr so
viel geholfen, und Sarah konnte mit ihr über alles reden. Oder fast alles .
Dass sie teleportieren konnte, hatte sie ihr immer noch nicht verraten, aber
man musste nicht alles von sich preisgeben.
„Naja,
ich kenne sie ja nicht“, antwortete Selina ausweichend, nahm ihr Glas und trank
schnell etwas. Bestimmt wollte sie damit verhindern, dass sie mehr sagen
musste.
„Aber?“,
hakte Sarah nach. Lina verstand sich mit fast jedem gut. Wenn sie jemanden
nicht mochte, hatte das einen guten Grund.
„Ich
weiß auch nicht…“
Sarah
seufzte ungeduldig. Manchmal druckste Lina wirklich ewig herum, meist wenn es
um etwas ging, das sie nicht so toll fand, es aber nicht zugeben wollte. Sie
war viel zu diplomatisch und wollte nie jemanden verärgern.
„Ich
habe Lorraine schon vorher auf der Party gesehen. Sie hat sich an Matt
herangeschmissen, als ich nach dir suchen gegangen bin. Ich war kaum fünf
Schritte weiter weg, da himmelte er eine Andere an“, grummelte Selina.
Sarahs
Augen weiteten sich vor Überraschung. Das hätte sie Matt nicht zugetraut.
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