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Das Erbe der Carringtons

Das Erbe der Carringtons

Titel: Das Erbe der Carringtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Schmidt
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betrunken hatte sie nicht gewirkt. War sie schon wieder
verschwunden? Seit Sarah ihr davon erzählt hatte, dass sie überfallen worden
war, hatte ihre Freundin sich verändert. Sie war total verschlossen und fast
nie zu Hause. Selina hatte keine Ahnung, wohin sie ging. Es hieß immer nur, sie
treffe sich mit Freunden, aber diese mysteriösen Freunde kamen nie zu Besuch
oder wurden auch nur namentlich genannt. Wahrscheinlich hätte sie Sarah schon
längst darauf ansprechen und versuchen sollen, herauszufinden, was mit ihr los
war, aber sie wollte Sarah nicht drängen. Ihre beste Freundin hatte es nicht
leicht gehabt ihm letzten Jahr. Nein, hatte es noch nie leicht gehabt. Ihren
Vater hatte sie nie kennengelernt, da er vor ihrer Geburt bei einem Unfall ums
Leben gekommen war, und vor acht Jahren war ihr Stiefvater an Krebs gestorben.
Als wäre das nicht schlimm genug, hatte es bei Tohosés einzigem Raubmord, vor
einem Jahr, ausgerechnet Sarahs Mutter erwischt. Selina schluckte. Sie konnte
sich kaum vorstellen, wie man sich in so einer Situation fühlte. Und jetzt
wurde Sarah auch noch überfallen. Dass es ihr nach alldem nicht gut ging und
sie sich ein bisschen veränderte, war nicht verwunderlich. Selina wollte für
sie da sein, wusste aber nicht wie, vor allem weil Sarah so verschlossen war.
Wahrscheinlich war das Letzte, das sie gebrauchen konnte, eine Freundin, die
ihr sagte, dass sie sich negativ verändert hatte und sie sich Sorgen um sie
machte. Selina seufzte und beschloss, Sarah suchen zu gehen. Auch wenn sie sie
zumindest im Moment noch nicht auf ihr Verhalten ansprechen wollte, konnte sie
dennoch versuchen, für sie da zu sein und ihr zu zeigen, dass sie nicht allein
war.
    Nachdem
sie sich von Matt verabschiedet hatte und er ihr seine Telefonnummer gab, für
den Fall, dass sie sich später auf der Party nicht mehr finden würden, machte
Selina sich auf den Weg zum Bad. Sie kam an einer Gruppe betrunkener Jungen
vorbei, die ihr nachpfiffen und versuchte, einen größeren Bogen um sie zu
machen, wobei sie aus Versehen mit jemandem zusammenstieß.
    „Tut
mir leid, ich habe nicht aufge…“, sagte sie schnell, brach aber ab, als sie zu
dem jungen Mann hochsah. Er war ganz in schwarz gekleidet, hatte einen gut
durchtrainierten Körper, wie sie bei ihrem Zusammenstoß feststellen konnte,
lange schwarze Haare und unglaublich grüne Augen, mit denen er sie so intensiv
musterte, dass sie eine Gänsehaut bekam. Noch nie hatte sie jemand so angesehen
und noch nie hatte sie auf einen Mann so reagiert wie auf ihn. Sie hatte
normalerweise keine Probleme, jemanden anzusprechen, aber im Moment bekam sie
kein Wort heraus. Reden war auch nicht das, was sie tun wollte, dachte sie, als
ihr Blick auf seine vollen Lippen fiel. Es gab viel Wichtigeres…
    „Selina!“
    Sie
blinzelte verwirrt, als sie ihren Namen hörte, und sah nach rechts, wo sie eine
Kommilitonin entdeckte. Benommen winkte sie ihr zu und drehte sich zu dem
Unbekannten zurück, der ihr im Moment viel wichtiger war. Er stand nicht mehr
neben ihr. Überrascht suchte Selina den Raum ab, konnte ihn aber nirgends
entdecken. Wo war er so schnell hin verschwunden? Eben hatte er noch direkt vor
ihr gestanden. Weit konnte er nicht gekommen sein. Und wieso war er gegangen?
So, wie er sie angesehen hatte, musste er doch genau das Gleiche gefühlt haben
wie sie. Sie hatte das Knistern zwischen ihnen förmlich spüren können. Das
konnte sie sich unmöglich eingebildet haben.
    Schnell
ging Selina zu ihrer Kommilitonin und fragte, ob sie gesehen hatte, wo der
Mann, der neben ihr gestanden hatte, hingegangen war. Auch sie wusste es nicht. Na toll . Sie hatte sich noch nie zu jemandem so hingezogen gefühlt, und
nun war er, so schnell, wie er in ihrem Leben aufgetaucht war, auch wieder
daraus verschwunden.
    Frustriert
beschloss Selina, nach Sarah zu suchen und vielleicht fand sie dabei auch den
gutaussehenden, mysteriösen Unbekannten wieder. Es gab nur zwei Richtungen, in
die er gegangen sein konnte. Sie sah sich ein letztes Mal um, falls sie ihn
doch übersehen hatte, fand ihn aber nicht. Stattdessen fiel ihr Blick auf Matt,
mit dem sie sich mindestens eine Stunde gut unterhalten hatte und den sie
mochte. Sie hatte sogar vorgehabt, ihn anzurufen. Wie schnell sich alles ändern
konnte. Matt war ihr plötzlich überhaupt nicht mehr wichtig und ihm schien es
genauso zu gehen, dachte sie, als sie bemerkte, wie er sich ausgiebig mit einer
Anderen unterhielt. Vor weniger als

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