Das Erbe der Carringtons
reden. Vielleicht lag sie falsch und konnte sie davon
überzeugen, mit ihren Hexen Spielen aufzuhören. Sie schienen sie zu mögen. Wenn
sie mit ihr befreundet bleiben wollten, würden sie sich ändern müssen. Ob sie
ihnen allerdings so viel wert war? Sie bezweifelte es.
Seufzend
versuchte Sarah ihre negativen Gedanken zu verdrängen. Sie musste positiv
denken und selbstsicher rüberkommen, wenn sie mit ihnen sprach. Außerdem musste sie sie überzeugen. Sie konnte nicht zulassen, dass jemand mit Menschen spielte
und sie manipulierte, bis sie genau das taten, was von ihnen verlangt wurde. Es
war nicht richtig!
Sarah
blieb stehen, ballte ihre Fäuste und drehte sich um. Am besten ging sie zurück
und brachte es gleich hinter sich, vor allem weil Lorraine möglicherweise
gerade jemanden verzauberte, der ihr wichtig war oder es werden könnte, sobald
sie ihn näher kennenlernte.
4.Hilfe in der Not
Als
sie loslief, erkannte Sarah, dass sie fast halb um den Club herumgelaufen war,
ohne es zu merken. Sie befand sich in einer einsamen Seitenstraße mit
spärlicher Beleuchtung und ihr war kalt. In ihrer Eile hatte sie nicht einmal
ihre Jacke mitgenommen. Seufzend rieb sie sich die Arme. Hoffentlich erkältete
sie sich nicht. Sie hatte schon genug Probleme. Kaum hatte sie den Gedanken
beendet, überkam sie ein ungutes Gefühl. Etwas stimmte nicht. Hastig suchte sie
ihre Umgebung ab. Nichts. Die düstere Straße war verlassen. Dennoch lief es ihr
eiskalt den Rücken hinunter. Beunruhigt ging sie schneller.
Sie
war noch nicht weit gekommen, als plötzlich etwas… nein, jemand… vor ihr
landete. Oder war es doch ein Etwas ? Was auch immer es war, es sah nur
entfernt menschlich aus. Es hatte zwar zwei Beine, diese beugten sich
allerdings an den Knien nach hinten. Die Arme waren länger als bei Menschen,
der Oberkörper nach vorn gebeugt und die Augen leuchteten rot. Den Rest des
Gesichtes konnte sie im Dunkeln nicht erkennen, da die nächste Straßenlaterne
hinter dem Wesen war und es in Schatten hüllte.
Verunsichert
machte Sarah einen Schritt zurück. Obwohl sie seit Wochen fast täglich im
Pandora gewesen war, sich mittlerweile zumindest einigermaßen daran gewöhnt
hatte, Dämonen und andere übernatürliche Wesen ohne ihre Illusionen zu sehen
und sich vor den meisten auch nicht mehr fürchtete, war sie nun beinahe starr
vor Angst. Sie war sich sicher, dass diese Kreatur alles andere als freundlich
war. Vielleicht war es ein angeborener Hexen-Sinn oder ein Überlebenswille, den
alle Menschen hatten, sie wusste es nicht. Es war ihr auch egal. Das Einzige,
was zählte, war, von hier zu verschwinden. Sie drehte sich um und wollte
davonrennen, stieß aber gegen jemanden. Rückwärts stolpernd fiel sie hin. Ihre
Hände fingen an zu brennen, als sie sich mit ihnen auffing und auf dem harten
Boden entlang schürfte. Sie unterdrückte ein Stöhnen, ignorierte ihre
schmerzenden Handflächen und sah nach oben, direkt in ein weiteres Paar glühend
roter Augen. Das Wesen war nicht allein!
Als
sich der Dämon, oder was auch immer es war, zu ihr hinunterbeugte, versuchte
Sarah von ihm wegzurutschen, prallte aber erneut gegen etwas. Sie sah über ihre
Schulter und erblickte das zweite Wesen. Sie war umzingelt. Ihre Atmung
beschleunigte sich. Ihr Herz raste. Außerdem war ihr kalt… sehr viel kälter
noch als vor einer Minute. Ihr Atem zeichnete sich vor ihr in der Luft ab. Sie
fing an zu zittern und hatte nur noch einen Gedanken. Sie musste hier weg. So
schnell wie möglich. Teleportieren ! Sie musste sich in Sicherheit
bringen, wie bei dem Überfall vor ein paar Wochen. Seitdem hatte sie es öfter
geübt und auch meistens geschafft. Darin war sie auf jeden Fall besser
als im Schweben. Sie versuchte es, aber so sehr sie sich auch wünschte,
irgendwo anders zu sein, ihre Umgebung veränderte sich nicht. Sie stellte sich
ihr Zimmer bildlich vor. Nichts. Stattdessen schloss sich eine raue Hand um
ihre Kehle und zog sie auf die Beine.
Sarahs
Finger legten sich instinktiv um die Klaue, die ihr die Luft abdrückte. Sie
versuchte, sich zu befreien, war aber nicht stark genug. Im nächsten Moment
wurde sie losgelassen. Die Kreatur zischte jammernd, hielt sich die Hand und
fixierte sie mit einem wütenden Blick. Bevor Sarah die Chance hatte, darüber
nachzudenken, was passiert war, wurde das Wesen gegen eine Wand geschleudert.
Nach Luft schnappend sah sie, wie ein Messer in ihre Richtung flog. Sie duckte
sich und die Klinge landete in
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